#5um5

“Zu denken, man muss alles selbst machen, ist ein Fehler”

"Da ich schon mit 13 Jahren auf Flohmärkten jeden Monat mit Überraschungseier-Figuren gehandelt habe und während des Studiums 2004 meine erste Firma gegründet habe, kennt man mich nur als selbstständigen Unternehmer", sagt Simon Brunke, Mitgründer von exporo.
“Zu denken, man muss alles selbst machen, ist ein Fehler”
Dienstag, 10. Januar 2017VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Fragen an Simon Brunke, Mitgründer von exporo, einem Crowdinvestingdient für Immobilien.

Wie sieht Dein ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Aufstehen zwischen 6 und 7 Uhr, anschließend eine Stunde mit beiden Hunden durch Planten & Blomen schlendern, um spätestens um 9 Uhr im Office zu zu sein. Die Tage sind herrlich abwechslungsreich: Von Teammeetings, Brainstormings, Investorengesprächen über das Abarbeiten von Aufgaben und Gespräche mit Kooperationspartnern bis hin zu vielen Auswärtsterminen. Abends erledige ich in der Regel Rückrufe, E-Mails und Slack. Jede Woche hat aber auch feste Termine mit einzelnen Mitarbeitern, Teams, Gründern und Investoren, sodass fortlaufende Themen regelmäßig besprochen werden.

Was war der lehrreichste bzw. der beste Fehler, den Du gemacht hast?
Vermutlich der Klassiker: nicht loslassen können. Es war extrem lehrreich, wie gut – teilweise sogar besser – bestimmte Dinge funktionieren, wenn man sie – vernünftig – übergibt, Mitarbeitern vertraut und sie auch “einfach mal machen” lässt. Das geht natürlich nicht immer und nicht bei allen Aufgaben; aber zu denken, man kann und muss in einem Unternehmen alles selbst machen oder kontrollieren, ist aus meiner Sicht ein großer Fehler.

Wer war der Held deiner Kindheit?
Diese Antwort fällt mir immer leicht: Begeistert haben mich in meiner Kindheit Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und Dagobert Duck. Eine Mischung aus Eigenständigkeit und Freiheit, Lausbubigkeit und Zielstrebigkeit.

Wie hat Dein Umfeld, Deine Familie darauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst?
Da ich schon mit 13 Jahren auf Flohmärkten jeden Monat mit Überraschungseier-Figuren gehandelt habe und während des Studiums 2004 meine erste Firma gegründet habe, kennt man mich nur als selbstständigen Unternehmer. Gezweifelt hat daher nie jemand – aber kluge Ratschläge wie “Denk auch mal an deinen Körper” oder “Nimm dir Zeit für deine Familie” kamen schon häufiger. Erst jetzt, viele Jahre später, setzt man solche Weisheiten auch um.

In jedem Unternehmen gibt es Meetings. Wie sorgt ihr dafür, dass Meetings bei Euch nicht zum reinen Zeitfresser werden?
Um ehrlich zu sein: Daran arbeiten wir noch. In erster Linie versuchen wir, fokussiert Themen anzugehen und nur Teammitglieder hineinzuholen, die das Meeting unmittelbar betrifft. Ich denke aber, dass es da noch einiges an Optimierungspotential durch methodisches Vorgehen gibt. Unser Projektmanagent-Tool hilft in jedem Fall, stringent und sauber Dinge abzuarbeiten.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.