#Zahlencheck

Der Clue-Aubau kostete bereits mehr als 33 Millionen

In den vergangenen Jahren flossen rund 39 Millionen in die Zyklus-App Clue. Insgesamt kostete der Aufbau von Clue bis Ende 2020 aber auch bereits 33,3 Millionen. Zuletzt versuchte das Unternehmen mit Entlassungen wieder in die Spur zu kommen.
Der Clue-Aubau kostete bereits mehr als 33 Millionen
Mittwoch, 1. Februar 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Clue, eine millionenschwere Zyklus- und Fruchtbarkeits-App, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Das Unternehmen erwirtschaftete demnach im Berichtszeitraum einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 5,6 Millionen Euro. In den Jahren zuvor waren es 5,6 Millionen, 6,7 Millionen bzw. 6,8 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Clue bereits 33,3 Millionen.

Bis Ende 2019 flossen aber auch schon rund 39,0 Millionen in die Jungfirma, die 2013 von Ida Tin und Hans Raffauf gegründet wurde. Zuletzt sammelte das Unternehmen 16 Millionen ein – unter anderem von Balderton und Future Positive Capital. Im Jahresabschluss heißt es zur finanziellen Ausstattung des Unternehmens: “Gemäß der Liquiditätsplanung der Geschäftsjahre 2021 bis 2022 ist die Liquidität der Gesellschaft bis Ende des vierten Quartals 2022 sichergestellt.” Was dann wohl auch die zuletzt vollzogenen Entlassungen (25 % der Belegschaft) bei Clue erklärt.

Der verlustreiche Aufbau von Clue konnte einfach nicht weitergehen! Bleibt zu hoffen, dass die Notbremse hilft. “Unexpected things happens in a startup; we take risks as leaders without having complete data. So, as many other leaders have had to do right now, we have reduced the team size at Clue with a quarter to secure financial endurance. The co-CEOs did what they had to for the company – and essentially, what serves Clue’s users best, and that’s why we all work at and for Clue”, schrieb Clue-Gründerin zu den Entlassungen auf Linkedin.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Auf die Rechnungslegung der Gesellschaft finden die Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB Anwendung.
* Aus der bereits im Geschäftsjahr 2020 aufschiebend bedingt beschlossenen Finanzierungsrunde C-2 sind der Gesellschaft in 2021 weitere Einzahlungen in Höhe von MEUR 2,6 zugeflossen, als der Beschluss wirksam wurde. Des Weiteren hat die Gesellschaft mit Datum vom 15. Juli 2021 die Series C-3 Finanzierungsrunde beschlossen. Hieraus resultieren Kapitaleinlagen von Bestands- und Neuinvestoren in Höhe von MEUR 16,0. Die Kapitalerhöhung wurde am 30. August 2021 im Handelsregister bekannt gemacht.
* Gemäß der Liquiditätsplanung der Geschäftsjahre 2021 bis 2022 ist die Liquidität der Gesellschaft bis Ende des vierten Quartals 2022 sichergestellt.
* Die Gesellschaft beschäftigte im Durchschnitt 69 Mitarbeiter im Berichtsjahr (Vorjahr: 65 Mitarbeiter).

Clue im Zahlencheck

2020: 5,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019
: 5,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 6,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017
: 6,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 4,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 2,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Clue

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.