'Niemals kalt'

5 Tipps, wie man am besten einen Investor anspricht

Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an? "Grundsätzlich sollte man sich 'warme' Intros machen lassen, durch Personen die einen empfehlen können. Man sollte sich an Investoren wenden, die auch in dem richtigen Segment investieren", sagt Robin Haak, Gründer von Jobspotting.
5 Tipps, wie man am besten einen Investor anspricht
Mittwoch, 5. August 2015VonAlexander Hüsing

Jeder Gründer, jede Gründerin, der oder die Kapital für ihr Unternehmen sucht, steht vor einer großen Herausforderung, die sich ganz simpel in der Frage “Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an?” festhalten lässt. Wir haben fünf Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt. Danke an Sebastian Diemer (Kreditech), Robin Haak (Jobspotting), Lea Lange (Juniqe), Felix Schollmeier (Finanzchef24) und Konstantin Urban (windeln.de)

Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an?

Aus persönlicher Erfahrung, ich habe selbst für zwei Investoren, Target Partners und HW Capital, gearbeitet, ist die persönliche Empfehlung über eine vertraute Quelle des Investors die wertvollste und effektivste Ansprache. Ich meine nicht die klassischen M&A-Berater, sondern eher andere Investoren, aber vor allem auch Unternehmer, die der Investor kennt und denen er vertraut. Ansonsten finde ich den persönlichen Pitch auf Veranstaltungen gut. Kommentarlos Business Pläne an businessplan@investor.de zu verschicken, finde ich nicht sehr sinnvoll, da diese in der Masse an Business Plänen untergehen können.
Felix Schollmeier, Finanzchef24

Grundsätzlich sollte man sich ‘warme’ Intros machen lassen, durch Personen die einen empfehlen können. Man sollte sich an Investoren wenden, die auch in dem richtigen Segment investieren. Man sollte sich eine Liste von ein bis drei Investoren machen und sie in der richtigen Reihenfolge angehen. Jene die man haben möchte, zuletzt. Timing und Psychologie spielt eine Rolle, man muss künstlichen Druck aufbauen und sich als das nächste Ding positionieren. Man sollte das Fundraising in Intervalle einteilen und sich einen Zeitrahmen setzen. Aber ganz ehrlich, ich mache das alles nicht. Meine Tür ist immer offen, ich klopfe überall an und gucke, was geht. Ich suche nach visionären, professionellen, internationalen Investoren, mit denen man einen weiten Weg gemeinsam geht und bin bereit mir die Zeit dafür zu nehmen.
Robin Haak, Jobspotting

Am Besten über eine Intro durch einen Dritten, auf dessen Meinung und Einschätzung der Investor sehr viel wert legt und dem er vertraut.
Lea Lange, Juniqe

Am besten, man wird angesprochen. Aber das ist leider nur selten der Fall.
Konstantin Urban, windeln.de

Niemals kalt, falls nicht bekannt. Man lässt sich vorstellen durch eine Person, die beide kennt.
Sebastian Diemer, Kreditech

Die befragten Gründerinnen und Gründer im Kurz-Portrait

ds-sebastian-diemer-200Sebastian Diemer (Kreditech)
Sebastian Diemer gründete das Hamburger Start-up Kreditech 2012 – gemeinsam mit Alexander Graubner-Müller. Das junge Unternehmen, das durchaus umstritten ist, vermittelt in mehreren Ländern Kredite an Nutzer. 260 Millionen Euro Eigen- und Fremdkapital flossen bisher in das Start-up. Zu den Investoren gehört unter anderem Blumberg Capital.

ds-robin-haak-200Robin Haak (Jobspotting)
Robin Haak gründete Jobspotting 2013 gemeinsam mit Hessam Lavi, Jan Backes und Manuel Holtz, die vorher bei Google, Axel Springer sowie diversen Start-ups gearbeitet haben. Jobspotting ist ein “datengetriebener Karriere­ Empfehlungsservice, der die neueste Graph-Technologie und semantische Analyse nutzt”. Horizons Ventures, der Kapitalgeber von Li Ka-shing, dem reichsten Mann Asiens und der Axel Springer Plug and Play Accelerator investierten bereits in das sehr junge Unternehmen.

ds-lea-lange-200Lea Lange (Juniqe)
Lea Lange gründete Juniqe gemeinsam mit Sebastian Hasebrink und Marc Pohl. Zuvor arbeitete sie zunächst bei Ernst & Young und Roland Berger bevor sie Head of Buying bei Casacanda und anschließend Executive Director Strategy & Analytics bei Fab wurde. Das Berliner Start-up verkauft über seine Internetplattform kunstvolle Werke. Vorwerk Ventures, Redalpine, High-Tech Gründerfonds und der Fotoservice CEWE investierten zuletzt “fast 5 Millionen Euro” in das junge Unternehmen.

ds-felix-schollmeier-200Felix Schollmeier (Finanzchef24)
Felix Schollmeier gründete Finanzchef24 im Jahre 2012 gemeinsam mit Hendrik Rennert. Das Münchner Start-up positioniert sich als unabhängiges Online-Vergleichsportal für Gewerbeversicherungen. Kleinunternehmer und Selbständige können über die Plattform Versicherungen vergleichen und direkt online abschließen. Zuvor wirkte Schollmeier unter anderem bei Target Partners und HW Capital.

ds-konstantin-urban-200Konstantin Urban (windeln.de)
Konstantin Urban ist Gründer und Geschäftsführer von windeln.de, einem Online-Shop für Babyprodukte. Als Verantwortlicher für das Internet-Beteiligungsgeschäft der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hatte er zuvor bereits bei zahlreichen Internet-Start-ups seine Finger im Spiel. Im Mai 2015 brachte Urban, der das Unternehmen gemeinsam mit Alexander Brand gründete, windeln.de an die Börse.

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Foto: Global Business People Shaking Hands at Sunset from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.