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#EXKLUSIV Popcore-Exit brachte rund 200 Millionen

Der Berliner Hidden Champion Popcore, 2018 gegründet, gehört nun zum Znyga/Take-Two-Imperium. Das Games-Unternehmen legte für die Übernahme rund 200 Millionen auf den Tisch. 2021 erwirtschaftete das stille Unternehmen Popcore ein Rohergebnis in Höhe von 16,2 Millionen.
#EXKLUSIV Popcore-Exit brachte rund 200 Millionen
Freitag, 5. Mai 2023VonAlexander Hüsing

Bereits im November des vergangenen Jahren übernahm die türkische Games-Unternehmen Rollic Games, ein Ableger von Zynga und Take-Two Interactive, die umtriebige und erfolgreiche Berliner Gamesschmiede Popcore. Details zum Kaufpreis machten die Unternehmen im Zuge der Übernahme leider nicht. Doch schon damals deutete sich an, dass der Exit ein echter Hingucker sein muss. Immerhin war Popcore schon seit Jahren ein waschechter Hidden Champion. Zu den Hits der Gamesschmiede gehören die Spiele Parking Jam 3D und Pull the Pin.

Das Berliner Games-Unternehmen, 2018 von den Moboqo-Gründern Johannes Heinze und Thomas Heinze gegründet, entwickelt sogenannte Hyper-Casual-Spiele – also werbefinanzierte Mini-Games für mobile Endgeräte. 2021 erwirtschaftete das sehr stille Unternehmen ein Rohergebnis in Höhe von 16,2 Millionen Euro – nach 8,2 Millionen bzw. 3,6 Millionen in den Jahren zuvor. Der Jahresüberschuss der Gamesfirma stieg in den vergangenen Jahren von rund 1 Million auf zuletzt 5,1 Millionen. Nur 2018 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag.

Popcore wurde in den vergangenen Jahren von EQT Ventures (16,9 %), Makers Fund (1,8 %) und David Helgason (0,5 %) finanziell unterstützt. Insgesamt flossen dabei rund 5 Millionen in das Unternehmen. Und wie bereits geschrieben: Seit Ende 2022 gehört das Unternehmen nun zu Rollic Games. Der Kaufpreis ist nun auch endlich bekannt: Die Zynga-Mutter Take-Two Interactive legte für Popcore, das rund 150 Mitarbeitenden beschäftigt, stolze 199,2 Millionen US-Dollar auf den Tisch. Und das Beste: Die Popcore-Gründer hielten noch jeweils 38,5 % am Unternehmen.

“We acquired Popcore for consideration having an acquisition date fair value of $199.2, consisting of $116.9 in cash, the issuance of 0.6 shares of our common stock, and a contingent earn-out consideration arrangement that requires us to pay up to an aggregate of $105.0 in cash if Popcore achieves certain performance measures over each of the three calendar years following the closing”, teilt die amerikanische Spielefirma in einem SEC-Bericht mit, der bisher ohne Beachtung geblieben ist.

Damit kann sich Berlin mit einem weiteren fetten Games-Exit brüsten. Zu nennen wären da unter anderem der Verkauf von Kolibri Games für mehr als 100 Millionen an Ubisoft im Jahre 2020. 2018 übernahm der  israelische Spielehersteller Playtika zudem die Berliner Spieleschmiede wooga. Kaufpreis: Bis zu 200 Millionen Euro. Zu guter Letzt übernahm das indische Unicorn Mobile Premier League (MPL) Anfang 2022 das Berliner Games-Unternehmen GameDuell. Hier sind leider bisher noch keine Infos zum Kaufpreis durchgesickert.

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Foto (oben): Zynga

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.