#Interview

So will der chocri-Gründer mit Snackfox 10 Millionen Umsatz einfahren

Snackfox statt chocri: Michael Bruck startet mit Snackfox wieder durch. "Nach den Werten der ersten 20 Tage, sollte Snackfox 2019 bei circa 2 Millionen Euro Umsatz landen. Wir wissen in etwa, was ein Neukunde kostet, wir kennen unsere Budgets und die Marktgröße", sagt der Berliner.
So will der chocri-Gründer mit Snackfox 10 Millionen Umsatz einfahren
Freitag, 7. Dezember 2018VonAlexander Hüsing

In den vergangenen Jahren zauberte Michael Bruck mit chocri leckere Schokolade. Nun hat er sein Unternehmen verlassen und will mit Snackfox wieder neu durchstarten. Zur Seite steht ihm Tadeusz Pauer, zuletzt Leiter Operations bei chocri. Hinter Snackfox verbirgt sich ein Boxdienst für Sußwaren. Konkret geht es um sogenannte Food-Restanten. “Jeder Kunde kann sich bei uns darauf verlassen, dass er in seiner Snackfox-Box ausschließlich beliebte Artikel von bekannten Herstellern findet”, sagt Mitgründer Bruck. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Bruck über Schnäppchen, Bestellungen und Massenprodukte.

Nach 10 Jahren hast Du gerade chocri verlassen, um ein neues Startup – snackbox – aufzubauen. Was reizt Dich daran, wieder von vorne anzufangen?
Ich wollte wieder freier Unternehmer sein, chocri gehörte in den letzten Jahren ja mehrheitlich zur Riegelein Gruppe. Ich will die Erfahrungen für eine so große Unternehmensgruppe zu arbeiten nicht missen, bevorzuge aber das Leben als freier Unternehmer.

Welches Problem willst Du mit snackbox lösen?
Jährlich werden 150 Tonnen Süßwaren verbrannt oder vernichtet bzw. zu billigst Preisen in fremde Märkte exportiert, wo die lokale Wirtschaft gefährdet wird. Wir wollen für diese Restanten einen Absatzkanal schaffen, für Verbraucher in Deutschland! Ganz nebenbei macht unser Kunde damit auch noch ein tolles Schnäppchen!

Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet snackbox ein Erfolg?
Ehrlich: Vor dem Start wussten wir das nicht! Wir hatten eine Ahnung, dass es gut sein könnte, aber mehr auch nicht. Die ersten Wochen waren unglaublich. Unsere Facebook Marketing-Kampagne war ein voller Erfolg. Wir sind jetzt knapp drei Wochen am Markt und haben schon fast 500 Abobestellungen, knapp 750 Bestellungen insgesamt. Eine unglaubliche Konversionrate von 7,5 %. Die 1000 Boxen, die wir vorbereitet haben sind aufgebraucht. Ein paar Kunden mussten ein bisschen Warten. Das hatten wir so nicht erwartet! Aber unser Versprechen 19,99 Euro für Süßwaren im Wert von 30 Euro wirkt.

Wer sind eure Konkurrenten?
Steng genommen gibt es keine – trotz der vielen Boxkonzepte. Es gibt noch weitere Firmen, die B-Waren in der Box anbieten, einmal im Bereich Gemüse und im Bereich Bio-Waren. Aber ich glaube, dass sind eher Kooperationspartner als Wettbewerber.

Welche Erfahrungen aus chocri fließen in snackbox?
Alles, was man so in zehn Jahren gelernt hat. Vor allem ist Snackfox ein ganz anderer Ansatz, weg von einer sehr kleinen Premiumzielgruppe mit hoher Marge wie bei chocri hin zu einem Massenprodukt mit geringer Marge.

Wo steht snackbox in einem Jahr?
Nach den Werten der ersten 20 Tage, sollte Snackfox 2019 bei circa 2 Millionen Euro Umsatz landen. Wir wissen in etwa, was ein Neukunde kostet, wir kennen unsere Budgets und die Marktgröße. Die große Frage bei der Planung ist – wie lange bleiben die Abonnenten uns treu! Unsere Aufgabe ist es jeden Monat einen Deal zu liefern, der unsere Kunden glücklich macht! Je nach Abo Laufzeit, ist die 10 Millionen Euro-Marke im zweiten Jahr möglich. Der Markt ist unglaublich groß und Restanten gibt es mehr als genug.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.