#Interview

“Wir wollen die Beauty-Dienstleistungsbranche in das 21. Jahrhundert holen”

Mit Beautinda können Onliner:innen Beauty-Dienstleister in der Nähe finden. "In einem Jahr wird sich Beautinda deutschlandweit als die Beauty-Booking-Plattform insbesondere für kleinere Beauty-Dienstleister etabliert haben", sagt Gründer Can Kaplan.
“Wir wollen die Beauty-Dienstleistungsbranche in das 21. Jahrhundert holen”
Dienstag, 16. November 2021VonAlexander Hüsing

Das Essener Startup Beautinda, das von Niklas Homann, Matthias Pyka, Can Kaplan gegründet wurde, setzt auf Beauty-Dienstleistungen. Nutzer:innen können dabei Termine bei Hairstylisten, Visagisten oder anderen Beauty-Dienstleistern buchen. Die Jungfirma konkurriert somit mit Unternehmen wie Treatwell oder shore. “Wir wollen die Beauty-Dienstleistungsbranche in das 21. Jahrhundert holen. Bislang digitalisieren nur die wenigsten Beauty-Dienstleister ihr Business. Grund dafür ist unter anderem, dass derzeitige Lösungen nur auf große Friseursalons und Kosmetikstudios ausgerichtet sind”, sagt Gründer Kaplan.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Jungunternehmer unter anderem über die Erfolgsfaktoren der Plattformökonomie, die kritische Masse und das Ruhrgebiet.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Beautinda erklären?
Mit Beautinda können Friseure, Kosmetiker und Co Ihr Beauty-Geschäft in nur drei Minuten und ohne technisches Wissen digitalisieren. Das heißt, dass man nicht mehr anrufen muss oder einfach hingeht, sondern flexibel und rund um die Uhr über das Smartphone-Termine vereinbaren und direkt bezahlen kann.

Welches Problem genau wollt Ihr mit Beautinda lösen?
Wir wollen die Beauty-Dienstleistungsbranche in das 21. Jahrhundert holen. Bislang digitalisieren nur die wenigsten Beauty-Dienstleister ihr Business. Grund dafür ist u.a., dass derzeitige Lösungen nur auf große Friseursalons und Kosmetikstudios ausgerichtet, teuer und kompliziert sind. Das schreckt viele vor allem kleine Anbieter ab. Dadurch sind jedoch gerade die kleinen Anbieter nur schwer aufzufinden und nur schwer buchbar. Das wollen wir mit einer einfachen und kostenfreien Lösung ändern.

Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet Beautinda ein Erfolg?
Unser Startup wird ein Erfolg, da wir die Erfolgsfaktoren der Plattformökonomie genau kennen. Wir vereinen Know-How aus den verschiedensten Bereichen – IT, Marketing, HR, Legal – in einer simplen Lösung die jeder versteht – auch Oma. Gleichzeitig halten wir die Eintrittshürden mit einem kostenlosen Zugang gering. Beauty-Dienstleister können Ihr Beauty-Business ohne Kosten und in nur drei Minuten vollständig digitalisieren – also warum sollte man es nicht machen?  Durch dieses Geschäftsmodell wollen wir schnell eine kritische Masse erreichen und so Netzwerkeffekte greifen lassen.

Wo steht Beautinda in einem Jahr?
In einem Jahr wird sich Beautinda deutschlandweit als die Beauty-Booking-Plattform insbesondere für kleinere Beauty-Dienstleister etabliert haben. Zudem greifen wir zunehmend in der Dach-Region an und vereinfachen auch dort die Digitalisierung der Beauty-Businesses.

Reden wir zudem noch über das Ruhrgebiet. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Deiner Stadt aus?
Das Ruhrgebiet hat viele unglaubliche Vorteile: Hier leben 18 Millionen Menschen, 29 der 79 deutschen Großstädte liegen hier und NRW ist die größte Volkswirtschaft Deutschlands. Zudem kann man hier noch günstigen Wohnraum und freie Gewerbeflächen finden. Darüber hinaus wächst die Startup-Szene in und rund um Essen immer schneller. Es gibt super viele Unterstützungsangebote und Vernetzungsmöglichkeiten.

Was ist in Essen bzw. im Ruhrgebiet einfacher als im Rest der Republik?
Man hat noch günstigen Wohnraum und Gewerbeflächen und das Ruhrgebiet hat viele Top-Universitäten, über die man an top Talente kommt. Düsseldorf ist zudem ein top Standort für das Thema Beauty und damit für uns ideal gelegen.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Ruhrgebiet?
Erstens: Ausbau der Förderungen für Startup. Zweitens: Mehr Vernetzungmöglichkeiten. Drittens: Weniger Silo-Denken der einzelnen Städt.

Themenschwerpunkt Ruhrgebiet

#Ruhrgebiet: Gemeinsam mit dem ruhrHUB berichtet deutsche-startups.de regelmäßig über die Startup-Szene im Ruhrgebiet. Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Digital-Gründer – mehr im Startup Guide Ruhrgebiet. Das Buch “Wann endlich grasen Einhörner an der Emscher” wiederum erzählt die spannendsten Startup- und Grown-Geschichten aus dem Ruhrgebiet.

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Foto (oben): Beautinda

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.