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15 millionenschwere Startups aus München, die ganz nach oben wollen

Die bayerische Hauptstadt München ist bekanntlich immer eine Startup-Reise weit. In der Isar-Metropole tummeln sich einige große und bekannte junge Digitalunternehmen. Hier einmal einige Münchner Startups, die auf den Sprung nach oben sind und deswegen jeder kennen sollte.
15 millionenschwere Startups aus München, die ganz nach oben wollen
Donnerstag, 22. August 2019VonAlexander Hüsing

Millionenschwere Grownups wie eGym, Flixbus und Scalable Capital haben ihren Sitz in München. Neben Berlin ist die bayerische Hauptstadt gerade der Standort für ganz große Startup-Geschichten. Hier einmal einige weitere spannende Münchner Startups, die auf den Sprung nach ganz oben sind und deswegen jeder kennen sollte.

Alasco
Gemeinsam mit Holtzbrinck Ventures und Picus Capital (Alexander Samwer) investieren die Flixbus-Macher Ende 2018 einen Millionenbetrag in Alasco, das neue Startup der ehemaligen Stylight-Macher Anselm Bauer, Benjamin Günther und Sebastian Schuon. Die Bewertung des Bau-Startups soll dabei jenseits von 13 Millionen Euro (Pre-Money) gelegen haben. Das eingesammelte Kapital sollte vor allem in die Personalgewinnung und die Weiterentwicklung des Produkts fließen.

Alyne
Seit 2015 versucht das Münchner Startup Alyne Regulierungsthemen den Schrecken zu nehmen. Mitgründer Karl Viertel beschreibt das Unternehmen als “Kommandozentrale für Mitarbeiter in Unternehmen, die Schaden von der Organisation abhalten müssen”. Das RegTech liefert seinen Kunden eine Software, mit der diese einen Überblick darüber bekommen, welche regulatorischen und gesetzlichen Vorgaben sie aktuell erfüllen müssen.

Ciara
Das Münchner Startup Ciara positioniert sich als Anbieter einer Vertriebsassistenten-Software für Inside-Sales-Mitarbeiter. UVC Partners, die Gründer Marcus Wolsdorf und Robert Haselsteiner (Interhyp) sowie die Unternehmer Christian Mangstl und Felix Haas investierten kürzlich einen Millionenbetrag in das Startup, das von Martin Heibel und Konstantin Krauss gegründet wurde. “Mit Ciara wollen wir ein global erfolgreiches Unternehmen aufbauen. Das wird eher 10 Jahre dauern, sagt Mitgründer Heibel.

Cluno
In den vergangenen Monaten konnten Nico und Christina Poletti sowie Andreas Schuierer, die Gründer von Cluno rund 36 Millionen Dollar einsammeln. Investoren des Münchner Startups sind unter anderem Schwergewichte wie Valar Ventures, der Kapitalgeber von Peter Thiel, Acton Capital Partners und Atlantic Labs. Hinter Cluno verbirgt sich ein Flatrate-Anbieter für Fahrzeuge. Kunden zahlen bei Cluno einen festen monatlichen Preis für ihr Auto. Dieser beinhaltet alle Kosten außer Treibstoff.

enmacc
Piton Capital, Illuminate Financial, Cherry Ventures und weitere Altgesellschafter investierten kürzlich in die junge Energiehandelsplattform enmacc. Das Startup will alle “Marktteilnehmer des Energiehandels miteinander vernetzen”. Gegründet wurde enmacc von Volker Puck und Marc Trieschmann in München. 2017 investierten Cherry Ventures, Berlin Ventures, 10x.group und weitere Business Angels bereits über 3 Millionen Euro in enmacc.

Kaia
Der amerikanische Health-Investor Optum Ventures investierte kürzlich in das Münchner Gesundheits-Startup Kaia, das mit seiner App chronische Rückenschmerzen bekämpfen will. Erst im Januar pumpten Balderton Capital und diverse Altgesellschafter 10 Millionen US-Dollar in das Health-Startup, das 2016 von Konstantin Mehl, Gründer von Foodora, und Manuel Thurner gegründet wurde.

