#Interview

“Wer sich austauschen will, sein Netzwerk vergrößern, hat es in Köln leicht”

"Der Einzugsbereich um geeignete Mitarbeiter zu finden ist viel größer als in Berlin. NRW ist ja das größte Bundesland. Viele kommen aus dem Umland wie Ruhrgebiet, Düsseldorf, Bonn, Koblenz, etc. um in Köln zu arbeiten", sagt Harald Meurer, Gründer von Creative Shopping.
“Wer sich austauschen will, sein Netzwerk vergrößern, hat es in Köln leicht”
Montag, 9. September 2019VonTeam

Das Kölner Unternehmen Creative Shopping, das von Harald Meurer geführt wird, entwickelt und betreibt über 120 Shoppingportale sowie das eigene Projekt Getmore, einen Cashbackdienst. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Meurer einmal ausführlich über den Startup-Startort Köln.

Reden wir über Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Der Einzugsbereich um geeignete Mitarbeiter zu finden ist viel größer als in Berlin. NRW ist ja das größte Bundesland. Viele kommen aus dem Umland wie Ruhrgebiet, Düsseldorf, Bonn, Koblenz, etc. um in Köln zu arbeiten. Der Wohnungsmarkt ist ähnlich angespannt wie in Berlin, aber im Umland etwas zu finden ist nicht so schwer. Die Lebens- und Freizeitqualität im Rheinland ist sehr hoch. Köln ist sehr weltoffen und nicht jeder mag das turbulente Treiben in Berlin. Hinzu kommt, dass die Landesregierung gegenüber Startups sehr offen ist und die Digitalszene unterstützt wird. Immerhin hat NRW mit Prof. Pinkwart einen renommierten Digitalminister, Berlin hat meines Wissens keinen. Wir haben also gute Chancen, hier geeignete Kollegen zum Auf- und Ausbau eines Startups zu finden.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Wer sich hier austauschen will, sein Netzwerk vergrößern oder einfach nur in der Szene eintauchen will, hat es in Köln leicht.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Schnell Kontakt zu finden. Der Rheinländer gilt generell als sehr kommunikativ und gastfreundlich. Und diese Eigenschaft hat sich auch auf die Zugezogenen längst übertragen.

Was fehlt in Köln noch?
Ein zentraler Standort für Startups sowie das „STATION F“ in Paris. Wer einmal da war weiß, was er bisher vermisst hat. Gerade im eng besiedelten NRW mit Standort Köln wäre das eine große Bereicherung weit über Köln und NRW hinaus.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Erstens: Noch mehr Erfahrungsaustausch für junge Startups und mehr Wissenstransfer der Generationen. Es werden gerade von sehr jungen Gründern so viele Fehler begangen die unnötig sind. Zweitens: Wie schon gesagt: Ein deutsches STATION F. Drittens: Weniger Baustellen. Wer einmal in Köln mit dem Auto unterwegs war, weiß was ich meine.

Kölle is e jeföhl – #Köln


In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

Foto (oben): Creative Shopping