#Zahlencheck

Limehome-Verlust steigt auf 4,2 Millionen Euro

Der Aufbau von Limehome kostete in den ersten beiden Jahren bereits knapp 6,6 Millionen Euro. Investoren wie HV Capital, Lakestar und Picus Capital investierten in den vergangenen Jahren aber bereits mehr als 30 Millionen Euro in die Jungfirma.
Limehome-Verlust steigt auf 4,2 Millionen Euro
Dienstag, 11. Mai 2021VonAlexander Hüsing

Das Münchner Startup Limehome legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Das Startup, das 2018 von Lars Stäbe und Josef Vollmayr gegründet wurde, mietet Wohnungen an und richtet diese als Apartments zur kurz- und langfristigen Miete ein. Investoren wie HV Capital, Lakestar und Picus Capital investierten in den vergangenen Jahren mehr als 30 Millionen Euro in die Jungfirma.

Bis Ende 2019 waren gerade einmal rund 6 Millionen Euro in das junge Unternehmen geflossen. Der Jahresfehlbetrag lag bei rund 4,2 Millionen. Im Gründungsjahr waren es rund 816.120 Euro. Insgesamt kostete der Aufbau von Limehome, einer kleinen Kapitalgesellschaften, in den ersten beiden Jahren somit bereits knapp 6,6 Millionen Euro. Was sich sicherlich durch das Konzept der Jungfirma erklären lässt. Zunächst einmal muss das Startup Wohnungen anmieten und umgestalten.

Der Jahresabschluss 2019 bietet aber auch einen guten Einblick in das Corona-Jahr 2020: “Kurzfristig (bis 12 Monate) sind negative Folgen in Form einer geringeren Apartmentauslastung zu erwarten bzw. bereits eingetreten. Generell war Limehome im ersten Halbjahr 2020 durch die Auswirkungen von COVID-19 geringer betroffen als die Branche insgesamt. Mittelfristig (12 – 24 Monate) sind negative Auswirkungen grundsätzlich möglich”. Dank der letzten Investorengelder, sollte Limehome finanziell aber erst einmal gut aufgestellt sein.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2019

* Bei der Gesellschaft handelt es sich um ein Wachstumsunternehmen. Wie bei Wachstumsunternehmen üblich, finanziert die Gesellschaft die Produktentwicklung, die Expansion sowie teilweise den laufenden Betrieb über Investorenmittel. Dies bedeutet auch, dass – solange das Unternehmen nicht Cash-Flow-positiv ist – die Geschäftstätigkeit über Investorenmittel gedeckt werden muss. Im ersten Halbjahr 2020 wurden bereits Einzahlungen in die Gesellschaft durch die Investoren für die Finanzierung des operativen Geschäfts und für notwendige Investitionen geleistet. Darüber hinaus befindet sich die Geschäftsführung aktuell in Investorenverhandlungen, um zusätzliche Liquidität für die nächsten Jahre zu gewährleisten. Die Verhandlungen mit bestehenden und potentiellen Investoren sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht final abgeschlossen, führen aber nach Einschätzung der Geschäftsführung nicht zu einer Abkehr von der planmäßigen Fortführung der Unternehmenstätigkeit.
* Auf Verbindlichkeiten der Gesellschaft in Höhe von Euro 3.078.747,58 wurden Rangrücktrittserklärungen vereinbart.
* Die Auswirkungen von COVID-19 sind im Geschäftsjahr 2020 in der gesamten Tourismusbranche spürbar. Aufgrund des allgemeinen Lockdowns war die Auslastungsquote im März und April 2020 deutlich geringer (Einbruch von 30-40% im Vergleich zur bisherigen Auslastungsquote). Negative Liquiditätseffekte aufgrund des niedrigeren Deckungsbeitrags aus dem laufenden Geschäft konnten durch Senkung der operativen Ausgaben sowie durch zeitweise Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld abgefedert werden. Schon im Mai und auch im Juni 2020 war jedoch wieder eine deutliche Erholung spürbar. Kurzfristig (bis 12 Monate) sind negative Folgen in Form einer geringeren Apartmentauslastung zu erwarten bzw. bereits eingetreten. Generell war Limehome im ersten Halbjahr 2020 durch die Auswirkungen von COVID-19 geringer betroffen als die Branche insgesamt. Mittelfristig (12 – 24 Monate) sind negative Auswirkungen grundsätzlich möglich, zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht quantifizierbar.

Limehome im Zahlencheck

2019: 4,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 816.120 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Limehome

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.