Verkauf, Teil 3

US-Entertainment-Konzern kauft studiVZ – für 10 Millionen!

Zum dritten Mal wird studiVZ verkauft. Die amerikanische Entertainment-Firma Momentous Entertainment Group übernimmt das Berliner Social Network, das zuletzt Vert Capital gehörte. Das Unternehmen zahlt für das gescheiterte Netzwerk 10 Millionen Dollar - in Aktien.
US-Entertainment-Konzern kauft studiVZ – für 10 Millionen!
Donnerstag, 1. Dezember 2016VonAlexander Hüsing

Die leidvolle Geschichte von studiVZ ist noch immer nicht zu Ende. Gerade wandert das erfolglose Social Network unter das Dach der Entertainment-Firma Momentous Entertainment Group. Das Unternehmen zahlt für das gescheiterte Netzwerk 10 Millionen Dollar – in Aktien. “This is a significant acquisition that allows us to target the German speaking market with our expanding entertainment content library,” sagt Momentous-CEO Kurt Neubauer. “Additionally, we are committed to relaunching the web and mobile platforms to increase user engagement and retention, expand the video features and add capabilities to attract a younger audience.”

2012 kaufte Vert Capital die studiVZ-Familie – seitdem ging es immer weiter bergab für die Plattformen des Unternehmens. Nach Firmenangaben verfügen studiVZ und meinVZ derzeit noch über 10 Millionen registrierte Nutzer, die die Plattform pro Monat auf 45 Millionen Page Impressions klicken. “We are happy that studiVZ and meinVZ will find a new home with the Momentous Group, who will provide the necessary resources to improve and grow the platforms. Although the German social media landscape is competitive, Momentous has an advantage with its ability to quickly produce, source and deliver engaging content”, meint Michael Pope, Chief Operating Officer bei, studiVZ-Betreiber Poolworks.

10 Millionen Dollar für 10 Millionen (registrierte) Nutzer sind happig. Zum Vergleich: Ströer kaufte Stayfriends kürzlich für 16 Millionen Euro. Und stayfriends machte 2015 immerhin 19 Millionen Euro Umsatz und 7 Millionen Euro Gewinn. studiVZ ist dagegen seit je ein Groschengrab. Zu Erinnerung: 2007 zahlte die Verlagsgruppe Holtzbrinck 85 Millionen für die VZ-Familie. Lange ist es her.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.