#Interview

“Ich erledige Dinge einfach mal eben so und hinterlasse oft Chaos”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Ein Fehler, den ich gemacht habe, war, Dinge zu sehr zu überdenken. Ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, einfach zu starten, auch wenn nicht alles perfekt ist", sagt Liesa Eschemann, Gründerin von Kalumi.
“Ich erledige Dinge einfach mal eben so und hinterlasse oft Chaos”
Freitag, 3. November 2023VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst, bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antworten Liesa Eschemann und Katharina Costa, die Gründerinnen von Kalumi. Das Startup aus Bremen setzt auf “mitwachsende Baby- und Kinderkleidung”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Costa: Mein üblicher Start in den Arbeitsalltag beginnt damit, dass ich mir eine Tasse Kaffee zubereite und mich dann an meinen Computer setze.
Eschemann : Ich starte mit Stretching, trinke Zitronenwasser mit Mineralsalz, mache mir einen Kaffee und klappe dann meinen Laptop auf.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Costa: Nach der Arbeit verbringe ich meine Zeit oft im Park mit meinen beiden Kindern. Das ist für mich eine tolle Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen.
Eschemann: Um nach der Arbeit zu entspannen, gucke ich gerne Kochshows, gehe spazieren, koche, höre Podcasts oder mache Sport.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Costa und Eschemann: Ehrlich gesagt hat uns bisher nichts wirklich erschreckt. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, aber wir sind bereit, sie anzugehen,

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Costa: Eine der größten Hürden, die wir auf dem Weg zur Gründung überwinden mussten, war das Finden eines geeigneten Produzenten. Das hat viel Zeit und Mühe gekostet, aber letztendlich haben wir jemanden gefunden, der perfekt für uns passt.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Costa: Ich erledige Dinge einfach mal eben so und hinterlasse oft Chaos, um das nächste zu beginnen. Später finde ich vieles nicht wieder, weil ich es nicht in Ruhe erledigt habe und es nicht ordentlich weg sortiert habe, das kostet viel Zeit. Ich arbeite immer noch daran, disziplinierter zu sein und diese Unordnung zu beseitigen.
Eschemann: Ein Fehler, den ich gemacht habe, war, Dinge im Vorfeld zu sehr zu überdenken und dadurch Zeit zu verlieren. Ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, einfach zu starten, auch wenn nicht alles perfekt ist. Die Praxis bringt oft mehr Erkenntnis als ständiges Grübeln. Wir merken von unseren persönlichen Defiziten, dass wir wiederum gut voneinander lernen können

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Costa: Bisher sind wir nur zu zweit, und die Entscheidung, Liesa mit ins Boot zu holen, war sehr spontan und aus dem Bauch heraus. Es hat sich als die beste Entscheidung erwiesen, da wir ein tolles Team sind.
Eschemann: Ich denke, wir sind ein so gutes Team, weil wir verschiedene Typen sind und uns dabei sehr gut ergänzen. Ich würde jedem Start Up raten, sich jemanden zu holen, der ein bisschen anders ist als man selbst.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Costa: Mein Tipp ist, wenn man unsicher in einer Angelegenheit ist, abzuwarten, oft wacht man am nächsten Tag auf und hat eine klare Meinung. Geduld kann in vielen Situationen hilfreich sein.
Eschemann: Mein Ratschlag wäre, sich nicht zu sehr darum zu sorgen, dass alles von Anfang an perfekt sein muss. Der wichtigste Schritt ist, zu beginnen. Ob es um Verpackungen oder den Social Media Feed geht, man kann unterwegs immer noch Verbesserungen vornehmen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Eschemann: Da Katharina in Bremen sitzt und ich in Berlin, arbeiten wir fast ausschließlich remote. Daher sind für unsere tägliche Kommunikation und Zusammenarbeit Slack, WhatsApp und Miro entscheidende Tools. Ohne sie wäre es schwierig, effizient zu arbeiten.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Costa: Besonders gute Stimmung kommt auf, wenn wir über Zukunftspläne sprechen, uns neue Ziele setzen und gemeinsam darüber nachdenken, wie wir diese erreichen können. Außerdem gibt es immer wenn wir uns sehen Kuchen. lacht

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Eschemann: Eines der aufregendsten Erlebnisse bisher war der Dreh für die TV-Show “Sag die Wahrheit” in Baden-Baden. Es war super spannend und nervenaufreibend zugleich.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Kalumi