Spendino wandelt sich von der SMS-Sammelbüchse zur SaaS-Lösung rund um Spenden
Vor rund einem Jahr ging spendino (www.spendino.de) an den Start. Seitdem hat sich das Spenden-Start-up ordentlich entwickelt – ist quasi mit dem gestiegenen Interesse am Thema “Spenden übers Handy bzw. das Netz einsammeln und abwickeln” gewachsen. Zwölf Monate nach dem offiziellen Start betreut ein 13-köpfiges Team rund um die Gründer Sascha Schubert, Martin Müller und Florian Nöll nach eigenen Angaben mehr als 100 Non-Profi-Organisationen – darunter bereits die Hälfte der 20 größten Spendenorganisationen in Deutschland. Die Diskussion um Spenden-Start-up war anfangs groß – in zahlreichen Wortbeiträgen schrieben die Leser von deutsche-startups.de ihre Meinung nieder. Viele Nutzer sorgen sich darüber, dass nur ein kleiner Teil des gespendeten Geldes bei den jeweiligen Organisationen ankommen würde.
Da dieser Punkt immer wieder für Diskussionen sorgt, hier noch einmal das Prozedere des SMS-Dienstes aus dem Hause spendino: Bei 5 Euro je SMS gehen 4,83 Euro an den Spendenempfänger, bei 10 Euro sind es 9,83 Euro. Hinzu kommt eine Servicegebühr. In Summe fallen aber nie mehr als 10 % Gebühren an. Das Thema SMS-Spenden ist aber längst nur noch ein Baustein in der Strategie von spendino. Inzwischen stellt das kleine Start-up Software as a Service-Lösungen rund um Spenden, Fundraising, Marketing und Spenderkommunikation zur Verfügung. Längst können Organisationen und Vereine auch bei den VZ-Netzwerken studiVZ, schülerVZ und meinVZ, MySpace sowie Facebook auf Spendenjagd gehen. “Zuletzt war auch auf der Startseite der deutschen Wikipedia ein Spenden-Widget von spendino zu sehen”, sagt Mitgründer Nöll voller stolz. Und auch beim Red Nose Day von ProSieben ist spendino als technischer Partner an Bord.
“Unser organisches Spendenvolumen verdoppelt sich monatlich”
Die vielen Organisationen und Partner, die auf spendino setzen, sind ein Beleg dafür, dass das Thema Spendenvermittlung auch in Deutschland langsam Fahrt aufnimmt. Doch was kommt unter dem Strich für die vielen Hilfsdienste rum? “Unser organisches Spendenvolumen verdoppelt sich monatlich, die Erdbebenkatastrophe in Haiti nicht eingeschlossen”, sagt Mitgründer Schubert. Genau Zahlen nennt er leider keine. Im Vergleich zu den USA – wo das amerikanische Rote Kreuz im Zuge der Katastrophenhilfe für Haiti mehr als 30 Millionen US-Dollar mit SMS-Spenden eingesammelt hat – dürfte der deutsche Markt aber noch immer sehr klein sein. Das Potenzial für SMS-Spenden und gerade Online-Spenden ist aber sicherlich vorhanden. Oder glaubt wirklich jemand, dass Digital Natives und die Generation Smartphone in Zukunft Überweisungsträger, die mit der Schneckenpost in Haus kommen, ausfüllt?
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist der Markt aber nicht nur in Sachen Spendenvolumen weiter, sondern auch in Punkto wirtschaftliche Perspektive für Spendenunterstützer im Stil von spendino. Das US-Unternehmen Convio, der führende Software as a Service-Anbieter für Non-Profit-Organisationen, schaffte gerade den Sprung an die Börse und sammelte dabei fast 40 Millionen US-Dollar ein. Angst, dass Convio in Deutschland aktiv wird, haben die spendino-Macher aber nicht. Stattdessen blicken sie selbst über die Landesgrenzen. Auf der spendio-Homepage kleben bereits einige Länderfähnchen. Unter dem Fähnlein der Schweiz findet man sogar schon ein Fotos der Schweizer Mannschaft. “Es war von Beginn an unsere Strategie, ein europäisches Unternehmen zur gründen. Details nennen wir aber erst später”, sagt Mitgründer Müller.
Wettstreit um den Spendenkuchen
Daneben müssen sich die Berliner aber auch mit Mitbewerbern in Deutschland auseinandersetzen – so ging kürzlich die amiando-Ausgründung Altruja (www.altruja.de) an den Start. Das erste Produkt von Nicolas Reis, Andreas Jagdhuber und Stefan Grothkopp ist eine Online-Fundraising-Software. Ziel ist es, auch jüngere Spender zu gewinnen. Im Gegensatz zu spendino setzen die Altruja-Macher nicht auf Spenden per SMS, sondern ausschließlich auf Online-Fundrasing mittels Web-Sammelbüchse. Die Spendenplattform Wikando (www.wikando.de), die vor wenigen Monaten mit dem Engagement-Dienst Helpedia (www.helpedia.de) fusionierte, schickte vor wenigen Wochen ihre FundraisingBox (www.fundraisingbox.com) ins Rennen. Mit der Software-as-a-Service-Lösung können Kunden ihr digitales Fundraising verwalten sowie die zahlreichen Spenden- und Kommunikationskanäle im Web managen. “Mit der FundraisingBox Software bedienen wir die Lücke zwischen umfangreichen SAP-Lösungen und Microsoft Excel. Wir wollen den Mitarbeitern der Organisationen helfen preiswert, sicher und einfach eine noch höhere Spendeneffizienz zu schaffen”, sagt Geschäftsführerin Mirjam Maier. Langfristig dürfte der Spendenkuchen für alle Dienstleister groß genug sein.
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