#Gastbeitrag

Hört, hört! Der Podcast als PR-Instrument

Mit einem Podcast haben Startups die Möglichkeit, sich ohne Umwege mit selbstgewählten Botschaften an ihre Zielgruppe zu wenden. Dabei können Kooperationen oder Werbebudgets ausgespart werden, da Podcasts anders als in der klassischen PR ohne mediale Zusage veröffentlicht werden können
Hört, hört! Der Podcast als PR-Instrument
Mittwoch, 16. Januar 2019VonTeam

In den USA gelten Podcasts schon längere Zeit als effektives Kommunikationsmittel für Unternehmen. In Deutschland ist das Phänomen der Podcasts als PR-Mittel noch relativ neu, da sich die Technik- und Mediennutzung von der in den USA unterscheidet. Dennoch springt auch hier eine wachsende Anzahl von Unternehmen auf den Zug auf. Aktuelle Zahlen belegen es: Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hören 22 % der Deutschen Podcasts. Kurz gesagt: Jeder fünfte in Deutschland hört Podcasts. Doch wie lassen sich Podcasts für die Öffentlichkeitsarbeit konkret einsetzen und was sollten Unternehmen unbedingt beachten, bevor sie einen Podcast starten?

Das Wort „Podcast“ ist in aller Munde und doch gibt es viele Missverständnisse, wenn es um die kleine Audio- oder Videodatei auf Abruf gibt. Der Begriff selbst ist aus einer Kombination der Abkürzungen „play on demand“ und „cast“ entstanden. Dennoch denken viele Menschen bei Podcasts an klassische Radio- oder Fernsehbeiträge, die zusätzlich im Internet verfügbar sind. Diese Form zählt zwar dazu, allerdings bieten Podcasts eine deutlich größere Vielfalt und diverse Einsatzgebiete.

„Gib mir mehr!“ – Podcast bedeutet Produktion in Serie

Der Podcast steht für mehr als einen Beitrag, funktioniert er ähnlich wie ein hauseigener Blog: Sein Fundament ist eine regelmäßige Produktion neuer Episoden, sodass für den Hörer eine klassische Serie von Audio- oder Videodateien zur Verfügung steht, die er im Idealfall mit einem Klick abonnieren kann. Ein aktiver Aufruf zum Podcast-Abonnieren sollte stets eingebaut werden, denn nur Podcaster, die sich um einen aktiven Zuwachs von Beginn an kümmern, werden langfristige Erfolge erzielen können.

Zielsicher zur Zielgruppe: Medienunabhängig und jederzeit abrufbar

Mit einem Podcast haben junge Startups wie auch etablierte Unternehmen die Möglichkeit, sich ohne Umwege mit selbstgewählten Botschaften an ihre Zielgruppe zu wenden. Dabei können Kooperationen oder Werbebudgets mit Zeitungen und Radio ausgespart werden, da Podcasts anders als in der klassischen PR ohne mediale Zusage veröffentlicht werden können. Podcasts fungieren allerdings weniger als Ersatz für eine fundierte PR-Arbeit mit folglich redaktioneller Berichterstattung, sondern sind als ein weiteres effektives PR-Mittel zu bewerten.

Dank der Regelmäßigkeit, die ein Podcast-Channel voraussetzt, können Unternehmen in sinnvollen Perioden auf ihre Kunden oder Interessierten zugehen und somit den Wiedererkennungswert und allgemein die Kundenbindung stärken. In der PR gilt allgemein, dass Kontinuität und Geduld die besseren Wegweiser zum Erfolg sind als Einmaligkeit und ein kurzer Atem. Podcasts funktionieren daher ähnlich wie Newsletter oder Blogs, nur dass die Inhalte in audio-visueller Form aufbereitet werden.

Von Episode zu Episode: Roter Faden als Wiedererkennungswert

Um den Podcast als ein effektives PR-Instrument für die eigene Marke zu etablieren, sollte die Konzeptionsphase Klarheit über Thema, Botschaften, Ziele und Zielgruppen bringen. Grundsatzfragen lauten: Was wollen wir vermitteln, wer soll es übermitteln und wen wollen wir ansprechen?

