#Zahlencheck

Vytal landet bei 4,7 Millionen Verlust

Das Mehrweg-Startup Vytal, das zuletzt rund 10 Millionen einsammeln konnte, möchte sich in den kommenden Monaten "stärker als Software-Lösung für Mehrweg" etablieren. 2022 erwirtschaftete das Kölner Unternehmen einen Verlust in Höhe von 4,7 Millionen.
Vytal landet bei 4,7 Millionen Verlust
Mittwoch, 6. März 2024VonAlexander Hüsing

Das Kölner GreenTech Vytal, ein “digitales und pfandfreies Mehrwegsystem” für Take-away- und Delivery-Dienste, ist weiter voll auf Expansionskurs. Dies zeigen auch die aktuellen Zahlen des Unternehmens, das 2019 von Tim Breker und Sven Witthöft gegründet wurde. 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 4,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1,9 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2022 bereits rund 6,9 Millionen. 

Die IP Group, Rubio Impact Ventures, Grazia Equity und mehrere Angel-Investoren – darunter die Flixbus-Gründer, Foodora-Gründer Emanuel Pallua und Tier-Macher Lawrence Leuschner – investieren zuletzt aber auch bereits rund 10 Millionen US-Dollar in Vytal. Lieferando-Mitgründer Kai Hansen, Nixdorf Kapital Impact Fund und HW Capital investierten zuvor zudem bereits 2 Millionen Euro in Vytal. 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für Vytal. 

Derzeit ist das Unternehmen in Deutschland, Dänemark, Österreich, Frankreich und den Niederlanden unterwegs. Zuletzt schrieb die Firma in eigener Sache: “Mit der pfandfreien und digitalen Mehrweglösung bringt Vytal Gastronom:innen, Händler:innen, Lieferdienste und andere Kooperationspartner:innen mit Menschen zusammen, die Speisen und Getränke ohne unnötige Einwegverpackungen genießen möchten.”

In den kommenden Monaten möchte sich das Unternehmen “stärker als Software-Lösung für Mehrweg” etablieren und setzt zudem “auf die wachsende Nachfrage nach Mehrweg in der Events & Entertainment Sparte”. “Als Plattform-Lösung haben wir die B2B- und B2C-Seite im Blick. Das ist ein klarer Vorteil, weil wir so nicht nur Mehrweg möglichst einfach und sicher abwickeln können, sondern vor allem mit den Konsument:innen in Interaktion treten und mit Mehrweg digital echte Mehrwerte schaffen können.”, sagt Josephine Kreische, Geschäftsführerin von Vytal.

Gerade durch die sogenannte Mehrwegangebotspflicht dürfte Vytal auch künftig kräftig wachsen können. Aber wohl auch noch mehr Kapital benötigen. Was in der jetzigen Phase nicht einfach wird. Der potenzielle Markt für Vytal ist aber riesig und ein Fokus auf eine “Software-Lösung für Mehrweg” dürfte das Unternehmen weiter beflügeln. Auch ein Fokus auf B2B scheint dabei die richtige Strategie.

Vytal im Zahlencheck

2022: 4.655.195 Euro (Jahresfehlbetrag)
2021: 1.895.305 Euro (Jahresfehlbetrag)
2020: 339.302 Euro (Jahresfehlbetrag)

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 735 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.

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Foto (oben): Vytal

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.