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50 Startups, 400 Mitarbeiter – so will die Halbmillionenstadt Essen attraktiver für Startups werden

Die Stadt Essen macht sich nun gezielt an Startups ran. Zum Start führte das neue Startup-Team der Essener Wirtschaftsförderung erst einmal eine Bestandsaufnahme der Szene in Essen durch. Laut Erhebung arbeiten in Essen rund 50 Startups mit mehr als 400 Mitarbeitern.
50 Startups, 400 Mitarbeiter – so will die Halbmillionenstadt Essen attraktiver für Startups werden
Montag, 20. August 2018VonAlexander Hüsing

Die Ruhr-Metropole Essen, mit 583.084 Einwohnern eine der größten Städte des Landes und nach Köln, Düsseldorf und Dortmund die viertgrößte Stadt des Landes Nordrhein-Westfalen, wacht nun auch endlich in Sachen Startup-Szene so richtig auf. Gefühlt als eine der letzten großen Städte der Bundesrepublik. Während Frankfurt am Main, Stuttgart, Dortmund und Leipzig längst auf der Startup-Landkarte des Landes aufgetaucht sind – also abseits von Berlin, Hamburg, Köln, München und Düsseldorf – ist Essen für die meisten Szenemenschen noch immer ein weißer Fleck.

Und so soll sich dies ändern: Die EWG – Essener Wirtschaftsförderung kümmert sich nun mit einem eigenen Team um die jungen Digitalfirmen in der Stadt. Bisher ist die Stadt Essen vor allem indirekt in der Startup-Szene unterwegs – als einer der Startpartner des DWNRW-Projektes ruhr:Hub, dass die Digitalisierung in der Region massiv vorantreibt – etwa durch Netzwerk-Events, Acceleratorprogramme und Workshops für Gründer. Zudem sind in Essen zuletzt auch die Gründerallianz Ruhr und der Impact Hub Ruhr vor Anker gegangen.  Ein echter weißer Fleck war Essen somit bisher gar nicht. Die Stadt wird einfach nur nicht wahrgenommen.

Andre Boschem, der die Essener Wirtschaftsförderung neuerdings führt und zuletzt stellvertretender Leiter der Düsseldorfer Wirtschaftsförderung war (dort kümmerte er sich um den Bereich Startups), gibt nun richtig Gas in Essen. “Startups finden in Essen sehr gute Wachstumsbedingungen mit ausgezeichneten Startvoraussetzungen im bestehenden Ökosystem. Mit besseren Informationen über die unterstützenden Initiativen und Unternehmen könnten sie ihre Chancen aber noch optimaler nutzen. Hier setzen wir nun als EWG verstärkt an und steigern die Transparenz”, sagt Boschem zur neuen Startup-Unit, die aus Tabea Lersmacher und Kai Bonnen besteht.

Zum Start führte das neue Startup-Team erst einmal eine Bestandsaufnahme der Szene in Essen durch. Laut Erhebung arbeiten in Essen rund 50 Startups mit mehr als 400 Mitarbeitern. “Die Tätigkeitsfelder liegen in verschiedenen Branchen wie E-Commerce, Datenverarbeitung, Digitale Dienstleistungen und Energie. Für diese Startups herrscht in der Ruhrgebietsmetropole ein sehr gutes Umfeld aufgrund einer Vielzahl potenzieller Kunden. Dazu zählen einerseits die etablierten Konzerne. Andererseits sind erfolgreiche Mittelständler und Hidden Champions vor Ort, mit denen die jungen Unternehmen zusammenarbeiten können”, teilt die Stadt Essen mit. Für Startups brechen somit hoffentlich goldene Zeiten in Essen an. Die Stadt kann es gebrauchen!

Der digitale Pott kocht! Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden großen Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. deutsche-startups.de, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.

Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.