Erfolg in der Jobnische

Mylittlejob – nicht so klein wie einige vielleicht meinen

Im Gegensatz zu vielen anderen Plattform, die einst gestartet sind, um Mini-Jobs zu vermitteln, schaffte es die Mylittlejob-Mannschaft, ihr Vermittlerkonzept für Studijobs erfolgreich im Markt zu platzieren. Für das 2012 gestartete Start-up arbeiten inzwischen 25 Mitarbeiter.
Mylittlejob – nicht so klein wie einige vielleicht meinen
Montag, 26. Oktober 2015VonAlexander Hüsing

Das Hamburger Start-up Mylittlejob gehört in die Kategorie junger Firmen, von denen man zum Start etwas hört und dann lange Zeit nichts mehr. Aber nicht, weil das Unternehmen heimlich, still und leise den Bach runtergegangen ist, sondern weil die Gründer lieber an ihrer Idee feilen, statt über sie zu reden. Kann man machen, ist aber manchmal auch hinderlich und zwar dann, wenn man als Unternehmer eigentlich eine schöne Geschichte über sich und seine Firma erzählen könnte. Daniel Barke und Marlon Litz-Rosenzweig, die Gründer von Mylittlejob, können dies auf jeden Fall. Denn das 2012 gestartete Unternehmen beschäftigt inzwischen 25 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz in Höhe von einer Million Euro.

Das Konzept hinter Mylittlejob erklären die Hanseaten mal am besten selbst: “Bei Mylittlejob geht es darum, dass ein Algorithmus passende Studenten für Unternehmen findet, damit diese Teilaufgaben auslagern können. Dadurch entlasten Unternehmen die eigenen Mitarbeiter, sparen Ressourcen und Studenten werden schon frühzeitig auf das Berufsleben vorbereitet. 5.000 Jobs werden aktuell im Monat vermittelt und über 80.000 Studenten sind registriert”. Gerade ging Mylittlejob in Spanien und Italien an den Start. Weitere Landesableger sollen rasch folgen. Drei bis vier Wochen braucht das Start-up, um einen neuen Markt anzugehen. Die Hamburger müssen dabei aber gut haushalten, immerhin floss bisher nur ein kleines Angel-Investment in das Unternehmen. Ansonsten haben die Mylittlejob-Macher klassisch gebootstrappt. Dennoch peilt Mitgründer Litz-Rosenzweig für 2016 die Präsenz in 15 Ländern an.

Im Gegensatz zu anderen Plattform, die einst gestartet sind, um Mini-Jobs zu vermitteln, schaffte es die Mylittlejob-Mannschaft somit, ihr Vermittlerkonzept erfolgreich im Markt zu platzieren. Wie Litz-Rosenzweig berichtet, nutzen viele Verlagshäuser, Induestrieunternehmen und auch Agenturen Mylittlejob, um mit Studenten zusammenzuarbeiten. Dabei geht es oftmals um die Übersetzung von Texten, Telefonrecherchen und die Pflege von Datenbanken. Manchmal aber auch darum, heraus zu finden, wie viele kleine Hunde es in Südkorea gibt. Am Anfang hatten aber auch Barke und Litz-Rosenzweig mit dem üblichen Henne-Ei-Problem zu kämpfen. Oft erledigte das Duo die Anfragen auf der Plattform dann selbst. Heute ist das nicht mehr nötig.

Neben der Auslandsexpansion, für die die Hamburger eventuell auch Kapital aufnehmen wollen, steht bei Mylittlejob auch noch die Erweiterung des Konzeptes an. Der Ableger Talerio soll Unternehmen und Absolventen zusammenbringen. “Basierend auf relevanten Faktoren, die über den Lebenslauf hinausgehen” – wie das Start-up auf der Website verkündet. Data Driven Recruiting heißt hier das Zauberwort. Talerio baut dabei auf den Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit Studierenden bei Mylittlejob auf und liefert Unternehmen passende Kandidaten, die bestimmte Kriterien erfüllen – etwa Erfahrung bei der Telefonrecherche in Südkorea.

Foto: Ekaterina_Minaeva / Shutterstock.com

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.