15 Fragen an Nikita Fahrenholz

“Ich wäre gerne Gast in der Forschungabteilung eines Rennstalls”

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen. Der Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen – diesmal antwortet Nikita Fahrenholz von Book a Tiger.
“Ich wäre gerne Gast in der Forschungabteilung eines Rennstalls”
Freitag, 26. September 2014VonChristina Cassala

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Es geht mir nicht darum, mein eigener Chef zu sein. Mir ist es viel wichtiger, Firmen erfolgreich aufzubauen, die sinnvolle Geschäftsmodelle haben, um beispielsweise etwas zu verbessern oder zu erleichtern.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Idee zu BOOK A TIGER kam Claude und mir, als wir uns systematisch nach neuen Ideen umgeschaut haben, die ähnlich wie Lieferheld ein großes B2C-Segement haben und die einen bis jetzt schlecht organisierten Prozess verbessern. Der Markt für Reinigungskräfte ist sehr groß. Außerdem benötigte ich persönlich eine flexible Putzlösung für meine Wohnung und die Anbieter am Markt waren unzufriedenstellend.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
In BOOK A TIGER steckt einiges an eigenem Geld von Claude und mir. Die Finanzierung erfolgt aber vorallem durch VC-Fonds wie z.B. DN- Capital, WestTech Ventures und anderen.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Wer ein Unternehmen aufbaut, stellt sich täglich neuen Herausforderungen, aber die größte ist, die Firma auf eine hohe Skalierung einzutrimmen. Unser Ziel ist es, in wenigen Jahren mit über 50.000 „Tiger –Cleanern“ weltweilt auf dem Marktplatz zu arbeiten. Das ist in Arbeit.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Wir befinden uns in der Gründungsphase und wir als Team versuchen uns stetig zu verbessern. Step-by-Step.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir vertrauen auf Performance-Kanäle. Außerdem wollen wir das beste Produkt am Markt schaffen, und das ist dann hoffentlich der wichtigste Grund für Kunden, BOOK A TIGER zu nutzen.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Mein Mitgründer Claude Ritter, der sehr erfahren ist, und das Team, das seit Tag 1 an unsere Vision glaubt.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Machen, machen, machen und Spaß dabei haben.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
„Deutschland als Gründungsstandort“ sollte ein Grundbaustein der Wirtschaftspolitik werden. Verdi wird sicherlich nicht das nächste Google bauen, sondern die Querdenker und Träumer. Ich würde mir weniger Absicherung und mehr Risiko wünschen. Mehr „nach vorne“, als der ewige Sicherheitsgedanke. Deutschland sollte ein eigenes Raumfahrt-Programm haben, das globale Relevanz hat. Wir brauchen unser eigenes Tesla, Space-X und Google. Warum auch nicht? Fussballweltmeister sind wir doch schließlich auch geworden.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Ich würde versuchen, Profi-MMA Kämpfer bei der UFC zu werden.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Es gibt zwar viele Start-ups mit spannenden Geschäftsmodellen, aber ich wäre lieber gerne einmal Gast in der Forschungsabteilung bei einem Formel-1 Rennstall. Ich habe gehört, dass die Jungs ziemlich „Metrics-Driven“ sind. Deren Ansatz von BI würde ich gerne verstehen.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
In die Zukunft. Einfach vorspulen bitte ins Jetzt in 1000 Jahren.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Das, was ich schon lange machen wollte und irgendwann auch einmal machen werde. Ich gründe eine Kampsport/Crossfit-Box in Berlin-Hellersdorf, in der Kinder und Jugendliche kostenlos oder für sehr wenig Geld trainieren können.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Morgens Kampfsporttraining und den Rest des Tages mit meinen Freunden.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates (Hedgefund).

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person:
Nikita Fahrenholz ist CEO und Mitgründer von Book a Tiger, ein deutsches Online-Portal für die sofortige Vermittlung von professionellen Reinigungskräften. In seiner Funktion verantwortet er die Geschäftsentwicklung und Wachstumsstrategie des Unternehmens. Vor seiner Tätigkeit bei Book a Tiger war er CDO und Mitgründer von Lieferheld / Delivery-Hero. In seiner Position verantwortete er die operative Leitung sowie die strategische Entwicklung des Unternehmens, welches heute zu einem der erfolgreichsten Online-Lieferdienstanbieter weltweit zählt. Davor hatte Fahrenholz verschiedene Funktionen bei McKinsey & Company und Citygroup inne.

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

“Hinter den Kulissen deutscher Start-ups: 45 Gründer über den Aufbau ihres Unternehmens”, heißt der erste Titel der neuen Buchreihe von deutsche-startups.de. Unser erstes Buch, ein Best-of der Rubrik 15 Fragen an, steht unter dem Motto: Von Gründern lernen, sich von deutschen Unternehmern inspirieren lassen. 45 Gründer berichten von Ihren eigenen Erfahrungen, geben wertvolle Tipps und teilen ihre Inspirationen mit den Lesern. Weitere Infos über “Hinter den Kulissen”

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.