#Interview

Ein Startup, das hilft Lieferprozesse zu verbessern

byways aus Berlin verbindet Logistikunternehmen und hilft den Firmen, ihren Lieferprozess zu koordinieren. Rider Global, Reflex Capital und Co. investierten zuletzt eine siebenstellige Summe in das junge Logistik-Startup, das 2020 gegründet wurde.
Ein Startup, das hilft Lieferprozesse zu verbessern
Freitag, 3. September 2021VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup byways, das 2020 von Alexander Palffy und Simon Jordan gegründet wurde, positioniert sich als “Digital Logistics Partner”. “Fast alle Dinge, die uns umgeben, müssen bevor wir sie nutzen können, mit einem LKW an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Es gibt Hunderttausende von Logistikunternehmen, die diese Materialien und Pakete täglich transportieren. Unser Unternehmen verbindet diese Logistikunternehmen und hilft ihnen, den Lieferprozess zu koordinieren”, erklärt Gründer Palffy das Konzept.

Rider Global, Reflex Capital, einige Angel-Investoren sowie die Altinvestoren Entrepreneur First und Venista Ventures investierten zuletzt eine siebenstellige Summe in byways. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt byways-Macher Palffy seine Startup einmal ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter byways erklären??
Fast alle Dinge, die uns umgeben, müssen bevor wir sie nutzen können, mit einem LKW an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Es gibt Hunderttausende von Logistikunternehmen, die diese Materialien und Pakete täglich transportieren. Unser Unternehmen verbindet diese Logistikunternehmen und hilft ihnen, den Lieferprozess zu koordinieren. Unser Ziel ist es nicht nur, all diese Parteien zu verbinden, sondern auch den Transport billiger zu machen.

Welches Problem genau wollt Ihr mit byways lösen?
Hunderttausende Logistikunternehmen kämpfen heute darum, Transporte effizient und zuverlässig zu planen, zu managen und durchzuführen. Erstens müssen die Lager- und Baustellenmitarbeiter den ganzen Tag telefonieren und E-Mails schreiben, um die Lieferungen zu verwalten. Die Disposition von LKWs mit den aktuellen Prozessen ist zeitaufwändig und ineffektiv. Dies führt zu massiven Betriebs-, Kapital- und anderen Ausgaben wie Wartezeiten. Zweitens haben Spediteure fast keinen Überblick darüber, wann einer der LKWs die Lieferung an seinem Lagerort abgeschlossen hat. Oder ob das Entladen einen Tag oder eine Stunde dauert. Für Spediteure führt dies zu der Angst, Geldstrafen zu zahlen, wenn sie zu spät kommen oder in einem Lager festsitzen, was zu einem Dominoeffekt bei ihren nächsten Lieferungen führt.

Wie ist die Idee zu byways entstanden?
Ich habe mehr als sieben Jahre in Lagerhäusern und auch auf der Spediteur-Seite gearbeitet. Dabei ist mir aufgefallen, wie extrem aufwändig das Planen und Nachverfolgen von Transporten heutzutage ist. In einer Branche mit sehr geringen Margen ist das ein riesen Problem. Simon kommt aus dem Automotive Bereich und kennt sich bestens mit KI-gestützter Prozessoptimierungen aus. Zusammen haben wir uns dann die Prozessschritte einmal genau angesehen und eine Lösung entwickelt, die den Verantwortlichen an Logistik Hubs endlich ein Werkzeug in die Hand gibt, ihre Transportplanung zu optimieren.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir berechnen der Abhol- und Abgabestelle, d. h. Lagerhäusern, eine monatliche Abonnementgebühr für die Nutzung unserer Lösung. Mit unserer Zeitfenster & Yard-Management Lösung können Sie Ihre Prozesse Digitalisieren, Optimieren und teilweise Automatisieren was Personal- und Logistik Standortkosten drastisch reduziert. Darüber hinaus werden sie an ein Netzwerk von Spediteuren und Lagerunternehmen angeschlossen, um die Transportkosten weiter zu senken.

Wo steht byways in einem Jahr?
Im nächsten Jahr werden wir Dutzende von mittelständischen Lager- und Transportunternehmen mit intelligenter Planung, KI-gesteuerter Optimierung und Automatisierung versorgen. Außerdem wollen wir Dutzende der besten Talente für unsere wachsenden kaufmännischen und technischen Teams einstellen.

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Foto (oben): byways

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.