Fernsehen.de: Interaktive Entertainment-Plattform für den Second Screen

Mit dem sogenannten Social TV zeichnet sich aktuell eine Entwicklung ab, die unsere Art des Fernsehschauens stark verändern wird: vom rein linearen Konsum hin zu interaktiven, gemeinschaftlichen und kommunikativen Formen. Um das zu […]
Fernsehen.de: Interaktive Entertainment-Plattform für den Second Screen
Dienstag, 31. Juli 2012VonThorsten Panknin

Mit dem sogenannten Social TV zeichnet sich aktuell eine Entwicklung ab, die unsere Art des Fernsehschauens stark verändern wird: vom rein linearen Konsum hin zu interaktiven, gemeinschaftlichen und kommunikativen Formen. Um das zu verwirklichen, setzt das neue Start-up Fernsehen.de (www.fernsehen.de) auf den Second Screen, zu deutsch “Zweitbildschirm”. Mit dem Internet verbundene Geräte wie Smartphones, Notebooks oder Tablet PCs ermöglichen mithilfe der App, laufende Sendungen zu kommentieren, Sportergebnisse zu tippen oder an Ratespielen teilzunehmen. Der vormals passive Zuschauer wird dadurch zum aktiven Mitspieler, der sich online mit seinen Freunden zusammentun und messen kann.

Der neue Dienst der Zweitbildschirm GmbH aus Hamburg startete während der Fussball-EM mit seinem Spiel “Euro 2012” in eine offenen Betaphase. Fernsehen.de etabliert neben dem TV-Gerät den Zweitbildschirm als eine weitere Dimension: Nutzer fiebern bei ihren Lieblingssendungen mit und können durch Tippspiele sowie Wissenstests Punkte sammeln, die in Ranglisten einsehbar sind. “Trifft der Schweinsteiger den Elfmeter dieses Mal?”, “Wer ist der Mörder?” und “Wer gewinnt das Casting?” sind nur einige Beispiele für vielfältige Varianten, durch die beim Zuschauer eine Wettbewerbs-Situation erzeugt wird, die die Bindung an den Dienst und die Sendung erhöhen soll.

Eine App für viele Spiele

Fernsehen.de strebt nun eigenen Angaben zufolge eine marktführende Position im “Second-Screen-Games”-Segment an, mit dem Ziel, den Komfort und die Annehmlichkeit für den Zuschauer zu verbessern. Denn dieser muss sich mit Fernsehen.de nur noch eine einzige App installieren, um an verschiedenen Spielen teilnehmender Sender mitmachen zu können. “Kein Zuschauer will 50 oder mehr unterschiedliche Apps installieren, um auf dem Zweitbildschirm seine Lieblings-Games zu spielen. Das erschwert unnötig die Akzeptanz neuer Second Screen Gaming-Angebote. Mit einer zentralen Website und einer App wird das Spielerlebnis endlich so unkompliziert, wie es sein sollte”, meint Geschäftsführer Hendrik Dohmeyer. Seinen Werbekunden will der werbefinanzierte Dienstleister eine vielfältige Marketing- und Werbeplattform bieten, deren Spektrum von Aktionssponsoring bis zu klassischer Bewegtbild-Werbung und Infomercials reicht.

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Fernsehen.de sieht sich im Markt des Social TV einer Reihe von Mitbewerbern gegenüber, unter anderem TunedIn (www.gettuned.in), Zapitano (www.zapitano.de) und Waydoo (www.waydoo.de). Die Unterschiede zwischen Fernsehen.de und TunedIn sowie Zapitano erscheinen eher gering: TunedIn richtet sich vom Start weg an ein internationales Publikum, Zapitano bietet TV-Empfehlungen nach Vorlieben des Nutzers. Waydoo hingegen sieht sich eher als interaktive TV-Zeitschrift mit zusätzlichen Informationen zu laufenden Sendungen. Nun ist mit Fernsehen.de also ein weiterer Player im Social TV an den Start gegangen, der sich mit der angestrebten Marktführerschaft im Bereich Zweitbildschirm-Spiele hohe Ziele gesetzt hat. Der Erfolg des Dienstes wird nun davon abhängen, ob sich die Mehrheit der gängigen Sender mit “ins Spiel” holen lässt, denn ansonsten werden Nutzer doch wieder verschiedene Apps für verschiedene Sender benötigen.

Im Fokus: Weitere lesenswerte Artikel zum Thema gibt es in unserem Special Social TV

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.