#Portfolio

All diese Startups findet Katjes so richtig lecker

In den vergangenen Jahren investierte Katjesgreenfood in zahlreiche junge deutsche und amerikanische Food-Startups. In Deutschland etwa investierte der Food-Investor bisher in Caté, Haferkater, Hemptastic, The Rainforest Company und die vegane Supermarktkette Veganz.
All diese Startups findet Katjes so richtig lecker
Dienstag, 9. Juli 2019VonAlexander Hüsing

Seit 2016 investiert die erfolgreiche Süßwarenfirma Katjes-Gruppe via Katjesgreenfood in leckere, junge, nachhaltige Startups. Das Unternehmen selbst bezeichnet sich als “Food Impact Investor, der aktiv die Food Revolution mitgestaltet”. Anders als das Mutterunternehmen, das in Emmerich am Rhein residiert, sitzt Katjesgreenfood in Berlin. Der Food-Geldgeber investiert aber von Anfang weltweit in Jungfirmen.

Der Fokus liegt dabei auf “achhaltige, pflanzenbasierte Lebensmittel – ganz bewusst außerhalb des Süßwarenmarktes”. Geführt wird Katjesgreenfood von Tobias Bachmüller, Bastian Fassin, Sarah Littek und Volker Weinlein. Knapp drei Jahren nach dem Start kann Katjesgreenfood bereits ein umfangreiches Portfolio an Beteiligungen vorweisen. In der Regel investiert der junge Kapitalgeber Zwischen 200.000 und 2 Millionen Euro in junge Unternehmen. Bei den Investments in den USA nimmt der Leckerschmelcker-VC aber auch mehr Geld in die Hand, dort liegt der Fokus insbesondere auf Series-A-Finanzierungen.

Kürzlich erst stieg der Katjes-Investor bei Outstanding Foods ein. Das amerikanische Unternehmen, das von Dave Anderson (“Beyond Meat”) und Bill Glaser gegründet wurde, bietet mit PigOut vegane Speckchips auf Basis von gebackenen und gewürzten Pilzen an. “PigOut ist der nächste Game Changer im Markt für alternative Proteine”, ist sich Katjesgreenfood-Macherin Littek sicher. “Mit diesem Investment führen wir die Unternehmens-DNA von Katjes fort, die bereits seit 2010 die Gelatine aus den Produkten genommen hat.”

In den USA ist Katjesgreenfood auch bei Wild Friends, einer Marke, die eine gesunde und nachhaltige Nussbutter ohne Palmöl auf Basis von Erdnüssen, Sonnenblumenkernen und Mandeln anbietet, an Bord. Das Startup wurde 2011 von Keeley Tillotson und Erika Welch in Portland gegründet. Zudem hält Katjesgreenfood eine Beteiligung an Fora. Das Startup, das im Herbst 2017 von Aidan Altman und Andrew McClure gegründet wurde, verkauft vegane, cholesterinfreie Butter, die aus Kokosfett und Aquafaba hergestellt wird. Weitere Investment sind Foodstirs (Bio-Backmischungen) und Seven Sundays, eine Jungfirma, die glutenfreies Müsli anbietet.

In Deutschland investierte Katjesgreenfood bisher in Caté, ein koffeeinhaltiges Erfrischungsgetränk aus der Kaffeekirsche, die die Porridge-Kette Haferkater, die Hanf-Limo von Hemptastic, The Rainforest Company, ein tiefgekühltes Açaí-Püree, und die vegane Supermarktkette Veganz.

Bei Hemptastic und Caté übernahm Katjesgreenfood inzwischen komplett das Kommando. Hemptastic schlitterte 2018 wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung in die Insolvenz. Katjesgreenfood kaufte Hemptastic aus der Insolvenzmasse und zog das Unternehmen neu auf. Das Startup verkauft nun aber keine Hanfbrause mehr, sondern Hanfriegel. Die Kaffeekirschen-Limo Caté wiederum musste nach einer neuen EU-Verordnung den Verkauf einstellen. Unter der Marke Up to Good soll das Wachmacher-Getränk nun die USA erobern.

Alles in allem hat sich Katjesgreenfood in den vergangenen Jahren als eine gute Adresse für Food-Gründer etabliert. In Deutschland dürfte es aber noch deutlich mehr junge Firmen geben, die zum Food-Investor passen könnten. Gerade mit dem Blick auf die vielen US-Aktivitäten der Unternehmensgruppe. Denn noch immer sind viele deutsche Food-Startups eher Nischenthemen.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Katjes

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.