#Zahlencheck

bezahl.de kommt auf 4,2 Millionen Verlust

Der Aufbau des FinTechs bezahl.de, 2018 als Zahlungsmanagementdienst gegründet, kostete bis Ende 2022 knapp 8,1 Millionen. Das Startup im klassischen Wachstumsmodus erwirtschaftete dabei zuletzt Verluste in Höhe von 4,2 Millionen Euro, 1.8 Millionen bzw. 1,1 Millionen.
bezahl.de kommt auf 4,2 Millionen Verlust
Mittwoch, 3. April 2024VonAlexander Hüsing

Das Kölner FinTech bezahl.de. das sich seit 2018 um Zahlungsmanagement in der Automobilindustrie kümmert, präsentierte sich zuletzt als Unternehmen im klassischen Wachstumsmodus – wie ein Blick in den aktuellen Jahresabschluss für 2022 zeigt. Die Rheinländer erwirtschafteten damals einen Verlust in Höhe von 4,2 Millionen Euro – nach 1.8 Millionen bzw. 1,1 Millionen in den Jahren zuvor. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2022 bereits knapp 8,1 Millionen.

Bis dahin konnte das FinTech, das von Lasse Diener und Ulrich Schmidt gegründet wurde, aber auch schon 6 Millionen von Investoren einsammeln. Im Frühjahr 2023 investierten Motive Partners und Co. dann rund 11 Millionen in bezahl.de. Zuletzt flossen dann weitere 22 Million in das FinTech – unter anderem von Paypal Ventures. Das frische Kapital sollte insbesondere in die Expansion fließen. Über 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten bei Bekanntgabe der Investmentrunde für bezahl.de.

Trotz allgemeiner Krisenstimmung scheint bezahl.de somit weiter gut auf Kurs. “Das beeindruckende Wachstum seit der Seed-Runde, kombiniert mit dem starken Payment-Know-how und der tiefen Branchenexpertise des Teams, sind Gründe dafür, dass bezahl.de trotz des aktuellen Marktumfelds eine so bedeutende Serie-A-Runde einwerben konnte”, sagte Michael Hock von Motive Ventures, im vergangenen Jahr zum Investment. “Wir sind zuversichtlich, dass das Unternehmen eine glänzende Zukunft vor sich hat.”

Es könnte aber durchaus sein, dass auch das bezahl.de-Team in diesen schwierigen Zeiten auf die Kostenstruktur achten muss. Auch die zuletzt eingesammelten 22 Millionen reichen bei anhaltenden hohen Verlusten nicht so lange. Und die nächste Investmentrunde kommt dann doch immer schneller, als gedacht.

bezahl.de im Zahlencheck

2022: 4.178.230 Euro (Jahresfehlbetrag)
2021: 1.799.589 Euro (Jahresfehlbetrag)
2020: 1.105.981 Euro (Jahresfehlbetrag)

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 735 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.

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Foto (oben): bezahl.de

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.