Blacklane liefert Limousine und Chauffeur auf Knopfdruck

“Vollendeten Reisekomfort” will das Berliner Start-up Blacklane (www.blacklane.com) etablieren. Über die Plattform oder die entsprechende iPhone-App können Blacklane-Nutzer relativ spontan – mit einer Stunde Vorlaufzeit – “zu einem verbindlich angezeigten Festpreis” eine Limousine […]
Blacklane liefert Limousine und Chauffeur auf Knopfdruck
Mittwoch, 27. Juni 2012VonAlexander Hüsing

“Vollendeten Reisekomfort” will das Berliner Start-up Blacklane (www.blacklane.com) etablieren. Über die Plattform oder die entsprechende iPhone-App können Blacklane-Nutzer relativ spontan – mit einer Stunde Vorlaufzeit – “zu einem verbindlich angezeigten Festpreis” eine Limousine buchen. “Der exklusive BlackLane Service steht Unternehmen, Geschäftsreisenden, Regierungsmitgliedern und Diplomaten, aber auch anspruchsvollen Privatpersonen zur Verfügung”, heißt es in einer Selbstbeschreibung. Das Konzept dürfte dem ein anderen vielleicht bekannt vorkommen – in den USA vermittelt Uber (www.uber.com) bereits seit einigen Jahren binnen Minuten einen Chauffeur.

Die amerikanische Jungfirma sammelte bisher in mehreren Finanzierungsrunden mehr als 44 Millionen US-Dollar ein. Blacklane wird nach Informationen von deutsche-startups.de von RI Digital Ventures, dem Beteiligungsunternehmen des Verlegers Dirk Ippen und Raffay & Cie, der Investmentgesellschaft der Raffay Unternehmensgruppe, b-to-v Partners, Hitmeister-Gründer Gerald Schönbucher und der Schweizer car4you Holding unterstützt. Das 1997 gegründete Unternehmen (gehört seit 2011 zur Mediengruppe Tamedia) ist eine der größten Internetplattformen für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge in der Schweiz. Gründer von Blacklane sind Frank Steuer (zuletzt jumptel) und Jens Wohltorf (Boston Consulting Group).

Auch ohne Bargeld kann jeder Blacklane nutzen

Die Zielgruppe von Blacklane lässt sich ganz einfach mit dem Oberbegriff Geschäftsreisende einkreisen. Zur Auswahl stehen den Kunden immer drei Fahrzeugklassen – samt Chauffeur. Die Bezahlung erfolgt via Kreditkarte – nur Großkunden können per Rechnung zahlen. Somit können auch Reisende ohne Bargeld den Service nutzen. In den USA ist dies bei Uber selbstverständlich ebenfalls so. Anders als Blacklane ist Uber aber auch ein Angriff auf das mittelprächtige öffentliche Personennahverkehr in der Westküstenmetropole San Francisco. Und, weil Uber seinen Service jederzeit auf Abruf anbietet, auch ein kleiner Angriff auf das Taxiwesen der Stadt. Zumindest die Leute, denen der erhöhte Fahrpreis egal ist, dürften statt einem Taxi schnell auch mal eine Limo buchen. Blacklane ist davon momentan noch weit entfernt: Die Buchungen sind nur mit einer Stunde Vorlauf möglich und zudem herrscht im Testmarkt Berlin wahrlich kein Mangel an Taxen – höchstens an freundlichen Taxifahrern.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.