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Unicorn Staffbase wächst auf 14,9 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 16,2 Millionen

Das Unicorn Staffbase erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz in Höhe von 14,9 Millionen Euro. Und damit weniger, als vor der Corona-Pandemie geplant. Der Jahresfehlbetrag lag 2020 bei 16,2 Millionen - nach 9,6 Millionen im Jahr zuvor.
Unicorn Staffbase wächst auf 14,9 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 16,2 Millionen
Mittwoch, 18. Mai 2022VonAlexander Hüsing

Das Chemnitzer Startup Staffbase, das 2014 gegründet wurde, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Das Unicorn steigerte seinen Umsatz im Berichtszeitraum von 10,2 Millionen Euro auf 14,9 Millionen. “Die für das Geschäftsjahr 2020 avisierte Umsatzsteigerung von 80 % konnte das Unternehmen nicht erreichen. Unterdessen wurde die Prognose nach Einsetzen der COVID19-Pandemie auf 45 bis 55 % Umsatzwachstum angepasst, welche man erreichen konnte (46 %)”, teilt das Unternehmen dazu mit.

Zum Umsatzwachstum schreibt die Jungfirma weiter: “Die Umsatzerlöse sind im Jahr 2020 um T€ 4.688 gestiegen. Der Anstieg des Umsatzes und ARRs wurde insbesondere durch zwei Faktoren stark getrieben. Zum einen durch verstärkte Investitionen ins Performance Online Marketing und zum anderen durch erfolgreiches Upselling bei den Bestandskunden.” Der Jahresfehlbetrag lag 2020 bei 16,2 Millionen – nach 9,6 Millionen im Jahr zuvor. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bereits rund 30 Millionen.

Staffbase entwickelt eine Plattform, mit der Unternehmen ohne großen Aufwand eigene Mitarbeiter-Apps für den internen Gebrauch erstellen können. Über diese können die Nutzer etwa Nachrichten verschicken oder Schulungsvideos abrufen. Zum Start war das Unternehmen noch als Eyo bekannt. 2015 schrieben wir über das Unternehmen: “Die interne Mitarbeiter-App Eyo soll die Intranet-Lücke für Non-Desk-Workers schließen.”

Corona sieht das Unternehmen als Beschleuniger für sein Modell: “Die Bedeutung interner mobiler Mitarbeiterkommunikation hat in 2020 nicht nur wegen, aber auch aufgrund der COVID19-Krise zugenommen. Dies war insbesondere in den ersten Geschäftsmonaten 2021 sichtbar, in welchen das vermehrte Interesse aus 2020 zu erhöhtem Neugeschäft in 2021 geführt hat”. Dies sehen auch die Investoren so: General Atlantic und Insight Partners investierten im März 2022 weitere 106 Millionen Euro in Staffbase. Insgesamt flossen nun über 300 Millionen Dollar in das Unternehmen.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Die für das Geschäftsjahr 2020 avisierte Umsatzsteigerung in Höhe von 80% im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen nicht erreichen. Unterdessen wurde die Prognose nach Einsetzen der COVID19-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit auf 45-55% Umsatzwachstum angepasst, welche man erreichen konnte (46%).
* Begründet ist dies durch eine starke Fokussierung der Akquise von Großkunden und der Weiterentwicklung des bestehenden Kundenstammes. Es konnte, im Vergleich zum Vorjahr für bestehende Kunden ein Anstieg der Jahresgebühren um über 20% erzielt werden.
* Hervorzuheben ist außerdem das Wachstum der Mitarbeiterschaft um weitere 25% zum Vorjahr. Die höhere Anzahl an Mitarbeitern dient der Weiterentwicklung der Produkte, sowie einer weiteren Marktdurchdringung. Sie bilden somit die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmenswachstum in den kommenden Geschäftsjahren.
* 2020 waren im Jahresdurchschnitt 225 (Vorjahr: 159) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Staffbase GmbH beschäftigt.
* Es wird von einer positiven Geschäftsentwicklung in 2021 mit weiterem Wachstum von Umsatz und ARR in Höhe von 50-60% im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen.
* Der prognostizierte Umsatzanstieg ist unter anderem auf die Übernahme der Kanadischen Firma Bananatag Systems Inc. zurückzuführen. Die Transaktion soll die Produktpalette von Staffbase um den Kommunikationskanal Email erweitern. Die Transaktion wurde am 29. April 2021 abgeschlossen.
* In 2020 wurden Marketing und Vertriebsausgaben bewusst limitiert, die sich zunehmend entspannende Wirtschaftslage erlaubt eine erneute Verstärkung der für weiteres, organisches Wachstum notwendigen Marketing- und Vertriebsinvestitionen.

Staffbase im Zahlencheck

2020: 14,9 Millionen Euro (Umsatz); 16,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019
: 10,2 Millionen Euro (Umsatz); 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 5,0 Millionen Euro (Umsatz); 2,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 363.751 Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 588.083 Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 355.096 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 23.291 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Staffbase

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.