byrd = Paketversand mit Preisvergleich

“Wir mischen den 250 Jahre alten Versandprozess auf”

"Unser Konzept ist vor allem auf Ballungsräume fokussiert. In einem Jahr planen wir daher zusätzlich zu Wien in mehreren deutschen Städten verfügbar zu sein und so schrittweise den deutschsprachigen Raum zu erschließen", sagt byrd-Mitgründerin Petra Dobrocka.
“Wir mischen den 250 Jahre alten Versandprozess auf”
Dienstag, 18. Oktober 2016VonAlexander Hüsing

Vor einiger Zeit wollte Alexander Leichter eine Lampe von Wien nach Hamburg schicken. Was gar nicht so einfach war. Kurzerhand entstand die Idee zu byrd, einem Paketversand mit Preisvergleich. “Bei uns verschickt man kinderleicht, direkt von der Couch aus“, sagt Mitgründerin Petra Dobrocka. byrd-Kunden müssen ihren zu verschickenden Gegenstand mit der App ablichten. Das Start-up holt die Waren dann für 4,90 Euro ab, verpackt diese und schickt das Paket auf die Reise. “Man spart sich somit Zeit, Geld und Nerven”, sagt der Gründer weiter.

“Unser Konzept ist einfach: wir bündeln große Mengen an Paketen und können so einen Preisvorteil gegenüber Privatkundenpreisen erwirtschaften. Ein Teil dieser Differenz fließt in die Verpackung und die Versandfertigmachung, aus dem Rest können wir unsere Marge erwirtschaften”, erklärt Mitgründer Dobrocka das Konzept hinter byrd, das bereits von Pioneers Ventures, KK Incube und Hermann Hauser Investment unterstützt wird. Momentan bearbeitet byrd den Markt in Wien. Eine Expansion nach Deutschland steht aber an.

In den USA bietet Shyp ein ähnliches Konzept an. “In Europa befinden wir uns noch in einer etwas früheren Phase, ähnliche Ansätze wie den von byrd gibt es aber bereits in Großbritannien und in einigen deutschen Städten. Momentan entwickelt sich der Markt vor allem in Europa sehr schnell und es wird sicherlich entscheidend sein, wie gut die Prozesse und die Technologie der einzelnen Player in diesem Markt sind”, sagt Dobrocka.

“Wir treffen den Nerv der Zeit”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht byrd-Mitgründerin Petra Dobrocka über Verpackungsmaterial, Versandprozesse und Ballungsräume.

Welches Problem wollen Sie mit byrd lösen?
Man kennt es aus eigener Erfahrung: Pakete versenden ist mühsam – man braucht Verpackungsmaterial das man oft nicht zu Hause hat, muss alles verpacken und sich bei der Post anstellen. Da Preise intransparent sind, hat man keine Möglichkeit, einfach Tarife zu vergleichen und zahlt meistens zu viel. byrd macht das Versenden von Paketen zum Kinderspiel. Mit der byrd-App macht man ein Foto vom Gegenstand den man verschicken möchte und fordert eine Abholung an. Ein byrd-Kurier holt den Gegenstand ab und bringt ihn ins Lager, wo er verpackt und zum günstigsten Tarif verschickt wird.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet byrd ein Erfolg?
Jährlich werden in Europa 5,4 Milliarden Pakete verschickt, der Markt ist 43 Milliarden Euro groß und wächst jedes Jahr um einige Prozent. Durch Plattformen wie ebay oder shpock können auch Privatpersonen leicht online verkaufen, eine geeignete Versandlösung gibt es dafür aber noch nicht. Gleichzeitig haben Privatpersonen immer weniger Zeit, um den Weg zur Post auf sich zu nehmen. Wir treffen mit unserer Lösung somit genau den Nerv der Zeit. Mit einem technologieorientierten Zugang mischen wir den 250 Jahre alten Versandprozess auf und bieten Kunden damit ein Maximum an Komfort.

Wo steht byrd in einem Jahr?
Unser Konzept ist vor allem auf Ballungsräume fokussiert. In einem Jahr planen wir daher zusätzlich zu Wien in mehreren deutschen Städten verfügbar zu sein und so schrittweise den deutschsprachigen Raum zu erschließen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.