#Zahlencheck

Der Jodel-Aufbau verschlingt bisher rund 11 Millionen Euro

Im Geschäftsjahr 2020 lag der Jahresfehlbetrag von Jodel bei rund 2 Millionen Euro. Insgesamt kostete der Aufbau von Jodel bereits rund rund 11 Millionen. In den vergangenen Jahren flossen rund 10 Millionen Euro in das Berliner Unternehmen, das 2014 gegründet wurde.
Der Jodel-Aufbau verschlingt bisher rund 11 Millionen Euro
Mittwoch, 27. Oktober 2021VonAlexander Hüsing

Der Berliner Social-Media-Dienst Jodel legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Die hyperlokale App, bei der kürzlich der chinesische Internet-Gigant NetEase eingestiegen ist, erwirtschaftete demnach zuletzt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von knapp 2 Millionen Euro. Insgesamt kostete der Aufbau von Jodel bis Ende 2020 bereits rund rund 11 Millionen.

In den vergangenen Jahren flossen rund 10 Millionen Euro in das Berliner Unternehmen, das 2014 von Avellan Borgmeyer als eine Art Campus-App gegründet wurde. Das Startup zeigt seinen Nutzern anonymisiert Beiträge an, die andere Nutzer, die in der Umgebung sind, veröffentlicht haben. Zu den Investoren von Jodel gehörten in der Vergangenheit Global Founders Capital (GFC), der Geldgeber von Rocket Internet, und Atlantic Internet, also Christophe Maire.

Seit dem Frühjahr 2018 kümmert sich das Jodel-Team auch ums Geld verdienen. Die Nutzung der Jodel-App ist aber weiter kostenlos. Konkret schmiss das Startup vier Jahre nach dem Start die Vermarktung der App an. Für Werbekunden dürfte die Jodel-Nutzerschar extrem interessant sein, die meisten der 7,5 Millionen Nuzer:innen ist zwischen 18 und 30 Jahre alt. “Über 400 bekannte Marken werben bereits auf Jodel”, teilt die Jungfirma in eigener Sache mit. Umsatz macht Jodel aber derzeit “fast ausschließlich im Inland”. Mit dem neuen Gesellschafter aus China soll dich dies vermutlich bald ändern.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag als kleine Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 1 HGB einzustufen.
* Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich im Inland erzielt.
* Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 38 Arbeitnehmer beschäftigt.

Jodel im Zahlencheck

2020: 2,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019: 
1,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 5,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017
: 2,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 759.309 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 271.086 Euro (Jahresfehlbetrag)

TippDie Jodel-Macher über “klassische deutsche Investoren”

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Foto (oben): Jodel

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.