#Interview

“Dieser große Schock bietet viele Möglichkeiten, sich neu auszurichten”

Wie lief es 2020 bei Workpath? "Unser Team ist weitestgehend gesund geblieben, hat eine unglaubliche Arbeit geleistet und ist noch enger zusammen gewachsen durch die Krise. Trotz aller Herausforderungenist Workpath weiter gewachsen", sagt Gründer Johannes Müller.
“Dieser große Schock bietet viele Möglichkeiten, sich neu auszurichten”
Freitag, 25. Dezember 2020VonAlexander Hüsing

Das Münchner Startup Workpath, 2017 von Johannes Müller, Thomas Obermüller und Pascal Fritzen gegründet, hilft Unternehmen dabei ihre Strategien durch OKRs erfolgreich umzusetzen. signals Venture Capital investierte zuletzt eine siebenstellige Summe in das Unternehmen. “Bei all den Einschränkungen die 2020 mit sich brachten, war das Jahr wirtschaftlich ein großer Erfolg für Workpath. Covid hat in fast allen Branchen und Organisationen das Bewusstsein gestärkt, dass Anpassungsfähigkeit, Resilienz und eine schnelle Umsetzung neuer Strategien immer wichtiger werden”, sagt Mitgründer Müller. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Workpath-Macher einmal ausführlich über das fast abgelaufene Jahr.

2020 geht als Corona-Jahr in die Geschichtsbücher ein. Was hast du in den vergangenen Monaten gelernt?
Noch mehr Dankbarkeit: Unser Team ist weitestgehend gesund geblieben, hat eine unglaubliche Arbeit geleistet und ist noch enger zusammen gewachsen durch die Krise. Trotz aller Herausforderungen, wie beispielsweise monatelange Arbeit mit Kleinkindern im Home Office, ist Workpath weiter gewachsen und wir konnten tolle Lösungen entwickeln. Dazu sind wir in einer Branche, die sowohl durch unsere Zusammenarbeitsmodelle wie auch im Geschäftsmodell mit unseren Kunden eher von den aktuellen Entwicklungen profitieren kann – all das ist keine Selbstverständlichkeit. Und: “a crisis is a terrible thing to waste”. Auch dieser große, externe Schock bietet viele Möglichkeiten zu reflektieren, sich neu auszurichten und Wagnisse einzugehen.

Wie lief 2020 wirtschaftlich für euch – habt ihr eure Ziele erreicht?
Bei all den Einschränkungen die 2020 mit sich brachten, war das Jahr wirtschaftlich ein großer Erfolg für Workpath. Covid hat in fast allen Branchen und Organisationen das Bewusstsein gestärkt, dass Anpassungsfähigkeit, Resilienz und eine schnelle Umsetzung neuer Strategien immer wichtiger werden. Wir konnten unsere Umsätze entsprechend mehr als verdoppeln und eine weitere Finanzierungsrunde abschließen, die uns nun ein noch stärkeres Wachstum ermöglicht.

Was war das Highlight in diesem Jahr bei euch?
Davon gab es einige. Wir konnten großartige Kunden gewinnen, wie zum Beispiel ein bekannter schwedischer Einrichtungskonzern. Wir haben unser Führungsteam erweitert und unter anderem einen herausragenden VP Engineering zu Workpath holen können. Der Launch unserer Analytics Suite im Frühjahr war einer unserer wichtigsten Wachstumstreiber.

Welches Projekt steht bei euch für 2021 ganz oben auf der Agenda?
2021 wird ohne Zweifel das spannendste Jahr in der bisherigen Unternehmensgeschichte. Wir haben viele Großunternehmen die durch Covid bedingt nun im nächsten Jahr eine große Prozesseinführung mit uns planen – hier wird also einiges geschehen. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit mit Partnern, insbesondere mit anderen Software-Anbietern und Unternehmensberatungen eine zentrale Rolle spielen. Hier haben wir beispielsweise mit BearingPoint dieses Jahr große Erfolge feiern können und wir freuen uns darauf, unsere Lösungen mit ihnen und für sie weiter zu entwickeln.

Was hast Du Dir persönlich für 2021 vorgenommen?
Ich möchte wieder etwas mehr schreiben und unsere Erfahrungen teilen, darüber natürlich auch den Austausch mit anderen suchen. Wir haben jede Woche mit mutigen Vorständen und Praktikern aus der ganzen Welt zu tun, die alle daran arbeiten, die Arbeitswelt von Morgen zu gestalten. Vorreiter, die mit neuen Organisations- und Prozessmodellen experimentieren und die einen Einfluss darauf haben, wie Millionen von Menschen Werte schaffen und dabei ihre Arbeit neu erleben. Ich denke, wir leben in einer unglaublichen Zeit und werden die Ausmaße der Veränderungen in unserer Wirtschafts- und Arbeitswelt erst im Rückblick begreifen – damit möchte ich mich auch 2021 wieder intensiv beschäftigen.

TippIn unserer Rubrik “Jahresrückblick” schauen wir zurück auf 2020!

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Foto (oben): Workpath

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.