#5um5

“Euphorie erlebe ich, wenn ein Kunde unsere Arbeit lobt”

"Habt Mut, hört auf Euer Bauchgefühl, entwickelt Ehrgeiz und Willenskraft. Wenn Du von Deiner Idee überzeugt bist und sauber recherchiert hast, dann zieh das Ding durch!", sagt Stefan Brehm, Mitgründer des Berliner Kassensystems Gastrofix.
“Euphorie erlebe ich, wenn ein Kunde unsere Arbeit lobt”
Montag, 4. Juni 2018VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute spricht Stefan Brehm, Mitgründer des Kassensystems Gastrofix, über seinen Gründeralltag.

Wie startest Du in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag?
Tasse Kaffee, Rechner hochfahren und in mein Zahlen-Dashboard schauen, was die letzten Stunden so passiert ist.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Manchmal bin ich zu euphorisch auf neue Ideen aufgesprungen und habe die notwendige Sorgfalt in der Recherche und Kalkulation vergessen. Es ist mir aber auch schon passiert, dass ich Geschäftsmodelle, von deren Inovation ich eigentlich überzeugt war, nicht umgesetzt habe – und ein paar Jahre später wurden andere Unternehmer damit erfolgreich. Ich brauche bis heute noch immer den eher kopflastigen Gegenpart als Geschäftspartner.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Habt Mut, hört auf Euer Bauchgefühl, entwickelt Ehrgeiz und Willenskraft. Wenn Du von Deiner Idee überzeugt bist und sauber recherchiert hast, dann zieh das Ding durch! Wir Deutschen sind in vielen Dingen viel zu pessimistisch, anstatt die Chancen zu sehen. Es gibt auch mal “auf die Fresse”, aber dann musst Du halt ein breites Kreuz haben.

Was war Dein bisher wildestes Start-up-Erlebnis?
Als ich vor 2001 die Idee hatte, mit BookaTable eine Restaurant-Buchungsmaschine aufzubauen, kam von den meisten Leute und Restaurant-Besitzern die für mich verblüffende Antwort: “Bei uns rufen die Leute an und reservieren einen Tisch. Warum sollte das jemand über das Internet machen? Die haben doch alle ein Telefon.” Es fehlte damals jegliches
Verständnis für das Internet. Wir haben es trotzdem durchgezogen und an uns geglaubt.

Die Start-up-Szene lebt von einer gewissen Hochglanz-Euphorie. Wie glamourös ist das Gründerleben wirklich?
Kann ich gar nicht sagen. Ich gehöre nicht zu den Typen, die sich auf Start-up-Events abfeiern. Es gibt viele gute Gründer, die es eher ruhig angehen lassen und ziemlich bieder daherkommen – und trotzdem sehr erfolgreich sind. Euphorie erlebe ich eher, wenn ein Kunde die Arbeit unseres Team lobt.

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Foto (oben): Gastrofix

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.