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Teamviewer legt Mega-Exit hin – und keiner kriegt es mit

1,1 Milliarden Dollar soll Permira für Teamviewer, einen Softwarehersteller, gezahlt haben. Verkäufer der Anteile ist GFI Software, ein Unternehmen, das von Insight Venture Partners unterstützt wird. Offiziell bestätigt ist die Rekordsumme nicht - weder von Teamviewer noch von Permira.
Teamviewer legt Mega-Exit hin – und keiner kriegt es mit
Freitag, 4. Juli 2014VonAlexander Hüsing

In Sachen Start-ups schaut die ganze Szene nach Berlin. Andere Städte (und die Start-ups in diesen Städten) gehen dabei oft unter. Leider. So auch Teamviewer, 2005 gegründet, eine Fernwartungssoftware für Online-Support und Co. Auch den Exit des Unternehmens an das Londoner Private-Equity-Unternehmen Permira hat kaum jemand mitbekommen. “Dabei zahlte Permira laut einer Person, die mit der Sache vertraut ist, Anfang Mai 1,1 Milliarden US-Dollar für den Softwarehersteller aus Göppingen in der Nähe von Stuttgart – ein Milliardenexit also, nach dem sich die Berliner Start-up-Szene schon so lange sehnt”, schreibt das Wall Street Journal.

ds-teamviewer

Offiziell bestätigt ist diese Rekordsumme aber nicht – weder von Teamviewer noch von Permira. Die Börsen-Zeitung schrieb bereits Anfang Mai, dass Finanzkreise die Bewertung für Teamviewer auf 800 Millionen Euro schätzen. Auch hier schlug die Meldung keine große Wellen – leider. Verkäufer der Teamviewer-Anteile ist dabei GFI Software, ein Unternehmen, das von Insight Venture Partners unterstützt wird. Teamviewer ist nach eigenen Angaben auf rund 500 Millionen Rechnern und mobilen Geräten in gut 100 Ländern installiert und werde von rund 130 Millionen Anwendern genutzt, darunter etwa 200 000 kleine und mittlere Unternehmen.

Teamviewer und das mangelnde Interesse am Unternehmen und dessen Exit ist leider kein Einzelfall. Das Wall Street Journal führt etwa die Exits von Netviewer und Team Internet als Beispiel an. Wir möchten noch die Übernahme von Placetel durch Broadsoft hinzufügen sowie die Übernahme von Retailo
an Blackhawk Network
. Alles Beispiele, die zeigen, wie schwer es gerade B2B-Unternehmen haben, Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber diese Unternehmen suchen die Öffentlichkeit auch viel zu selten und liefern bei Anfragen auch kaum brauchbares Zahlenmaterial, mit dem man die Bedeutung des Unternehmens besser einschätzen könnte. Weshalb diese Firmen im großen Medienrauschen oft untergehen – leider.

Passend zum Thema: “Die wichtigsten Übernahmen des Jahres 2013

Foto: Exit from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.