#Interview

Ein Startup, das auf wiederverwendbare Geschenkverpackungen setzt

Bei Goodgive finden Onliner Geschenkverpackungen. "Unsere Geschenkverpackung ist aus Stoff und kann deswegen immer wieder verwendet werden, dadurch entsteht keinerlei Abfall beim Geschenke Ver- und Auspacken mehr", sagt Gründerin Sara Stichnote.
Ein Startup, das auf wiederverwendbare Geschenkverpackungen setzt
Mittwoch, 9. Dezember 2020VonTeam

Das Kölner Startup Goodgive setzt auf wiederverwendbare Geschenkverpackungen aus Stoff. “Unsere Geschenkverpackung ist aus Stoff und kann deswegen immer wieder verwendet werden, dadurch entsteht keinerlei Abfall beim Geschenke Ver- und Auspacken mehr”, sagt Gründerin Sara Stichnote. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt sie das Konzept einmal ganz genau vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Goodgive erklären?
Endlich keine Verschwendung bei Geschenkverpackung mehr! Unsere Geschenkverpackung ist aus Stoff und kann deswegen immer wieder verwendet werden, dadurch entsteht keinerlei Abfall beim Geschenke Ver- und Auspacken mehr. Dadurch dass Geschenke in unserer Verpackung wie „ganz normale“ Geschenke mit Schleife aussehen, kann man Jeden ganz einfach davon überzeugen sie zu Verwenden. Und das Beste: Einpacken geht mit unserer Erfindung sogar viel schneller als mit Geschenkpapier: Geschenk rein – zuziehen – fertig (und das sogar in schön!)

Welches Problem genau wollt Ihr mit Goodgive lösen?
Ein Geschenk drückt Wertschätzung aus, da sollte auch die Verpackung nicht für die Tonne gemacht sein! Wie kann es eigentlich sein, dass Geschenkverpackungen größtenteils noch immer Einwegprodukte sind? Das finden wir nicht mehr zeitgemäß und haben eine Lösung: wiederverwendbare Geschenkverpackung, nachhaltig hergestellt. Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen durchschnittlich 475 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Das unterstreicht den hohen Stellenwert der wertschätzenden Geste zu diesem Fest. Doch erst durch die Verpackung wird aus einem einfachen Gegenstand ein Geschenk. Jedes Weihnachten entstehen deutschlandweit, allein durch Geschenkpapier, riesige Müllberge. Geht man davon aus, dass jeder Person in Deutschland 100g Geschenkpapier verwendet, ergibt das bereits eine Summe von 8.300 Tonnen Geschenkpapiermüll. Die Bundesregierung schätzt, dass sich dieser Wert jedes Jahr um 20% erhöht. Dieser Entwicklung möchten wir ein Ende bereiten und langfristig für ein müllfreies, achtsames und nachhaltiges Weihnachten sorgen.

Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet Goodgive ein Erfolg?
Unsere Vision ist es Produkte zu erschaffen, die die Welt besser machen! Und das gibt uns den Spielraum der Nachfrage, die durch den gesellschaftlichen Wandel entsteht, gerecht zu werden.

Wer sind eure Konkurrenten?
Es gibt viele Anbieter für klassisches Geschenkpapier, bei uns geht es aber genau darum, dieses Produkt neu zu interpretieren: Weg vom Einmal-Produkt, das per se für die Tonne gemacht ist – hin zu einem langlebigen Produkt, das jedes Geschenk zu einem doppelten Geschenk macht: Inhalt zum Behalten, Verpackung zum weiterverschenken. Und es gibt keine Geschenkverpackung mit unserem Mechanismus, das ist nämlich eine patentierte Neuerfindung.

Wo steht Goodgive in einem Jahr?
Dieses Jahr statten wir so viele deutsche Haushalte wie möglich mit unserer wiederverwendbaren Geschenkverpackung aus, im nächsten Jahr erobern wir die Plätze unter dem Tannenbaum der europäischen Nachbarländer.

Reden wir über den Standort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Ich kann keinen persönlichen Vergleich ziehen, da ich mich nur in der Kölner „Startup Welt“ aufgehalten habe. Mir gefällt die Offenheit der Kölner und so kann man auch mit innovativen Ideen Gehör finden.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Ich denke, dass die Kölner Startup-Szene bodenständig und nicht zu gewollt hip ist.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Netzwerken, nicht umsonst tauft sich Köln auch selbstverliebt Köllefornia. Hier sind die Menschen grundsätzlich freundlich und das finde ich sehr sympathisch. Außerdem kommt man gut von A nach B, die Stadt ist nicht zu groß, so dass man schnell sein Ziel erreicht und die Verbindungen sind auch recht gut ausgebaut.

Was fehlt in Köln noch?
Mehr Vegane Take-Away Angebote für die vitalen Mittagspausen.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Ein Zentrum für Impact Startups. Gratis Coworking-Plätze wären genial um den Austausch weiter zu fördern und es auch den Gründer*innen ohne Einkommen oder Budget zu vereinfachen ein Netzwerk aufzubauen. Zusätzliche Förderung für Unternehmen, die an nachhaltigen Lösungen arbeiten.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit circa 400 Startups, über 60 Coworking Spaces, Acceleratoren und Inkubatoren sowie attraktiven Investoren, zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH#Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

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Foto (oben): Shutterstock