"Nerf Guns und Kicker-Turniere"

Paymill: So ging es nach Insolvenz und Übernahme weiter

Paymill gehört nun einige Monate zu Klik & Pay. Insgesamt habe der Markt positiv auf die Übernahme von Paymill reagiert, agt Yannick Decaumont, der neue Managing Director von Paymill. Und auch "Nerf Guns und Kicker-Turniere" wird es bei Paymill weiter geben.
Paymill: So ging es nach Insolvenz und Übernahme weiter
Montag, 12. Dezember 2016VonAlexander Hüsing

Ende April schlitterte das Münchner Payment-Startup Paymill in die Insolvenz. Schon damals waren die Münchner zuversichtlich, einen weißen Ritter finden zu können. Sie sollten recht behalten. Der Payment-Service-Provider Klik & Pay (gehört zu CYBERservices) übernahm das Unternehmen wenige Wochen später. Paymill-Gründer Mark Henkel blieb nach der Übernahme zunächst an Bord. Inzwischen hat auch er die Paymentfirma verlassen.

“Mark hat eine turbulente Zeit durchlebt und sich immer für unsere Paymiller und unsere Kunden eingesetzt; aber die letzten Monate waren äußerst herausfordernd. So kann ich seine Entscheidung, zurückzutreten, sehr gut nachvollziehen. Wir haben gemeinsam gekämpft, um so schnell wie möglich zurück auf das Spielfeld zu kommen. Hierfür hat er meinen vollen Respekt”, sagt Yannick Decaumont, der neue Managing Director von Paymill, im Gespräch mit deutsche-startup.de.

Nach der Übernahme standen bei Paymill erst einmal die Klärung und Verbesserung von Vertragsangelegenheiten auf der Agenda. “Hier konnten wir verschiedene wichtige Umstrukturierungen vornehmen, sodass wir nun in der Lage sind, unseren Kunden ein deutlich breiteres Angebot zu zusichern”, sagt Decaumont. Der ehemalige Business Manager von Klik & Pay und vorherige Vice President der Credit Suisse berichtet zudem von weiteren Restrukturierungsmaßnahmen bei Paymill: “Unserem Mutterunternehmen verdanken wir die CSSF-Lizensierung. So sind wir in der Lage, ein Business Modell umzusetzen, mit dem wir selbst die Tätigkeit einer Akzeptanz-Bank ausüben können. Auf diese Weise können wir mehr Einnahmen generieren”. Die Änderungen sollen unter anderem die “schnellere Freischaltung der Händler gewährleisten”. Den kleineren Händlern will Decaumont zudem bald Zahlungsmittel anbieten, die bisher nur größeren Händlern vorbehalten waren.

Insgesamt habe der Markt positiv auf die Übernahme von Paymill reagiert, berichtet Decaumont. “Tatsächlich haben uns nur 10 % unseres Kundenstamms verlassen. Stattdessen wurde uns von Kunden und Partnern viel Verständnis entgegen gebracht. Auch mit unseren Partnern pflegen wir immer noch enge und gute Beziehungen. Wir alle miteinander sind sehr froh, dass wir weitermachen können.” Paymill soll auch künftig eine “starke, unabhängige Marke” bleiben. Und auch “Nerf Guns und Kicker-Turniere” wird es bei Paymill weiter geben. “Der enthusiastische, dynamische Spirit von Paymill bleibt erhalten, das ist mir genauso wichtig wie dem Team. Nach der Übernahme konnten wir sehr erfolgreich einige ehemalige Mitarbeiter zurückgewinnen. Als die Zukunft gesichert war, haben sie sich sehr gefreut, zurück zu kommen”.

Auch in einem Jahr soll Paymill weiter in München stehen. “Wir werden weiterhin Innovation und Entwicklung vorantreiben, um als professioneller Entwickler auf Augenhöhe Entwickler anzusprechen und zu unterstützen”, verspricht Decaumont. “In den nächsten zwölf Monaten planen wir zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.” Die Insolvenz war somit nicht das Ende von Paymill, sondern die Chance, einen Neuanfang zu wagen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.