Infrastruktur aus Österreich

Ohne Bitmovin wären Videos im Netz eine Qual

Das Kärntner Start-up Bitmovin, das schon bei Y Combinator an Bord war, bietet eine Infrastruktur an, um Videos auf allen Geräten zu übertragen und ohne Buffering abzuspielen. Nicht nur in Österreich kommt das junge Unternehmen gut an, auch in den USA kennt die Szene Bitmovin schon.
Ohne Bitmovin wären Videos im Netz eine Qual
Donnerstag, 8. September 2016VonAlexander Hüsing

Das 2013 gegründete Start-up Bitmovin ist gerade in den Olymp der österreichischen Start-ups aufgestiegen. Die Londoner Investorengruppe Atomico, die vom Skype-Gründer Niklas Zennström geführt wird, und weitere Investoren wie Edward Kozel, früher CTO von Cisco, Chris Kaiser, früher VP Engineering bei Netflix, und Drupal-Gründer Dries Buytaert investierten gerade beachtliche 10,3 Millionen US-Dollar in das Kärntner Start-up Bitmovin, das auch ein Büro im Silicon Valley unterhält.

Das junge Unternehmen, das von Stefan Lederer, Christian Timmerer und Christopher Müller gegründet wurde, bietet eine Infrastruktur an, um Videos auf allen Geräten zu übertragen und ohne Buffering abzuspielen. “Videos funktionieren noch immer nicht einwandfrei auf allen Endgeräten und in bestmöglicher Qualität. Mit 4K-, VR-, 360°-Videos werden die Herausforderungen noch größer. Bitmovin bietet die Infrastruktur um Videos auf allen Geräten einwandfrei abzuspielen”, sagt Mitgründer Lederer zum Konzept von Bitmovin. Videos seien ein wachsender Markt, führt er weiter aus. “Doch es gibt in diesem Markt unzählige Probleme. Broadcaster verlieren ganze Generationen weil diese vorwiegend Online-Videos konsumieren. Mit unserer Lösung können Videos einwandfrei abgespielt werden und so Content Provider Umsätze mittels Werbung und Subscriptions erzielen”.

Das Kärntner Start-up, das schon bei Y Combinator an Bord war, konkurriert dabei mit Firmen wie Encoding.com, Zencoder, mux.io, JW Player und Theoplayer. Das Bitmovin-Team kann dabei aber mit einem schweren Pfund wuchern, denn dass Trio gehört zu den Miterfindern des MPEG-DASH Video Streaming-Standards. “Wir hatten das Glück im Rahmen unserer Doktorate am neuen MPEG-DASH Standard mitzuarbeiten, der heute von Netflix und Youtube verwendet wird, und dadurch für über 50 % des US Peak-Traffics verantwortlich ist. Durch diese Forschung- und Entwicklungsarbeit hat sich schließlich Bitmovin ergeben, und wir haben euch einige Patente anmelden können”.

Mit dem frischen Kapital will das Start-up, das sich über “SaaS- und Enterprise Sales von HTML5 Adaptive Streaming Playern und Cloud Encoding Services” refinanzieren soll, nun die Weiterentwicklung der bestehenden Video Infrastruktur vorantreiben. Außerdem soll das Team wachsen – von 12 auf 45 Mitarbeiter. “Diese Investitionsrunde wird uns helfen, unsere bestehenden Produkte weiter zu verbessern und Innovationen zu pushen, die wir bereits in der Schublade haben”, sagt Lederer.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.