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7 (junge) Startups, die trotz (oder wegen) der Krise derzeit angesagt sind

Auch in der anhaltenden Krise boomen Themen wie PropTech, ConTech, Robotik und SpaceTech. Nachhaltige Technologien im Immobiliensektor etwa sind quasi schon jetzt der neueste Hype. Gerade B2B-Themen sind dabei derzeit sehr gefragt. Aber auch B2C boomt plötzlich wieder.
7 (junge) Startups, die trotz (oder wegen) der Krise derzeit angesagt sind
Dienstag, 14. Februar 2023VonAlexander Hüsing

Momentan befinden wir uns in schwierigen Zeiten. Die trüben Konjunkturaussichten führen – ganz grob zusammengefasst – zu weniger Startup-Investments, Entlassungen bei aufstrebenden Scaleups, fallenden Bewertungen und im schlimmsten Fall zu bitteren Startup-Insolvenzen. Dennoch ist nicht alles schlecht. Das Risikokapital der deutschen und vor allem ausländischen Investoren sitzt halt einfach nicht mehr so locker wie in den letzten (teilweise verrückten Jahren).

Dennoch lassen sich derzeit einige Segmente beobachten, die weiter hoch im Kurs stehen – darunter Boom- und Trend-Themen wie ClimateTech, GreenTech und CleanTech aber auch die Themen PropTech, ConTech und Robotik sind weiter begehrt. Gerade wenn es dabei (auch) um Klimaschutz geht. Nachhaltige Technologien im Immobiliensektor sind quasi schon jetzt der neueste Hype und sicherlich ein deutlich besserer “heißer Scheiß” als das nächste Quick Commerce-Unternehmen. Gerade B2B-Themen sind dabei derzeit sehr gefragt. Aber auch B2C-Firmen wie tado profitieren vom grünen Boom im Immobiliensegment. Hier einige Startups, die zuletzt mit üppigen Investmentrunden aufgefallen sind und deswegen perfekt zu diesem Boom passen.

Und auch NewSpace und EdTech sind trotz Krise weiter ein Hingucker. HV Capital, Haniel, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Brighteye Ventures und Co. investierten zuletzt etwa 18 Millionen Euro in Sdui. Insgesamt sammelte das EdTech in der Series A nun 25 Millionen ein. Das Koblenzer Startup, 2018 von Daniel Zacharias und Jan Micha Kroll gegründet, bietet eine Messenger-App für Schulen, die die Kommunikation zwischen Eltern, Schülern und Lehrern verbessert, an.

7 aufstrebende (junge) Startups

aedifion
aedifion aus Köln, 2017 von Johannes Fütterer, Felix Dorner, Jan Henrik Ziegeldorf und Erik Brümmendorf gegründet, entwickelt eine Software, mit der Immobilienbesitzer die Betriebskosten analysieren und im besten Fall senken können. Der ClimateTech-Investor World Fund, die Technologie- und Investmentplattform BeyondBuild, das Family Office der SAP-Gründerfamilie Hopp, Bauwens, Drees & Sommer und Momeni Ventures, BitStone Capital und Phoenix Contact Innovation Ventures investierten zuletzt 12 Millionen Euro in aedifion. Mehr über aedifion

ClearSpace
OTB Ventures, Swisscom Ventures, Future Fund und Co. investierten zuletzt 26,7 Millionen Euro in ClearSpace. Das SpaceTech aus Lausanne, 2018 von Luc Piguet und Muriel Richard-Noca gegründet, setzt auf In-Orbit-Services und die Beseitigung von Weltraumschrott. “ClearSpace is creating the technologies that will support a wide range of IOS applications, from disposal and in-orbit transport to mission extension, assembly, manufacturing, repair, and recycling, teilt das Unternehmen mit. Mehr über ClearSpace

Gropyus
Hinter Gropyus, 2019 in Wien gegründet, stecken unter anderem der österreichische Investor Florian Fritsch, der ehemalige Delivery-Hero-Macher Markus Fuhrmann, Philipp Erler, vormals Technikchef bei Zalando und Book A Tiger-Gründer Ulrich Lewerenz. Das Unternehmen baut und vermietet unter Einsatz von ganz viel Technologie Mehrfamilienhäuser, die meist aus Holz bestehen. Der Bochumer Immobilienkonzern Vonovia und weitere, nicht genannte Geldgeber, investierten zuletzt 100 Millionen Euro in Gropyus. Insgesamt flossen nun schon 200 Millionen in das Unternehmen. 300 Mitarbeiter;innen arbeiten derzeit für Gropyus. Mehr über Gropyus

Kewazo
Das Münchner Unternehmen Kewazo, das 2018 von Artem Kuchukov gegründet wurde, digitalisiert mit Hilfe von Robotik und Datenanalyse die Bauindustrie. Bislang konzentriert sich die Jungfirma dabei mit dem robotischen Lastenaufzug Liftbot auf den Gerüstbau und automatisiert so den Materialtransport. Fifth Wall, Cybernetix Ventures, Unorthodox Ventures, das Unternehmen Nemetschek sowie Altinvestoren wie True Ventures und MIG Capital investierten zuletzt 10 Millionen US-Dollar in Kewazo. Insgesamt flossen nun schon 20 Millionen Dollar in Kewazo. Mehr über Kewazo

Sdui
HV Capital, Haniel, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Brighteye Ventures und Co. investierten zuletzt 18 Millionen Euro in Sdui. Insgesamt sammelte das EdTech in der Series A nun 25 Millionen ein. Das Koblenzer Startup, 2018 von Daniel Zacharias und Jan Micha Kroll gegründet, bietet eine Messenger-App für Schulen, die die Kommunikation zwischen Eltern, Schülern und Lehrern verbessert, an. Die Bewertung stiegim Rahmen der Investmentrunde auf eine dreistellige Millionensumme. Mehr über Sdui

tado
Das Münchner Unternehmen tado, 2011 von Christian Deilmann, Johannes Schwarz und Valentin Sawadski gegründet, macht alte, als auch neue Heizungssysteme fit für das Internet-Zeitalter. Das Unternehmen, dessen SPAC-IPO zuletzt scheiterte, bezeichnet sich selbst als “Marktführer für intelligentes Raumklima-Management”. Trill Impact Ventures, Bayern Kapital, Kiko Ventures und Swisscanto sowie Altinvestoren wie Noventic und Target Partners investierten zuletzt 43 Millionen Euro in tado. Investoren wie die Noventic Group, amazon, E.ON,  Total Energy Ventures, Target Partners und Shortcut Ventures investierten zuvor bereits über 100 Millionen in das Unternehmen. Mehr über tado

The Exploration Company
Das deutsch-französische NewSpace-Startup The Exploration Company (München, Bordeaux), 2021 von der ehemaligen Airbus-Managerin Hélène Huby gegründet, “entwickelt, produziert und betreibt Nyx, ein modulares und wiederverwendbares Orbitalfahrzeug, das in der Umlaufbahn aufgetankt werden kann”. EQT Ventures, Red River West, Promus Ventures und Co. investierten zuletzt 40,5 Millionen Euro in das Unternehmen. Mehr über The Exploration Company

Tipp: Mehr aufstrebende Startups gibt es in unserer Startups To Watch-Rubrik.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.