Panna Cotta-Koop mit stern.de

Warum Hanse Ventures seinen Gutscheindienst reimportiert

Der Hanse Ventures-Ableger Panna Cotta kooperiert mit Gruner+Jahr. Unter gutscheine.stern.de gibt es nun Gutscheine und Rabattcodes. Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen Tobias Seikel (Hanse Ventures) und Panna Cotta-Gründer Panayotis Nikolaidis unter anderem über saturierte Märkte.
Warum Hanse Ventures seinen Gutscheindienst reimportiert
Mittwoch, 12. März 2014VonAlexander Hüsing

Re-Import in Hamburg: Das 2012 gegründete Couponing-Netzwerk Panna Cotta, welches unter anderem Gutscheinplatformen in Kolumbien, Chile, Italien, Russland, Brasilien und Polen betreibt, startet in Kooperation mit stern.de einen deutschen Ableger. Unter gutscheine.stern.de gibt es ab sofort zahlreiche Gutscheine und Rabattcodes. Die Hanse Ventures-Gründung Panna Cotta, die über 60 Mitarbeiter beschäftigt, übernimmt dabei für das Gruner+Jahr-Magazin die “gesamte operative Betreuung”. Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen Tobias Seikel, Partner und COO bei Hanse Ventures, sowie Panayotis Nikolaidis, Gründer und Geschäftsführer von Panna Cotta, über Aufbaustufen, saturierte Märkte und internationale Kontakte.

ds-sternde

Der deutsche Gutscheinmarkt gilt als gesättigt. Warum dann jetzt doch der Start in Deutschland?
Seikel: PannaCotta wurde 2012 mit dem Ansatz gestartet, mit einem erprobten Geschäftsmodell führende Marktpositionen in Ländern zu erreichen, die im Online-Gutscheinsegment noch nicht den Saturierungsgrad erreicht hatten, den einzelne Länder – wie zum Beispiel auch Deutschland – bereits darboten. Daher lag der Fokus der Aufbauphase auf Ländern wie Brasilien, Spanien oder Polen, da in diesen Ländern der Aufbau mit einem angemessenen Aufwand realistisch erschien. Neben diesen Märkten kann aber auch ein saturierter Markt attraktiv sein, sofern man die ersten Aufbaustufen – zum Beispiel durch eine Kooperation mit einem Partner – überspringen kann. Die Kooperation mit dem stern stellt so eine Opportunität dar, die für beide Seiten überaus interessant ist.

Ist diese Kooperation mit stern.de exklusiv oder sind auch weitere Partnerschaften nach diesem Modell in Deutschland denkbar?
Seikel: Die Kooperation mit dem stern ist für Deutschland nicht exklusiv geschlossen worden.

Erstmals tritt Panna Cotta nicht unter einer eigenen Marke auf. Soll dies hierzulande so bleiben?
Nikolaidis: Panna Cotta ist als operativer Geschäftspartner hinter dem Angebot gutscheine.stern.de durch eine Logo-Einbindung klar ersichtlich. Eine komplett eigen betriebene Website für Deutschland ist aktuell nicht in Planung, für alle Zeit ausschließen möchte ich das aber nicht.

Mit dem Start in Deutschland ist Panna Cotta jetzt weltweit in neun Ländern aktiv. Was planen Sie dieses Jahr noch?
Nikolaidis: Wir wollen dieses Jahr das schnelle Wachstum fortsetzen und weitere Länder erschließen. Wir haben seit unserer Gründung viel Know-how gesammelt und können mittlerweile sehr flexibel und schnell reagieren. Für das weitere Wachstum werden wir allerdings nicht unsere gesunde Struktur riskieren und weiterhin alle Aktivitäten und uns kritisch überwachen. Dazu gehört nicht zuletzt auch der nachhaltige Ausbau unserer bestehenden Aktivitäten.

Ist das White-Label-Modell, welches Sie in Deutschland fahren, dabei eine Art Blaupause für andere Länder?
Seikel: Jeder Markteintritt kann durch das Eingehen von Kooperationen mit starken Partnern bei gleichzeitiger Risikominimierung enorm beschleunigt und vereinfacht werden. Durch unser Setup bei Hanse Ventures verfügen wir über exzellente nationale und internationale Kontakte. Als Company Builder stellen wir all unsere Assets selbstverständlich auch unseren Start-ups zur Verfügung. Insofern kann dieses Modell bei gegebener Opportunität auch für weitere Märkte attraktiv sein.

Passend zum Thema: “Hanse Ventures führt zwei Start-ups zusammen: Cupom.com übernimmt LAMG“.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.