#Interview
So wurde aus einem Buchungssystem eine Schnittstelle für Mobilitätsdaten
An den Start ging wemovo als Buchungssystem für Busfahrten. Inzwischen ist das Unternehmen aber ganz anders ausgerichtet! “Vom Buchungssystem haben wir uns zu einer B2B-Plattform gewandelt, die Unternehmen dabei hilft, die eigenen Angebote durch Produkte anderer Anbieter zu erweitern und so einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft der Mobilität und Mobility as a Service zu gehen”, sagt Mitgründer Elon Kelmendi.
Derzeit wirkten 17 Mitarbeiter für wemovo. Zuletzt lag der Umsatz bei rund 600.000 Euro pro Jahr. Dabei wirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben “Cashflow-positiv”. Nun peilt das wemovo-Team die Umsatzmillion an. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Kelmendi außerdem über Durchhaltevermögen, Branchengrößen und Wandel.
Wie würdest Du Deiner Großmutter wemovo erklären?
Wir versorgen Mobilitätsunternehmen mit komplementären Produkten anderer Mobilitätsdienste. Dadurch kann die vernetzte Fortbewegung unter Einbezug zahlreicher bzw. komplementärer Verkehrsmitteln angeboten werden.
Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Angefangen haben wir mit einem Buchungssystem und einem Global Distribution System (GDS) für Busunternehmen. Die Mobilität der Zukunft lässt sich aber nicht mehr in abgeschlossenen und voneinander getrennten Silos gestalten. Es braucht strategische Kooperationen, Vernetzung und die Öffnung für Mobility as a Service (MaaS). Daher hat sich auch der Fokus von wemovo verschoben, vom Buchungssystem hin zur Schnittstelle für die Zukunft der Mobilität.
Wie funktioniert denn euer Geschäftsmodell?
Wir bieten den Mobilitätsunternehmen an, mit einer einzigen, kundenzentrierten Integration zu unserer Schnittstelle ihr eigenes Angebot mit den Angeboten zahlreicher Unternehmen zu erweitern. Bucht ein Kunde eine Fahrt, die auch Abschnitte mit anderen Anbietern beinhalten, erhalten wir für diese Transaktion über unsere Schnittstelle einen kleinen Anteil vom Reisepreis.
Wie genau hat sich wemovo seit der Gründung entwickelt?
Wie schon erwähnt, hatten wir ursprünglich als Buchungssystem für Busfahrten angefangen. Schnell aber haben wir bemerkt, dass die einzelnen Anbieter sich oft abschotten statt mit klugen Kooperationen den Kunden einen echten Mehrwert für Ihre Reise zu bieten. So kam die Idee auf, wemovo neu aufzustellen. Vom Buchungssystem haben wir uns zu einer B2B-Plattform gewandelt, die Unternehmen dabei hilft, die eigenen Angebote durch Produkte anderer Anbieter zu erweitern und so einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft der Mobilität und MaaS zu gehen.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist wemovo inzwischen?
Zunächst einmal können wir stolz sagen: Wir sind Cashflow-positiv. Mittlerweile haben wir bei wemovo 17 Mitarbeiter und einen Umsatz von 600.000 Euro jährlich – und wachsen weiter. So haben wir uns erst vor Kurzem darüber freuen können, dass der Mobility-Experte Thomas Drexler als Executive Vice President Commercial mit an Bord gekommen ist. Zu unseren Kunden zählen auch einige der Branchengrößen im Mobilitätsbereich.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wie schon angesprochen, haben wir uns vom Anfang bis heute stark gewandelt. Wir wollen den Wandel der Mobilität begleiten und ermöglichen und die einzelnen Anbieter in unserer Branche aus der Abschottung zur Vernetzung führen. Wenn wir zurück blicken auf unsere Anfänge, waren wir vielleicht etwas zu früh dran mit unserer Idee die Anbieter zu verknüpfen, aber wir haben durchgehalten und sehen heute, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben es geschafft, zahlreiche namhafte Anbieter von unserer Idee zu überzeugen und für uns zu gewinnen. Durchzuhalten und den Trend hin zu MaaS zu erkennen, hat sich für uns ausgezahlt.
Wo steht wemovo in einem Jahr?
Wir werden weiter wachsen und sind auf einem guten Weg zu einer Million Umsatz.
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