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5 Dinge über das TaxTech-Unicorn Taxfix, die jeder wissen sollte

Das Unicorn Taxfix ist heiß, so richtig heiß! Das Startup, das sich als mobiler Assistent für die Steuererklärung positioniert, wurde kürzlich erstmal mit rund 1 Milliarde Dollar bewertet. 2020 erwirtschaftete Taxfix einen Umsatz in Höhe von 13,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es nur 4,5 Millionen.
5 Dinge über das TaxTech-Unicorn Taxfix, die jeder wissen sollte
Montag, 2. Mai 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner Unicorn Taxfix, das 2016 gegründet wurde, ist eines der heißesten deutschen Startups überhaupt. Teachers’ Venture Growth (TVG), der Investmentableger des Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP) sowie die Altinvestoren Valar Ventures, Creandum und Redalpine investierten kürzlich rund 220 Millionen US-Dollar in Taxfix. Die Bewertung stieg auf rund 1 Milliarde Dollar und somit erstmals auf Unicorn-Niveau. “Mit der Finanzierung werden wir das rasante internationale Wachstum und den Ausbau des Produktangebots hin zu weiteren Finanzdienstleistungen vorantreiben”, teilte das Unternehmen zur Investmentrunde mit. Hier 5 Dinge über das TaxTech-Unicorn Taxfix, die jeder wissen sollte.

Ursprung

Das Startup Taxfix, das sich als mobiler Assistent für die Steuererklärung positioniert, wurde 2016 von Mathis Büchi und Lino Teuteberg gegründet. Gemeinsam mit Manuel Stofer baute das Duo zuvor das Startup smallpdf, eine Plattform rund um das Bearbeiten von PDFs, auf. Zuletzt konnte die Webseite imposante 30 Millionen Besucher im Monat verzeichnen. “Wir lösen das Problem, dass Millionen Steuerzahler hierzulande auf ihre Steuer-­Rückzahlung von durchschnittlich 875 Euro verzichten. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass viele Menschen den Aufwand scheuen, ihre Steuererklärung zu machen”, sagte Mitgründer Büchi zum Start von Taxfix. Büchi führte das Unternehmen bis 2021, dann nahm der erfahrene Manager Martin Ott auf dem Chefsessel der Jungfirma Platz. Rund 500 Mitarbeiter:innen arbeiten derzeit für Taxfix.

Investoren

Der milliardenschwere Geldgeber Teachers’ Venture Growth (TVG), der Investmentableger des Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP) sowie die Altinvestoren Valar Ventures (Peter Thiel), Creandum und Redalpine investierten im April 2022 imposante 220 Millionen US-Dollar in Taxfix.Index Ventures, Altinvestoren Valar Ventures, Creandum und Redalpine investieren zuvor, im Sommer 2020, beachtliche 65 Millionen US-Dollar in Taxfix.N26-Investor Valar Ventures, Creandum und Redalpine investierten zuvor bereits 20 Millionen in das Berliner Steuer-Startup. Insgesamt flossen nun bereits rund 335 Millionen Dollar in das Unternehmen.

Bewertung

Die Bewertung von Taxfix stieg im Rahmen der letzten Investmentrunde auf rund 1 Milliarde Dollar und somit erstmals auf Unicorn-Niveau.  Vor zwei Jahren soll die Bewertung der Jungfirma noch bei rund 300 Millionen Euro gelegen haben.

Geschäftsmodell

Nutzer:innen können die Taxfix-App kostenlos herunterladen und sich ihre Steuererstattung ohne Kosten ausrechnen lassen. Erst wenn die Nutzer:innen ihre Steuererklärung mit Taxfix einreichen, wird eine Gebühr (derzeit: 39,99 Euro) fällig. Ehepaare oder eingetragene Partnerschaften zahlen 59,99 Euro. Anfangs war die Nutzung von Taxfix sogar bis zu einer Steuererstattung von 50 Euro kostenlos. Danach wurden “einmalig 34,99 Euro pro Steuerjahr” fällig. Zur Strategie heißt es im aktuellen Jahresbericht: “Die Ziele von Taxfix sehen die Diversifizierung des Geschäftsmodells nach den Dimensionen Internationalisierung und neue Umsatzarten vor. Taxfix positioniert sich dabei mittelfristig nicht nur als Dienstleister für die Vereinfachung von Steuererklärungen, sondern als finanzieller Assistent für Endverbraucher. Dieser Markt wird bisher von Dienstleistern bedient, die sich vorrangig auf Kunden im oberen Einkommenssegment fokussieren.”

Zahlen

Im Jahre 2020 erwirtschaftete Taxfix einen Umsatz in Höhe von 13,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es nur 4,5 Millionen. “Taxfix hat sein starkes Umsatzwachstum auch in 2020 fortgesetzt, wobei das Kerngeschäft in Deutschland sämtliche seiner Planziele erfüllt hat. Dies ist wie geplant auf die gesteigerte Markenbekanntheit, Verbesserungen im Produkt sowie gesteigerte Marketingausgaben zurückzuführen”, heißt es im Geschäftsbericht. Der Jahresfehlbetrag lag bei 32,5 Millionen (Vorjahr: 14,6 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von Taxfix bis Ende 2020 bereits 40,2 Millionen Euro.

Taxfix-Gründer Lino Teuteberg im Interview

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Foto (oben): Taxfix

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.