#Interview

“Köln ist eine Großstadt, die sich wie ein Dorf anfühlt”

"Köln benötigt mehr Startup-Vorbilder, die als Multiplikatoren das lokale Ökosystem beleben. Erfolgreiche Gründer schaffen nach ihrem Exit häufig als Mentoren, Investoren oder einfach als Botschafter einen großen Mehrwert für Startups", sagt Niklas Hagenbeck von Somigo.
“Köln ist eine Großstadt, die sich wie ein Dorf anfühlt”
Dienstag, 5. Mai 2020VonVeronika Hüsing

Das junge Kölner Unternehmen Somigo beschreibt sich selbst als “Plattform für eine schnelle, einfache und flexible Vermittlung von lokalen gemeinnützigen Tätigkeiten”. Ins Leben gerufen wurde das Startup von Kai Giersiepen und Niklas Hagenbeck. “Wir wollen, dass mehr Gutes passiert! Dafür ist es wichtig die Barrieren für soziales Engagement zu reduzieren”, sagen die Rheinländer. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Somigo-Macher Hagenbeck über Köln als Startup-Standort.

Reden wir über Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Köln liegt in der Rhein-Ruhr Region, welche über eine der höchsten Dichten an Universitäten, Unternehmen und Menschen in Deutschland verfügt .
Gerade die zahlreichen Mittelständler können für Startups sehr interessante Partner bzw. Kunden sein. Sie bringen durch ihre finanzielle Stärke meist eine langfristige Planbarkeit mit und sind enorm interessiert an innovativen technologischen Lösungen. Zudem wird von der derzeitigen Landesregierung einiges getan, um die Startup-Szene in NRW weiter zu unterstützen. Exemplarisch dafür ist das Gründerstipendium, welches über maximal ein Jahr monatlich 1000€ an neue Gründer auszahlt.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Köln ist eine Großstadt, die sich wie ein Dorf anfühlt. Dementsprechend ist die Startup-Szene zwar nicht so groß, dafür besteht jedoch ein intensiver Austausch untereinander.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Der sprichwörtlich bekannte „Kölschen Klüngel“ macht es wirklich leichter, die passenden Personen zur richtigen Zeit zu erreichen.
Wenn man einmal in Köln angekommen ist, gibt es enorm viele Möglichkeiten potentielle Partner, Mitarbeiter oder Kunden direkt über persönliche Kontakte anzusprechen.

Was fehlt in Köln noch?
Köln benötigt mehr Startup-Vorbilder, die als Multiplikatoren das lokale Ökosystem beleben. Erfolgreiche Gründer schaffen nach ihrem Exit häufig als Mentoren, Investoren oder einfach als Botschafter einen großen Mehrwert für Startups.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Wenn ich den vorherigen Punkt noch etwas ausweite, würde ich mir die folgenden Punkte wünschen. Erstens: Mehr Investoren mit eigener Startup-Erfahrungen. Zweitens: Mehr Förderprogramme für Startups in frühen Phasen. Drittens: Mehr Talente mit guten Product-Skills – Softwareentwickler, Product Designer & Product Manager.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit circa 400 Startups, über 60 Coworking Spaces, Acceleratoren und Inkubatoren sowie attraktiven Investoren, zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH#Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): Somigo

Veronika Hüsing

Geboren 1978, studierte Soziologie, Politik und Psychologie an der Freien Universität in Berlin. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie im Jahr 2000 im Onlineressort des Medienfachdiensts “kressreport”. Ein Jahr später zog es sie ins Ruhrgebiet zu “Unicum”. Seit 2008 gehört Veronika Hüsing zum Redaktionsteam von deutsche-startups.de.