getupp-Gründer Johannes Bruder wird neuer Rocket Internet-Geschäftsführer – Florian Heinemann geht Ende März

EXKLUSIV Wie bereits Mitte Dezember berichtet, verlässt auch Florian Heinemann, das Online-Marketing-Herz von Rocket Internet, den Berliner Inkubator. Kurz vor Weihnachten war inoffiziell davon die Rede, dass Heinemann innerhalb der kommenden drei Monate […]
getupp-Gründer Johannes Bruder wird neuer Rocket Internet-Geschäftsführer – Florian Heinemann geht Ende März
Freitag, 9. März 2012VonAlexander Hüsing

EXKLUSIV Wie bereits Mitte Dezember berichtet, verlässt auch Florian Heinemann, das Online-Marketing-Herz von Rocket Internet, den Berliner Inkubator. Kurz vor Weihnachten war inoffiziell davon die Rede, dass Heinemann innerhalb der kommenden drei Monate gehe. Vorher sollte er eine ordentliche Übergabe über die Bühne bringen. Jetzt steht sein Ausstiegstermin fest: Nach Informationen von deutsche-startups.de verlässt Heinemann Rocket Internet Ende März. Wie erwartet heuert der Rocket-Geschäftsführer dann bei Project A, dem neuen Inkubator diverser ehemaliger Rocket-Mitarbeiter, an. Neuer dritter Geschäftsführer der Firmenfabrik Rocket wird Johannes Bruder, der aktuell als Industry Manager bei Google arbeitet.

Bei Linkedin beschreibt sich Bruder wie folgt: “Product nerd, entrepreneur, economist. Passionate about great products and winning business models”. Mit der Motivationshilfe getupp (www.getupp.com) gründete Bruder 2010 bereits sein eigenes Start-up – über Gründererfahrung verfügt er somit. Davor studierte Bruder in Berkeley, St. Andrews, London und Hamburg. Bei Google Deutschland betreute der promovierte Wirtschaftswisschenschaftler (Doktorarbeit: “On Real Effects of Financial Synergies“) Unternehmen aus der deutschen Finanzwirtschaft. Daneben unterrichtete er Unternehmensstrategie und -finanzierung an der Universität Hamburg und an weiteren Universitäten.

“Der natürliche Schritt nach Rocket ist Unternehmertum”

“Natürlich ist es schade einen Kollegen wie Florian Heinemann abzugeben. Aber es ist tatsächlich so: Der natürliche Schritt nach Rocket ist Unternehmertum auf ganz eigene Faust. Insofern können wir seinen Schritt nachvollziehen und wünschen ihm viel Glück. Wir wussten das schon lange, haben aber den Ausstieg gemeinsam auf Ende März festgelegt”, sagt Alexander Kudlich, Geschäftsführer von Rocket Internet, gegenüber deutsche-startups.de Als weiterer Geschäftsführer des Inkubators ist weiter Arnt Jeschke an Bord. Im täglichen Geschäft werde sich Heinemanns Abgang “nicht so stark bemerkbar machen”, versichert Kudlich, da Heinemann “bekanntlich seit über einem Jahr seine Zeit den größeren Portfolio-Companies gewidmet – und weniger Zeit bei Rocket selbst verbracht – hat”.

Neben Mit-Geschäftsführer Bruder heuern noch weitere neue Leute bei Rocket an: Christian Hardenberg, der zuletzt an der Spitze von Metaversum stand, wirkt ab April als neuer “Global CTO” beim Inkubator. In dieser Funktion soll er die weltweiten Tech-Teams von Rocket koordinieren und weitere Tech Center aufbauen. Im Mai ergänzt Ferdinand Kalm, der zuletzt bei Nespresso für Supply Chain- und Operations Controlling verantwortlich war, als Chief Operations Officer die Firmenschmiede. Bereits seit Ende Februar wirkt Jan Jacobs als Director HR International bei Rocket. Die rund 100 Rocket-Mitarbeiter wurden an diesem Freitag über diese Personalien informiert. “Ich freue mich auf die neue Ära von Rocket. Wir haben das neue Office bezogen und haben dort den Platz, den wir brauchen. Damit die Gründungen von Rocket weiterhin erfolgreich sein können, schaffen wir Strukturen, die Unternehmertum weltweit supporten”, sagt Kudlich.

Dass der langjährige Rocket-Mitstreiter Heinemann nun ebenfalls zu Project A wechselt, dürfte in der deutsche Gründerszene kaum noch jemanden überraschen – es war quasi ein offenes Geheimnis. Das Führungsteam der brandneuen Firmenschmiede bestand bisher aus Christian Weiss, Uwe Horstmann und Thies Sander. Das selbsternannte A-Team arbeitet mit finanzieller Unterstützung des Handelsriesen Otto momentan an mehreren Projekten – darunter ein Abomodell im Stil von Middagsfrid bzw. KommtEssen (www.kommtessen.de), welches noch im März unter dem Namen Kochzauber (www.kochzauber.de) an den Start gehen soll. Daneben gehören der Shoppingclub Wine in Black (www.wine-in-black.de) und der Maßhemdendienst Amerano (www.amerano.de) zum Portfolio von Project A.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.