Namenswechsel

Über 33 Start-ups, die ihren Namen geändert haben

OpenBC heißt schon ganz lange Xing. Und der Name Paul Secret, den Outfittery zunächst trug, ist auch schon lange Geschichte. Immer wieder wechseln Start-ups ihren Namen. deutsche-startups.de dokumentiert einige der wichtigsten Namenswechsel in der Start-up-Welt.
Über 33 Start-ups, die ihren Namen geändert haben
Montag, 9. Mai 2016VonAlexander Hüsing

Die Namensfindung für das eine Start-up ist eine schwierige Sache. Originell, möglichst kurz, leicht zu merken und einprägsam soll der passende Name meist sein. Er soll gut klingen, in einer Fremdsprache keine unerwünschte Bedeutung haben und möglichst leicht ausgesprochen werden können. Außerdem muss der Name zum Angebot und zur Zielgruppe des Start-ups passen – siehe “Tools, mit denen jeder den perfekten Startup-Namen findet” und “5 kurze Tipps für den perfekten Start-up-Namen”.

Doch nicht immer sitzt der erste Name perfekt, weswegen sich viele Unternehmen später umbenennen. Diese Entscheidung kann aber weitreichende Folgen haben. “Aus Markensicht war der Namenswechsel kein Problem, aus SEO-Perspektive schon“, sagt Pascal Klein von InStaff, einem Online-Marktplatz zur Vermittlung von Hostessen, der vorher FairMaid hieß. Er führt die vergleichsweise geringe Umsatzsteigerung in den Monaten danach darauf zurück. “Wir haben durch den Namenswechsel erst einmal die Hälfte unserer Suchmaschinen-Sichtbarkeit verloren. Besser wäre gewesen, wir hätten die alte Domain zunächst weiterlaufen lassen, anstatt sie zu ersetzen.” Hier nun einige Start-ups, die früher anders hießen.

Artflakes
Kunst-Galerie Artflakes war zunächst als mygall aktiv. Der “Community-Marktplatz für Kunstdrucke und Poster” wollte mit dem neuen Namen auch International durchstarten.

classiqs
classiqs, Online-Marktplatz für Antik- und Vintage-Möbel, startete zunächst unter dem Namen eflear. classiqs klingt da klassischer.

Cloud&Heat
Das Dresdener Start-up Cloud&Heat war einst als AoTerra unterwegs. Das Start-up ist ein Anbieter cloudbasierter Rechenleistungen, deren Abwärme zum Heizen von Gebäuden und zum Erwärmen von Wasser genutzt wird. Das passt der Name Cloud&Heat doch perfekt.

Firal
Das junge Unternehmen Firal hieß zuerst Pay with a Tweet. Der Namensänderung ging eine Änderung des Geschäftsmodell zuvor. Nun positioniert sich Firal als “SaaS-Anbieter für Empfehlungsprogramme”.

foodora
Der junge Restaurant-Logistikdienst Foodora hörte zum Start auf den Namen Volo. Bei Foodora dürften die meisten Menschen direkt an Essen denken, bei Volo eher an Fahrräder.

foodspring
Das Berliner Unternehmen foodspring hieß früher egg. Das Start-up “bietet hochwertige Sportnahrung, Fitness Foods und Superfoods für einen gesunden und modernen Lifestyle an”. Das Unternehmen egg trat einst an, “um Sportnahrung neu zu erfinden und dabei Gutes zu tun”. Gegründet wurde die Jungfirma von Philipp Schrempp und Tobias Schüle.

Gini
Gini startete unter dem Namen Smarchive. Zwei Jahre nach der Gründung erfolgte die Umbenennung in Gini. “Der Aufwand war größer als gedacht und die Umstellung dauerte länger als erwartet“, sagt Reitz. Trotzdem würde er den Schritt wieder tun”, sagt Gründer Steffen Reitz.

Go-PopUp
Go-PopUp hießt zuerst PopUp Berlin. Seit der Namensänderung ist das Start-up in ganz Deutschland aktiv. Go-PopUp startete 2013 mit der Idee, anstehende PopUp-Events zu listen.

Home24
Der äußerst bekannt Möbelshop Home24 ging einst aus Möbel-Profi.de hervor. “Zum einen wollen wir mit dem Namenswechsel dem Ausbau und der Überarbeitung unseres Produktsortiments Rechnung tragen, zum anderen wartet in 2012 eine Vielzahl spannender Neuerungen auf unsere Kunden” – hieß es einst zur Namensänderung.

InStaff
Die Plattform, die sich um Eventpersonal und temporäre Mitarbeiter dreht, war zunächst als FairMaid unterwegs.

jomondo
Die Jobbörse jomondo setzt zum Start auf den Namen loomondo – was irgendwie

Klara
Zum Start hieß Klara, ein Unternehmen rund um die bildliche Diagnose von Hautkrankheiten, goderma. Mit dem neuen Namen expandierte das Start-up dann massiv in die USA.