Konux
Das Münchner Unternehmen Konux baut intelligente Sensorsysteme für Industrie 4.0-Anwendungen. Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba, New Enterprise Associates (NEA), MIG und Co. investieren bisher rund 51 Millionen US-Dollar das Unternehmen. Konux wurde 2014 von Andreas Kunze, Dennis Humhal und Vlad Lata gegründet.

limehome
Das Münchner Startup limehome mietet Wohnungen an und richtet diese als Apartments zur kurz- und langfristigen Miete ein. Das Ziel der Bajuwaren ist groß: In fünf Jahren wollen die limehome-Macher “der Hotelbetrieb mit den meisten Standorten in Europa sein”. Auf dem Weg dahin erhält das Startup finanzielle Unterstützung von Picus Capital (33,7 %), also Alexander Samwer, Holtzbrinck Ventures (15,5 %) und Lakestar (5,2). Anfang dieses Jahres flossen 5 Millionen Euro in das Startup.

Personio
Das Münchner Startup Personio gehört zu den ganz heißen Startups des Landes. Mitte Januar investierten Index Ventures, Northzone und Global Founders Capital 40 Millionen US-Dollar in das HR-Startup, das 2015 von Hanno Renner, Roman Schumacher, Arseniy Vershinin und Ignaz Forstmeier gegründet wurde. Zuvor pumpten Northzone, Global Founders Capital und Picus Capital bereits mehr als 10 Millionen Euro in das Unternehmen. Personio positioniert sich als HR-Softwarelösung für Unternehmen.

Plantura
Auf Plantura finden Hobbygärtner alle möglichen Infos, die sich brauchen, um erfolgreich Obst und Gemüse anzubauen. Das kostenlose Gartenmagazin, das sich über Affiliate-Links und Produktplatzierungen refinanzieren soll, ist aber nur ein Aspekt der Plantura-Welt. Die Bajuwaren haben zudem einen eigenen Langzeitdünger hergestellt, den das Startup über seinen eigenen Shop verkauft.

Mecuris
Der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital, Mulcan International Investments und die Sana Kliniken investierten kürzlich einen ungenannten, sicherlich aber einen siebenstelligen Betrag, in das Münchner Startup Mecuris. Das Unternehmen entwickelt und produziert maßgeschneiderte Orthesen und Prothesen. Die Jungfirma wird von Manuel Opitz und Wolf-Peter Werner geführt.

Usercentrics
Alstin Capital, Wachstumsfinanzierer der Maschmeyer Group, Alexander Gösswein und die bestehenden Investoren Cavalry Ventures und Reimann Investors investierten zuletzt einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in Usercentrics, eine SaaS Consent Management Plattform mit Sitz in München. Das Startup, das anderen Unternehmen darin unterstützt ihre Webseiten DSGVO-konform zu machen, wurde 2017 von Mischa Rürup, Vinzent Ellissen und Lisa Gradow gegründet.

tado
Insgesamt flossen nun schon 102 Millionen Dollar bzw. 98 Millionen Euro in den Münchner IoT-Star tado, der 2011 an den Start ging. Bei der letzten Investmentrunde investierten amazon, E.ON, Total Energy Ventures und die Europäische Investitionsbank beachtliche 50 Millionen US-Dollar, derzeit rund 43 Millionen Euro, in tado. Die Bajuwaren machen mit ihrer Technologie sowohl alte, als auch neue Heizungssysteme fit für das Internet-Zeitalter.

Twaice
Twaice, das 2018 gegründet wurde, entwickelt eine Batterieanalysesoftware. Konkret ermöglicht die Jungfirma Batterie- und Elektrofahrzeugherstellern, Flottenbetreibern und Finanzdienstleistern Batterien hinsichtlich Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu optimieren. Neun Monate nach der Firmengründung sammelte das Startup bereits 3,2 Millionen Euro ein. Zu den Investoren der Jungfirma, die von Stephan Rohr und Michael Baumann gegründet wurde, gehören Cherry Ventures, UVC Partners und Speedinvest.

YFood
Der französische FoodTech-Investor Five Seasons Ventures und der amerikanische Kapitalgeber New Ground Ventures investierten kürzlich 4,2 Millionen Euro in YFood. Das Startup, das von Benjamin Kremer und Noel Bollmann gegründet wurde, ist im sogenannten Complete Meal Market-Segment unterwegs. Die Jungfirma bietet eine Trinkmahlzeit an. 2019 plant das Startup einen Umsatz in Höhe von 15 Millionen Euro. In der fünften Staffel der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” investierte Dauer-Löwe Frank Thelen in YFood.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.