“Ich sehe eher eine gesunde Abkühlung als eine Eiszeit”

Das Berliner Unternehmen tink, das 2016 von Marius Lissautzki und Julian Hueck gegründet wurde, positioniert sich als Vergleichs- und Beratungsplattform für Smart Home-Produkte. Cadence Growth Capital, Rocket Internet und SevenVentures investierten zuletzt 40 Millionen Euro in das Unternehmen. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Marius Lissautzki einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2022 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Kurz gesagt: tink wächst! Wir haben 2022 die magische Marke von 1 Million Kunden gefeiert und gehören zu den bekanntesten Startup Marken in Deutschland (JvM). Immer mehr Kunden erreichen wir dabei nicht nur in unseren etablierten Märkten Deutschland, Österreich und den Niederlanden, sondern auch in den neuen Märkten Schweden und Belgien. Gleichzeitig werden wir für unsere Kunden mehr und mehr zum vollumfänglichen Partner für das smarte und nachhaltige Zuhause. Es freut mich dieses Jahr besonders, dass wir mehreren hunderttausend Kunden in allen Ländern helfen konnten mit Smart Home Lösungen energieeffizienter zu leben.

Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Deine Sicht auf diese Eiszeit?
Sicher wird es für Start-ups mit risikoreichen Geschäftsmodellen schwerer, hohe Bewertungen und entsprechendes Kapital zu erhalten. Investoren legen zunehmend Wert auf Profitabilität und Resilienz. Darin sehe ich jedoch eher eine gesunde Abkühlung als eine Eiszeit. tink gehört zu den vielen deutschen Start-ups, die schon vor Krisenzeiten ein solides und gleichzeitig wachsendes Geschäftsmodell aufgebaut haben und ihren Kunden echte Mehrwerte bieten. Für diese Unternehmen schaue ich sehr optimistisch in die Zukunft und sehe mittelfristig keinen Abbruch des Interesses von Investoren oder Kunden.

Wie lief 2022 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?
Im vergangenen Jahr konnten wir alle unsere Ziele erreichen und einige sogar deutlich übertroffen. Darüber freuen wir uns sehr. Kunden sehen mittlerweile vermehrt den realen Nutzen von Smart Home. Beispielsweise lassen sich mittels smarter Thermostate 20 bis 30 % der beim Heizen verwendeten Energie einsparen. Das gibt uns natürlich Rückenwind. Aber auch unsere anderen Kategorien wachsen stabil. Für uns ist daher klar: Smart Home ist im Massenmarkt angekommen.

Was lief 2022 bei Euch nicht rund?
Die globalen Lieferengpässe aufgrund von Chip-Knappheit und Logistik-Engpässen haben auch bei tink dazu geführt, dass die Nachfrage unserer Kunden nicht immer rechtzeitig bedient werden konnte. Natürlich schmerzt es doppelt, wenn wir unseren Kunden manchmal nicht die übliche Verfügbarkeit bieten konnten und dadurch auch noch Geschäft liegen bleibt. Alles in allem bin ich darüber aber nicht traurig, sondern unglaublich stolz. Die Teams bei tink haben trotz Krisenzeiten ein Wachstum weit über dem Markt realisiert. Das zeigt unsere Stärke vom Customer Service über Operations bis zum Partner Management und Marketing.

Welches Projekt steht bei Euch für 2023 ganz oben auf der Agenda?
Im Frühjahr 2023 steht bei uns erstmal der Umzug in ein neues Büro an! Darauf freuen wir uns sehr. Für unser Kerngeschäft bauen wir weiterhin auf unsere Wachstumssäulen: Internationalisierung sowie Vertiefung und Verbreiterung des Angebots an Smart Home Lösungen. Thematisch wird die Gestaltung eines nachhaltigen Zuhauses durch Smart Home noch mehr in den Fokus rücken. Zusätzlich gibt es Pläne für New Business. Leider können wir zurzeit noch nicht mehr teilen, nur soviel: Es wird spannend, es lohnt sich also dranzubleiben.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): tink