Ausführliche Podcasts schaffen Tiefgang und hohes Niveau

Ein Podcast-?Interview ist in der Regel deutlich länger und tiefgründiger als ein klassisches Interview für ein Medium, in der Regel rund 60 Minuten. Die Moderatoren des Podcasts führen häufig ausführliche Gespräche mit persönlicher Note und sind im Idealfall selbst Experten auf dem besprochenen Gebiet. Da der Meinungsaustausch gern auf hohem Niveau stattfindet, erreicht man eine sehr konkrete, passgenaue Zielgruppe. Podcasts verfolgen daher weniger den Gedanken der Masse, sondern der Qualität und Zielgenauigkeit. Eine gute Vorbereitung pro Interview ist für den Podcaster daher entscheidend für den Mehrwert der Sendung.

Wiedererkennungswert von Episode zu Episode

Ein übergeordnetes Themengebiet ist essenziell, damit eine Zusammengehörigkeit der einzelnen Episoden erkennbar ist und sich ein roter Faden auch im Aufbau des Podcasts erkennen lässt. Hierbei macht es Sinn, ein festgelegtes Intro und Outro stets einzubauen, die das Thema, den Gesprächspartner oder die Fragestellung der Folge durchleuchten. Eine Produktion dieser wiederkehrenden Hauptelemente sollte professionell durch einen Sprecher bzw. in einem Tonstudio einmalig aufgenommen werden.

Authentizität ist der Schlüssel

Audio- oder Videoformate in Serie sind für alle Berufsgruppen anwendbar. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass eine authentische und originelle Strategie gefunden wird, die auf das Unternehmen, den Unternehmer oder die Marke allgemein passt. Daher ist die Vorbereitungszeit für die Podcast-Produktion entscheidend und sollte genügend Zeit und Korrekturfenster bereithalten, ehe es mit der ersten Folge auf die öffentliche Bühne geht. Kleinere Nachkorrekturen können von Folge zu Folge vorgenommen werden, die beispielsweise durch Impulse der Hörer oder konkretes Feedback als Verbesserung gelten können.

Ein wirksames Instrument sind Podcasts vor allem für Selbstständige oder junge Startups, die sich mit ihrem speziellen und neuartigen Portfolio vorstellen möchten. Berater, Trainer oder Coaches sind häufig auch stimmlich erprobt und können nähere Einblicke in ihre Themengebiete geben, um so mit ihrem Know-how und ihrer Persönlichkeit zu überzeugen. Kollaborationen mit anderen Impulsgebern bieten dabei einen idealen Ansatz für Interviews und einen fundierten Gesprächsaustausch zu einem konkreten Thema. Die Devise gilt: Kollaborationen bedeuten stets Multiplikation in der Zielgruppe und stärken in der Regel die Kanäle beider Gesprächsparteien.

„Raus damit“ – Effektive Channels zur Verbreitung finden

Die Vorteile eines Podcasts liegen auf der Hand: Die Datei ist digital schnell zu verbreiten und benötigt abzüglich seiner Produktionszeit keine weiteren Verbreitungskosten. Man streut nach eigenem Geschmack und bietet seinen Podcast beispielsweise in eigenen Kanälen wie Social Media oder der Homepage an, aber auch öffentliche Anbieter wie Spotify sind ideale Anlaufstellen, um seine Audio- und Videoformate an die richtige Zielgruppe zu bringen.

Hörtipp: Hier entlang zum ds-Podcast!

Über die Autorin
Seit über zehn Jahren ist die freie PR-Beraterin Deborah Klein in der Unternehmenskommunikation tätig. Mit dem Segment Podcasting erweitert sie ihr Portfolio um ein wichtiges Kommunikationsmittel, welches dank der digitalen Möglichkeiten und sozialen Medien ein PR-Instrument der Zukunft ist. Deborah Klein führt dank ihrer mehrjährigen Tätigkeit beim Radio jedes Podcast-Projekt inhaltlich, konzeptionell sowie technisch an.

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Foto (oben): Shutterstock