#Zahlencheck

Umsatz beim Urban Sports Club sinkt auf 46,6 Millionen

Der Berliner Startup Urban Sports Club erwirtschaftete im zweiten Corona-Jahr einen Umsatz in Höhe von 46,6 Millionen (Vorjahr: 58,2 Millionen). Der Jahresfehlbetrag lag bei 33,8 Millionen (Vorjahr: 40,5 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bereits rund 138 Millionen.
Umsatz beim Urban Sports Club sinkt auf 46,6 Millionen
Montag, 17. April 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Urban Sports Club, ein millionenschwerer Anbieter für Sportflatrates, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Im zweiten Corona-Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 46,6 Millionen Euro (Vorjahr: 58,2 Millionen). Die Umsatzerlöse entfallen dabei zu 81 % (Vorjahr: 84 %) auf Deutschland und zu 19 % (16 %) auf weitere EU-Länder.

Das erzielte Rohergebnis lag 2021 bei 20,5 Millionen nach 14,2 Millionen, 9,6 Millionen bzw. 3,9 Millionen in den Jahren zuvor. “Die Gesellschaft hat das Rohergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 45 % steigern können. Die Vorjahresprognose hinsichtlich des Rohergebnisses konnte somit übertroffen werden”, heißt es im Jahresabschluss. An anderer Stelle führt das Unternehmen aber einen wichtigen Punkt zum Wachstum des Rohergebnisses an: “Ursächlich hierfür sind erhaltene stattliche Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 8.459.”

Als weitere Gründe für das bessere Rohergebnis nennt das Unternehmen “die Kostenreduktionen im Bereich der bezogenen Leistungen bei gleichzeitig gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen”. Zur Kostenreduktion zählen dabei der gesunkene Personalaufwand. “Der Personalaufwand ist aufgrund des Mitarbeiterrückgangs gesunken. Im Geschäftsjahr waren insgesamt durchschnittlich 373 (Vorjahr: 478 Mitarbeiter) bei der Urban Sports Group beschäftigt”, heißt es vom Unternehmen.

Der Urban Sports Club, der 2012 von Benjamin Roth und Moritz Kreppel gegründet wurde, kam 2021 auf einen Konzernjahresfehlbetrag von rund 33,8 Millionen (Vorjahr: 40,5 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bereits rund 138 Millionen. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen aber auch schon mehr als 200 Millionen einsammeln. SevenGrowth, Claret Capital Partners und Altinvestoren wie HV Capital, Partech und Rocket Internet investierten zuletzt im Sommer 2021 in die Jungfirma.

Dazu schreibt das Team: “Die Kapitalrücklage hat sich im Geschäftsjahr 2021 durch Einlagen in die Kapitalrücklage um TEUR 63.825 erhöht. Die Series-D Finanzierungsrunde wurde aus einer Kombination von Kapital und Media-Volumen durchgeführt. Die Anteile für die Series-D wurden im Jahr 2021 bereits vollständig ausgegeben, während die Gegenleistung über einen Zeitraum bis ins Jahr 2023 in Anspruch genommen wird.”

Auch Infos zum Geschäftsjahr 2022 (inzwischen auch schon beendet) gibt es im Jahresabschluss: “Hinsichtlich des Rohergebnisses gehen wir von einer kleinen Steigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Hinsichtlich des EBITDA 2022 erwarten wir eine weitere Verbesserung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Da die Urban Sports GmbH nach der Covid-19 Pandemie ihre Expansionspläne weiter verfolgen möchte, wird das EBITDA jedoch weiterhin negativ sein.”

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Die Urban Sports Group erwirtschaftete seine Umsätze in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, auf der iberischen Halbinsel und mit der OneFit Gruppe in den Niederlanden.
* Das Rohergebnis beläuft sich im Geschäftsjahr 2021 auf TEUR 20.548 (Vj. TEUR 14.169) und konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Ursächlich hierfür sind erhaltene stattliche Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 8.459.
* Der Personalaufwand ist aufgrund des Mitarbeiterrückgangs gesunken. Im Geschäftsjahr waren insgesamt durchschnittlich 373 (Vj. 478 Mitarbeiter) bei der Urban Sports Group beschäftigt.
* Die wesentlichen Leistungsindikatoren der Gesellschaft sind das Rohergebnis und das EBITDA. Die Gesellschaft hat das Rohergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 45 % steigern können. Ursächlich hierfür sind die Kostenreduktionen im Bereich der bezogenen Leistungen bei gleichzeitig gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträgen. Die Vorjahresprognose hinsichtlich des Rohergebnisses konnte somit übertroffen werden.
* Die Gesellschaft erzielt ihre externen Umsatzerlöse aus Kundenabbonnements sowohl mit B2C und B2B Kunden. Die Umsatzerlöse entfallen zu 81 % (Vj. 84 %) auf Deutschland und zu 19 % (16 %) auf weitere EU-Länder.
* Das EBITDA ist im Geschäftsjahr 2021 weiterhin negativ und beträgt TEUR – 23.228 (Vorjahr TEUR – 29.681), was einer Veränderung von TEUR + 6.453 entspricht. Diese Entwicklung resultiert aus der Verbesserung des Rohergebnisses. Auch hinsichtlich des EBITDA wurde somit die Vorjahresprognose übertroffen.
* Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir die folgende Entwicklung für unsere wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren: Hinsichtlich des Rohergebnisses gehen wir von einer kleinen Steigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Hinsichtlich des EBITDA 2022 erwarten wir eine weitere Verbesserung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Da die Urban Sports GmbH nach der Covid-19 Pandemie ihre Expansionspläne weiter verfolgen möchte, wird das EBITDA jedoch weiterhin negativ sein.
* Die Kapitalrücklage hat sich im Geschäftsjahr 2021 durch Einlagen in die Kapitalrücklage um TEUR 63.825 erhöht. Diese setzen sich zusammen aus der Wandlung von Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 10.156 und den Erhöhungen aus der Series-D in Höhe von TEUR 53.669. Die Series-D Finanzierungsrunde wurde aus einer Kombination von Kapital und Media-Volumen durchgeführt. Hierbei wurde mit einem Gesellschafter ein Media-Vertra geschlossen, auch “Media for Equity” genannt. Media for Equity bezeichnet die Beteiligung von Medienunternehmen an Unternehmen unter Verwendung von Medialeistung statt Geld. Die Anteile für die Series-D wurden im Jahr 2021 bereits vollständig ausgegeben, während die Gegenleistung über einen Zeitraum bis ins Jahr 2023 in Anspruch genommen wird.

Urban Sports Club im Zahlencheck

2021: 46,6 Millionen Euro (Umsatz); 20,5 Millionen Euro (Rohergebnis); 33,8 Millionen (Konzernjahresfehlbetrag)
2020
: 58,2 Millionen Euro (Umsatz); 14,2 Millionen Euro (Rohergebnis); 40,5 Millionen (Konzernjahresfehlbetrag)
2019
: 9,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 32,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 3,9 Millionen Euro (Rohergebnis); 6,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 1,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 309.572 Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 391.316 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Urban Sports Club/Klaus Mellenthin

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.