Barrierefreie Kino-Fassungen

Greta & Starks – diese Apps ersetzen Augen oder Ohren

"Greta & Starks ermöglicht blinden und gehörlosen Menschen erstmals den vollständigen Kinogenuss zusammen mit ihren hörenden und sehenden Freunden. Grundlage dafür sind die beiden entwickelten Apps Greta & Starks", sagt Gründerin Seneit Debese.
Greta & Starks – diese Apps ersetzen Augen oder Ohren
Freitag, 1. Dezember 2017VonAlexander Hüsing

Dank Greta & Starks können blinde und gehörlose Menschen den Kinobesuch nun mit ihren hörenden und sehenden Freunden genießen. Dies funktioniert dank zweiter Apps. “Mit ihrer Hilfe können barrierefreie Fassungen, akustische Filmbeschreibungen – Audiodeskription – für blinde Zuschauer oder Untertitel für gehörlose Kinobesucher in jedem Kino abgespielt und synchronisiert werden”, sagt Gründerin Seneit Debese.

Zudem entwickelte das junge Unternehmen, zu dem auch José Vazquez, Andres Schüpbach, Maren Vöge, Hendrik Pieper und Robin Solomon gehören, ein Headset, das die Untertitel – für gehörlose und fremdsprachige Zuschauer – auf die Leinwand projiziert. “Wir konnten bisher mehr als 370 barrierefreie Filme anbieten und damit über 270.000 Kinobesuche ermöglichen. Unsere Lösung macht Inklusion einfach und selbstverständlich”, sagt Debese. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Debese Greta & Starks einmal ausführlich vor.

Welches Problem wollt Ihr mit Greta & Starks lösen?
Greta & Starks ermöglicht blinden und gehörlosen Menschen erstmals den vollständigen Kinogenuss zusammen mit ihren hörenden und sehenden Freunden. Grundlage dafür sind die beiden entwickelten Apps Greta & Starks. Mit ihrer Hilfe können barrierefreie Fassungen, akustische Filmbeschreibungen – Audiodeskription – für blinde Zuschauer oder Untertitel für gehörlose Kinobesucher in jedem Kino abgespielt und synchronisiert werden. Zudem hat das Unternehmen ein Headset entwickelt, das die Untertitel – für gehörlose und fremdsprachige Zuschauer – auf die Leinwand projiziert. In Kürze bietet Greta & Starks mit der gleichen Technologie Sprachfassungen und Untertitel in verschiedenen Sprachen für ein internationales, fremdsprachiges Publikum kostenpflichtig an.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Greta & Starks ein Erfolg?
Weil wir eine Lösung entwickelt haben, die es noch nicht gab und vor allem, die dringend gebraucht wurde.
Unsere Apps ermöglichen Filmgenuss für blinde, gehörlose und in naher Zukunft auch für fremdsprachige Zuschauer. Bald werden verschiedene Menschen, verschiedener Nationalitäten und Sprachen mit und ohne Behinderung gemeinsam über den gleichen Witz lachen und in den Dialog treten können. Für Weltoffenheit und Lebensklugheit.“

Wer sind Eure Konkurrenten?
Wir haben in erster Linie eine softwarebasierte Lösung. Wenn, dann haben wir eher Konkurrenten mit hardwarebasierten Lösungen, wie etwa Cinema Connect von Sennheiser oder Sony, die dadurch teuer in der Anschaffung sind. Aber wie gesagt, wir sind Marktführer und expandieren weiterhin in neue Territorien, weil unsere Lösung, softwarebasiert ist, richtig smart also, flächendeckend funktioniert und im Gegenteil zu den hardwarebasierten Herangehensweisen, auf 10 Jahre die Kinobranche ca. 10% kostet und mehr als 100% neue Zuschauer generiert und begeistert.

Wo steht Greta & Starks in einem Jahr?
Unser Ziel ist es in den fünf weitverbreitetsten Sprachen Europas neues Kinopublikum weltweit zu begeistern und zu überzeugen. Wir wollen das IAUEZGT – international anerkannte und erprobte Zuschauergewinnungstool – sein. Und den Zuschauer wollen wir ermöglichen, dass sie zu jeder Zeit und überall Filme in Ihrer favorisierten Sprache erleben können, sei es um mit den internationalen Freunden und Kollegen gemeinsamen Kinospaß erleben zu können, oder zum Erlernen und Erweitern von Sprachkenntnissen.

Kennt Ihr schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): thorsten_futh, kfw_bankengruppe

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.