Von App Discovery bis Mobile Payment – 10 Trends, die die Gründerszene bewegen

Tagtäglich berichtet deutsche-startups.de über aktuelle Neuigkeiten aus der deutschen Gründerszene, brandneue Start-ups und große Finanzierungsrunden. Mit unseren “10 Trends, die die deutsche Gründerszene momentan bewegen” werfen wir zudem regelmäßig einen Blick auf die […]
Von App Discovery bis Mobile Payment – 10 Trends, die die Gründerszene bewegen
Montag, 29. Oktober 2012VonAlexander Hüsing

Tagtäglich berichtet deutsche-startups.de über aktuelle Neuigkeiten aus der deutschen Gründerszene, brandneue Start-ups und große Finanzierungsrunden. Mit unseren “10 Trends, die die deutsche Gründerszene momentan bewegen” werfen wir zudem regelmäßig einen Blick auf die wichtigsten Trends in Deutschland. In unserem Trendreport zeigen wir wieder auf, welche Themen, welche Konzepte, welche Geschäftsmodelle gerade bzw. in den vergangenen Monaten, angesagt waren. In unserem sechsten Trendbarometer geht es um Abo-Commerce, App Discovery, Celebrity Shopping, Crowdinvesting, E-Learning, Home-Shopping, Mobile Games, Mobile Payment, Preloved Fashion und Re-Commerce.

Abo-Commerce
E-Commerce im Abo ist und bleibt in der deutschen Gründerszene ein Riesenthema! Mit den Diensten Bloomy Days (www.bloomydays.de), Miflora.de (www.miflora.de) und blumeno.de (www.blumeno.de) wollen derzeit gleich drei Start-ups Büromenschen und Privatpersonen mit frischen Blumen aller Art im Abo beliefern. International setzt H.Bloom (www.hbloom.com auf das Blumenabo-Konzept. Das Start-up aus New York, welches seine Blumen bisher nur in wenigen Städten ausliefert, ging 2010 an den Start und sammelte gerade erst 18 Millionen US-Dollar Risikokapital ein. Prognose: Im B2B-Geschäft können Blumen auch in Deutschland ein Renner werden.

App Discovery
Das Entdecken neuer Apps ist und bleibt ein großes Problem im mobilen Zeitalter – sowohl für Developer als auch für Nutzer von Smartphones und Tablets. Denn inzwischen gibt es 725.000 Apps allein für das iPhone und rund 600.000 für Android, doch nur ein Bruchteil von ihnen wird gefunden – und der Appboom geht immer weiter. Gute Aussichten somit für alternative App-Suche wie Xyologic (www.xyologic.com), das Berliner Start-up HitFox App Discovery, welches mit seinen App Game Finder (www.gamefinder.de) nur die besten Mobile Games auflistet oder WeWantApps (www.wewantapps.com), die Kinder-Apps auflistet. Prognose: Nützlich für Kunden und App-Hersteller.

Celebrity Shopping
Mit den drei Shopping-Clubs BerryAvenue (www.berryavenue.de), miacosa (www.miacosa.de) und Blissany (www.blissany.com) schwappte kürzlich der Promi-E-Commerce-Trend nach Deutschland. Das US-Start-up BeachMint (www.beachmint.com) betreibt mittlerweile mehrere Plattformen, auf denen Prominente verschiedene Produkte präsentieren und quasi mit ihrem Namen und ihrem Konterfei adeln. Bei BeachMint sind Promis wie Mary-Kate und Ashley Olsen, Justin Timberlake sowie Rachel Bilson aktiv. Und beim US-Dienst OpenSky (www.opensky.com) sind Promis wie Alicia Silverstone aktiv. Prognose: Nur mit echten A-Promis geht das Konzept auf.

Crowdinvesting
So manche gute Idee wird nie umgesetzt, weil das Startkapital fehlt. Eine Möglichkeit zur Geldbeschaffung, die sich in Deutschland immer mehr etabliert, ist das sogenannte Crowdinvesting. Dank Seedmatch (www.seedmatch.de) und Innovestment (www.innovestment.de) kommen Gründer mit vielversprechenden Ideen nun an Startkapital von bis zu 100.000 Euro. Viele geben dabei jeweils ein bisschen, denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Fast wöchentlich kommen momentan neue Anbieter wie Bergfürst (www.bergfuerst.com), Devexo (www.devexo.com) und Welcome Investment (www.wlcm.in) hinzu. Prognose: Auf dem Weg zur alternativen Finanzierungsmethode.

