#Interview

Mit dem Pivot kam bei Storebox der Erfolg

"Der Umsatz von 2017 auf 2018 hat sich um 500 % gesteigert. Von 2018 auf 2019 rechnen wir mit einer 200 % Umsatzsteigerung", sagt Ferdinand Dietrich. Mitgründer von Storebox. Das junge Startup wandelte sich in den vergangenen Jahren von einer Lagerplatzbörse zum Selfstorage-Anbieter.
Mit dem Pivot kam bei Storebox der Erfolg
Freitag, 19. Juli 2019VonAlexander Hüsing

Das 2016 gegründete Wiener Startup Storebox, früher als store.me bekannt, wandelte sich in den vergangenen Jahren von einer Lagerplatzbörse zum Selfstorage-Anbieter. “Die Strategie von Eigenstandorten gepaart mit dem Franchise-Konzept ist voll aufgegangen”, sagt Ferdinand Dietrich, der das Startup gemeinsam mit Johannes Braith und Christoph Sandraschitz gegründet hat. Investoren von Storebox sind unter anderem SIGNA Innovations, Hansi Hansmann, Rudolf Fried jun., Markus Ertler und das Schweizer Unternehmen Martin Global. Im Interview mit deutsche-startups Dietrich außerdem über Kioske, Sensoren und Lernprozesse.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Storebox erklären?
Oma, wir bieten Lagerflächen in den Städten an. Du kannst dir das so vorstellen: Es gibt die großen Supermärkte am Stadtrand, wir sind der Kiosk nebenan. Gehen also den Weg zum Kunden und bitten das Service direkt in der Nachbarschaft an. Das ganze kannst du übers Internet abwickeln. Wie auf Amazon kannst du bei uns mit wenigen Klicks Lagerflächen mieten.

Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Wir haben nach circa einem Jahr gepivotet und sind von einer Lagerplatzbörse zum modernen Selfstorage geswitcht.

Warum dieser Pivot?
Wir haben in der Frühphase viel über die Kundenbedürfnisse erfahren. Über die Plattform konnten wir diesen Bedarf nur punktuell oder unzureichend lösen. Auf Basis der Erfahrungen haben wir die Storebox entwickelt, welche die Platznot direkt in der Nachbarschaft löst und das komplett digital. Weitere Features, die das Kundenerlebnis steigern wurden integriert. Die Storebox wird ohnehin laufend weiterentwickelt, damit wir so innovativ bleiben wie wir sind.

Wie funktioniert denn euer Geschäftsmodell?
Unser Services passiert auf einem flexiblen Mietmodell. Zusätzlich haben wir unsere Lagerflächen mit 24/7-Zugang, smarten Sensoren, welche zum Beispiel Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen ausgestattet und den Kunden in Realtime zur Verfügung stellen. Das Service ist mit einem Versicherungsservice ausgestattet. Den Transport, sowie Umzugsmaterialien bieten wir auch an.

Wie genau hat sich Storebox seit der Gründung entwickelt?
Wir haben uns vom lokalen Anbieter zum führenden Local Selfstorage-Anbieter in der DACH-Region entwickelt – und das in rund zwei Jahren. Die Strategie von Eigenstandorten gepaart mit dem Franchise-Konzept ist voll aufgegangen.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Storebox inzwischen?
Aktuell haben wir 40 Mitarbeiter verteilt auf drei Offices in Wien, Berlin und Düsseldorf. Aktuell haben wir 15 Stellen ausgeschrieben. Wir suchen also weiterhin Top-Leute für unser Wachstum. Der Umsatz von 2017 auf 2018 hat sich um 500 % gesteigert. Von 2018 auf 2019 rechnen wir mit einer 200 % Umsatzsteigerung.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Schief läuft immer mal wieder was. Wichtig ist daraus zu lernen und die Sachen so schnell wie möglich auszubügeln. Das ist ein ganz normaler Lernprozess.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben ein tolles Team und genau diese Leute sind auch für den Erfolg maßgeblich. Deren Einsatz und diese Dynamik hat genau das ermöglicht. Das Konzept und Strategie hat das nötige dazu getan.

Wo steht Storebox in einem Jahr?
Wir haben dann rund 250 Standorte am Markt und können unser Services in einem Markt außerhalb der DACH-Region anbieten.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.