Kreditech
Das hochfinanzierte Unternehmen Kreditech hörte zum Start auf den Namen Kredito. “Die Umfirmierung ist zum einen als logischer Schritt zu sehen aus den bereits in den vergangenen Monaten bekanntgegebenen Ausweitungen des Geschäftsmodells auf europäische Wachstumsmärkte und angrenzende Marktsegmente; zum anderen eine Auseinandersetzung mit einem deutschen Unternehmen um den bisherigen Namen Kredito”, teilte das Start-up zum Namenswechsel mit.

Navinum
Das Hamburger Start-ups Navinum hieß zunächst Navinos. Statt endloser Listen mit tausenden Weinen bietet die Jungfirma Empfehlungen zu jeder Gelegenheit.

ONMA Online Marketing
Aus der  Unternehmensberatung für Marketing namens Wengenroth wurde 2016 die Agentur ONMA Online Marketing. Der Hintergrund der Namensänderung: Die meisten Kunden wollen mit einer Agentur zusammenarbeiten – nicht mit einer Unternehmensberatung für Marketing. #Anzeige

Outfittery
Der bekannte Curated Shopping-Dienst Outfittery trug zum Start den merkwürdigen Namen Paul Secret. “Paul Secret ist ein neues Fashion-Unternehmen in der Hauptschlagader der Berliner Startup-Szene und wir haben einen klaren Auftrag: die Befreiung der Männerwelt von der Qual des Shoppings!” hieß es vor dem Start der jungen Firma.

Pidoco
Pidoco, ein unabhängiger Softwarehersteller, der Rapid Application Prototyping Lösungen für Web-, Mobil- und Unternehmensanwendungen anbietet, hieß zuerst RapidRabb.it.

Quandoo
Das Berliner Unternehmen Quandoo, eine Reservierungsplattform für Restaurants, hieß zum Start eCABO. Das Start-up wurde einst von Philipp Magin, Daniel P. Glasner, Ronny Lange, Sebastian Moser und Tim-Hendrik Meyer, allesamt vorher Groupon, ins Leben gerufen.

reBuy.de
Der erfolgreiche Berliner Re-Commerce-Anbieter reBuy.de agierte bis 2009 unter dem Namen trade-a-game. Mit dem Namenswechsel ging auch eine Änderung des Geschäftsmodells einher.

Shore
Die Münchner Jungfirma Shore ging 2012 als Termine24 an den Start. Das Start-up bietet unter anderem einen cloud-basierten Online-Kalender an, welcher Kunden eine einfache Terminbuchung ermöglicht.

TestHub
Der Crowdtesting­-Anbieter TestHub war zunächst als UI-Check.com bekannt. “Mit der Umfirmierung signalisieren wir die wachsende Bandbreite unseres Produkt-Portfolios. Unsere Vision ist es, Unternehmen ‘on demand’ für jeden Entwicklungsschritt ihres digitalen Auftritts den optimalen Crowdtesting-­Service zur Verfügung zu stellen”, sagt Geschäftsführer Torsten Meyer 2013 zur Umbenennung. Später wurde aus TestHub – nach der Übernahme durch Applause – dann Applause EU.

Volders
Die Vertragsplattform Volders war zunächst als Vertragslotse aktiv. “Das erste Jahr am Markt haben wir damit verbracht, zu lernen, wer unser Kunde ist und was er von uns erwartet, um seine eigene Vertragssituation besser in den Griff zu bekommen. Dem wollen wir jetzt durch ein neues visuelles Erscheinungsbild Rechnung tragen”, sagte Gründer Jan Hendrik Ansink zum Namenswechsel.

wg-suche.de
Die junge Plattform wg-suche.de setzte zunächst auf den Namen noknok24. Der jetzige Name sollte noch deutlicher machen, dass das Start-up auf Wohngemeinschaft setzt.

Xing
Das Business-Netzwerk Xing ging 2003 als OpenBC an den Start. Im Ausland lasen wohl aber viele BC als Before Christ – was nicht im Sinne des Erfinders war.

Namensänderungen in Kurzform: Acumeo (Expertia), BerryAvenue (Wanilla), Effilee (Kochpiraten), Fernbus24 (Online-Busticket.de), Koawach (GUAfair), lucrato (LisaLiefert), medikompass.de (arzt-preisvergleich.de), Nakiki (windelbar), newscase (niiu), OrdiFy (Orderpass), Shopaman (BetterDate), Skive (QLearning), Sparheld.de (Mein Gutscheincode), Treatwell (Salonmeister), VibeWrite (Lernstift) und Wunder (Wundercar).

Passend zum Thema: “Wie man einen rechtssicheren Start-up-Namen findet“, “Kardinalfehler bei der Namenswahl – Ein falscher Name kann fatale Folgen haben“, “7 Tipps für die Namensfindung” und “Florian Huber über ‘Gute Namen, schlechte Namen’“.

Foto: Choosing a name for the baby from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.