E-Learning
E-Learning, also das Lernen über digitale Medien, ist schon lange ein Thema – jetzt scheint das Online-Lernen endlich zum Massenphänomen zu werden. Nicht umsonst investierte Ex-AWD-Chef Carsten Maschmeyer eine zweistellige Millionensumme in die neue spannende Sprachlernplattform papagei.tv (www.papagei.tv). Und auch die 2009 gestartete Berliner Online-Nachhilfe-Plattform sofatutor (www.sofatutor.com) sammelte kürzlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag ein. Aber auch Dienste wie Lingorilla (www.lingorilla.com) dürften bald vom E-Learning-Boom im Lande profitieren. Prognose: Die zeit ist reif für neue und bewährte E-Learning-Konzepte.

Home-Shopping
Unter dem Motto “Zurück ins Wohnzimmer” entstehen derzeit in Deutschland mehrere Online-Offline-Shoppingkonzepte wie Juvalia & You (www.juvalia.de), Pippa&Jean (www.pippajean.com) und Ada’s Avenue (www.adas-avenue.com). Bei Pippa&Jean sollen Style-Coaches zunächst Schmuck, später auch Accessoires und Lifestyle-Artikel, über eine geschlossene Online-Boutique und über Style-Partys an die Zielgruppe bringen. Juvalia bringt seinen Schmuck ebenfalls durch Beraterinnen direkt in die Wohnzimmer der Kundinnen. Das Start-up kopiert damit die US-Firma Stella & Dot (www.stelladot.com). Prognose: Spannende Verknüpfung zwischen Online- und Offline-Welt.

Mobile Games
Der Wandel von Young Internet, dem Unternehmen hinter den Online-Welten Panfu und Oloko, verdeutlicht die Bedeutung von Mobile Games. Statt wie zuvor sieht das Unternehmen seine Zukunft nicht mehr im Internet, sondern im mobilen Web und nennt sich deswegen nun goodbeans (www.goodbeans.com). Bereits im Oktober des vergangenen Jahres startete das Start-up mit Grollys Tierwelten seine erste App. Weitere sollen folgen. Auch viele andere Internetspielefirmen und Browserschmieden suchen ihr Heil längst ebenfalls auch im Smartphone-Segment. Neue Anbieter wie Flaregames (www.flaregames.com) setzen direkt komplett auf mobile Spielwelten: Prognose: Ein milliardenschwerer Massenmarkt.

Mobile Payment
In den Markt für mobile Bezahlsysteme kommt langsam aber sicher richtig Schwung: Mit SumUp (www.sumup.com) und Payleven (www.payleven.de), früher Zenpay, entstehen in Berlin derzeit zwei Bezahl-Start-ups, die das US-Start-up Square (www.square.com) kopieren und den Massenmarkt erobern wollen. Zumal hinter Sumup Daniel Klein, Gründer von Moneybookers, steckt und hinter Payleven der Inkubator Rocket Internet. Und auch Anbieter wie Orderbird (www.orderbird.de), die sich als Bestell-, Kassen- und Abrechnungssystem für die Gastronomie in Stellung bringen, sorgen für Aufwind im Mobile Payment-Segment. Und es gibt noch fast ein Dutzend weitere Konzepte. Prognose: Das nächste große Ding.

Preloved Fashion
Gebrauchte Kleider, Taschen, Schuhe, Hosen, T-Shirts und Jacken sind das neue Internetgold. Gefühlt ein dutzend Gründerinnen und Gründer im Lande arbeiten derzeit an Plattformen rund um das Thema gebrauchte Klamotten. Das neue Buzzword für diese Konzepte heißt “Preloved Fashion”. Bereits etabliert im neuen Boomsegment rund um gebrauchte Klamotten ist Kleiderkreisel (www.kleiderkreisel.de). Frisch geschlüpft sind das Second Hand-Projekt Mädchenflohmarkt (www.maedchenflohmarkt.de) und myfashionmarket.de (www.myfashionmarket.de). Weitere Anbieter werden folgen! Prognose: Ein spannende Nische im weiter boomenden Modesegment.

Re-Commerce
Deutschland ist ohne Zweifel im Wiederverkaufsfieber! Doch längst verkaufen die Menschen im Lande ihre Bücher, CDs und gebrauchten Handys nicht mehr bei eBay, sondern auf einer der vielen Re-Commerce-Plattformen. Zu den wichtigsten Diensten gehören flip4new (www.flip4new.de), momox.de (www.momox.de), reBuy.de (www.rebuy.de) und WirKaufens (www.wirkaufens.de). Schon heute fahren momox.de und reBuy.de zweistellige Millionenumsätze ein. Starke Investoren und eine ordentliche Kapitaldecke können alle Start-ups vorweisen. Mit dem Einstieg von Media-Saturn bei flip4new dürfte das Segment jetzt langsam explodieren. Prognose: Das Potenzial ist noch längst immer nicht ausgeschöpft!

Welche Trends haben Sie wahrgenommen? Welchen Trends gehört die Zukunft und welche sind nur ein Strohfeuer? Meinungen bitte in den Kommentaren hinterlassen. Danke!

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.