Fazit zu "Start Up! auf SAT.1

“Zu viel TV-Drama, zu wenige Gründerthemen”

"Ich muss sagen, ein paar Challenges haben mir echt Spaß gemacht", sagt Linda Wonneberger, Gründerin von LindaBra, zur SAT.1-Show "Start Up" ".Viele andere wiederum waren aus meiner Perspektive hingegen einfach nur reine Show".
“Zu viel TV-Drama, zu wenige Gründerthemen”
Dienstag, 17. April 2018VonAlexander Hüsing

Die SAT.1-Show “Start Up!” endete im Desaster. Gerade einmal 570.000 Gesamt-Zuschauer und 280.000 14- bis 49-Jährige wollten die letzte Folge sehen. Die restlichen Folge der langweiligen Gründershow – eine Mischung aus “Die Höhle der Löwen” und “Germany`s Next Topmodel” gibt es deswegen nur noch online zu sehen – siehe “Sat.1 schmeißt Maschmeyers “Start up” raus!“.

Zu den Teilnehmerinnen der Show gehörte Linda Wonneberger, Gründerin von LindaBra. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die Startupperin, die einen passenden und bequemen BH ohne Metallbügel anbietet, über ihre Erfahrungen bei “Start Up!”.

Die Sat.1-Show “Start up!” war ein waschechter Flop und wurde abgesetzt. War die Sendung für euch auch ein Flop?
Für mich und LindaBra war die Entscheidung genau richtig. Wir haben dadurch wahnsinnig viel Aufmerksamkeit für unser Produkt bekommen. Von dem großen Ansturm sind wir positiv überwältigt. Das bestätigt uns, dass wir mit dem LindaBra wirklich auf ein großes Bedürfnis bei Frauen gestoßen sind, das bis dato noch nicht erfüllt worden ist.

Inwiefern?
Gerade Frauen mit einer etwas größeren Oberweite mussten sich zwischen einem bequemen, bügellosen BH, der aussieht wie aus Omas Kleiderschrank und einem schönen aber dafür nicht komfortablen Modell entscheiden. Wir haben es nach einem Jahr Entwicklungszeit geschafft einen bequemen BH zu designen, der Halt verspricht und trotzdem gut aussieht, comfy but sexy eben.

Und wie lautet Dein ganz persönliches Fazit in Sachen “Start Up!”?
Allgemein muss ist sagen, war es für meinen Geschmack definitiv zu viel TV-Drama und zu wenige tatsächliche Gründerthemen.

Die Show war von sogenannten Challenges geprägt: Was hat das denn mit Gründen zu tun?
Ich muss sagen, ein paar Challenges haben mir echt Spaß gemacht und ich konnte mein Gründer-Wissen gut einbringen. Zum Beispiel die Zielgruppenbeschreibung im Theater, der Pitch vor den Studenten oder die Aufgabe Passanten von der eigenen Idee zu überzeugen. Viele andere wiederum waren aus meiner Perspektive hingegen einfach nur reine Show. Beispielsweise kann ich von mir behaupten, dass ich unter Stress einen kühlen Kopf bewahren kann, aber bei 300 km/h auf einer Rennstrecke Allgemeinwissensfragen zu beantworten, hat meiner Meinung nach nicht viel damit zu tun.

Was hast du Als Fazit aus der Show gelernt?
Ich habe unglaublich viel dabei gelernt. Leider weniger übers Gründen, dafür viel über mich selbst – worin ich gut bin und was ich weniger gut kann. Auch habe ich entdeckt, dass ich auch einem Investorengigant wie Carsten Maschmeyer mit erhobenem Haupt souverän widersprechen kann und mir selbst treu bleibe, wenn ich von ihm negatives Feedback zu meiner Person und meinem Produkt erhalte. Das finde ich sehr wichtig. Feedback annehmen zu können ist natürlich essentiell, aber man sollte sich und seiner Idee treu bleiben, wenn man davon überzeugt ist. In einem Gründerleben trifft man auf viele unterschiedliche Meinungen. Ich finde es wichtig sich alle anzuhören, doch am Ende sollte der Gründer selbst entscheiden, denn er muss dafür auch einstehen.

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Foto (oben): Start Up!

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.