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“Ich dreh Dorsch”: Leckere Snacks für Hunde!

"Die größte Hürde war wohl für uns unsere Festanstellungen aufzugeben und in die Selbständigkeit zu wechseln. Zum Teil konnten wir uns am Anfang noch mit Gründerunterstützungen finanzieren aber auch das ist nur begrenzt möglich", sagt Cathrin Hansen, Mitgründerin von Tales&Tails.
“Ich dreh Dorsch”: Leckere Snacks für Hunde!
Dienstag, 22. Mai 2018VonAlexander Hüsing

Im Sommer des vergangenen Jahres hoben Cathrin Hansen, Stella Mohr und Kaja Ringert Tales&Tails, einen Shop für getreide- und zuckerfreie Hunde-Leckerlis und -Snacks. “Seit zwei Jahren habe ich selbst einen kleinen Hund und weil ich mich mit Lebensmitteln und Ernährung beruflich schon immer viel beschäftigt habe, tat ich auch dies natürlich für meinen Hund. Leider war ich von sehr vielen Hundefuttern und Leckerli enttäuscht und gar schockiert über die langen und unverständlichen Zutatenlisten”, sagt Mitgründerin Hansen.

So entstand die Idee zu Tales&Tails. Inzwischen haben die Unternehmerinnen aus St. Michaelisdonn nach eigenen Angaben bereits über 20.000 Leckerli verkauft. Gelungen ist dem Tales&Tails-Team dabei auch die Produktpräsentation und die Namensgebung. Bei Tales&Tails heißen die Produkte etwa “Ich dreh Dorsch”, “Lachs doch mal” und “Wunderbarsch”. Der Weg zum eigenen Unternehmen war für Hansen und Co. aber nicht einfach. “Die größte Hürde war wohl für uns unsere gute bezahlten Festanstellungen aufzugeben und in die unbezahlte Selbständigkeit zu wechseln. Zum Teil konnten wir uns am Anfang noch mit Gründerunterstützungen finanzieren aber auch das ist nur begrenzt möglich”, berichtet Hansen. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Hansen über Schlachtabfälle, Trocknungszeiten und Herausforderungen.

Welches Problem wollt Ihr mit Tales&Tails lösen?
Seit knapp zwei Jahren haben wir selber Haustiere. Da wir uns alle mit Lebensmitteln und Ernährung beruflich schon immer viel beschäftigt habe, taten wir auch dies natürlich für unsere Tiere. Leider waren wir von sehr vielen Tierfuttern und Leckerli enttäuscht und gar schockiert über die langen und unverständlichen Zutatenlisten. Auch die Inhaltsstoffe vieler Futtersorten entsprechen eher einer Junkfood-Mahlzeit. Zucker, ein zu hoher Anteil Getreide, Geschmacksverstärker und anstelle von Fleisch gibt es tierische Nebenerzeugnisse darunter Schlachtabfälle wie Fett, Hufe, Federn, Därme und vieles mehr. Es wird immer schwerer, ein ausgewogenes Futter zu erkennen und eines zu finden, welches verträglich ist und dem Tier dann auch schmeckt. Das Gleiche gilt besonders für Leckerli.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Tales&Tails ein Erfolg?
Das Besondere an unseren Produkten ist ihre Herkunft sowie das einzigartige Herstellungsverfahren. Es werden ausschließlich natürliche Zutaten verwendet, die in Island bezogen werden und mit 100 % erneuerbarer Energie produziert werden. Der Fisch für unsere Leckerli und Snacks kommt aus den klarsten Gewässern der Welt und wird schonend an der Luft über längere Zeit getrocknet und dabei nicht erhitzt oder gebacken. So bleiben wichtige Nährstoffe erhalten. Diese Verfahren ist deutlich schonender, aber natürlich auch langsamer als andere Verfahren. Die Trocknungszeit beträgt je nach Witterungsbedingungen circa ein bis zwei Tage.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Die größte Hürde war wohl für uns unsere gute bezahlten Festanstellungen aufzugeben und in die unbezahlte Selbständigkeit zu wechseln. Zum Teil konnten wir uns am Anfang noch mit Gründerunterstützungen finanzieren aber auch das ist nur begrenzt möglich.

Was hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Da meine Mitgründerinnen bereits einmal ein Unternehmen – ebenfalls im Lebensmittelbereich – gegründet haben, konnten wir bei Tales&Tails viele Hemmnisse von vornherein umgehen. Wir haben aus dieser Zeit viel mitgenommen und gelernt. Daher kann uns am Startup-Leben nicht mehr so viel schocken. Trotzdem wird man bei jeder Gründung natürlich vor neue und einzigartige Herausforderungen gestellt, die man dann annehmen und denen man sich stellen muss. Das wussten wir aber vorher und tun dies daher gern. Toll, an einer Gründung ist der Elan und die Motivation im Team, die einen auch größere Herausforderungen zusammen schaffen lässt.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer?
Sich trauen und einfach machen. Wenn man eine Idee hat, dann loslegen, rausgehen und umsetzen. Dann: immer wieder viel Feedback einholen, das Produkt oder die Idee nicht erst auf den Markt bringen, wenn es 100 % fertig ist, sondern schon vorher Feedback einholen, prüfen, verbessern. An sich selbst und die eigene Idee glauben und Kritik natürlich annehmen, aber sich nicht entmutigen lassen.

Welche Tools, welche Apps, welche Software erleichtert Dir den Arbeitsalltag?
Zu Beginn haben wir sehr viel mit Slack gearbeitet. Momentan nutzen wir für Projekte und die tägliche Arbeit Asana – unserer Meinung nach ein sehr hilfreiches Tool, wenn man gemeinsam von unterschiedlichen Orten aus arbeitet. Für die Bestellabwicklung nutzen wir Billbee. Wir sind derzeit noch auf der Suche nach einer guten Lösung für das Warenbestandsmanagement welche bestenfalls mit Billbee kompatibel ist und preislich für uns passt. Für die Buchhaltung schauen wir uns gerade Debitoor an.

Wo steht Tales&Tails in einem Jahr?
Im nächsten Jahr möchten wir die Finanzierung für Tales&Tails sicherstellen, damit wir mit voller Kraft weiter an unserem kleinen Unternehmen arbeiten können. In Zukunft möchten wir Hundehaltern das komplette Sortiment für Ihre Vierbeiner anbieten. Auch wollen wir unsere Produkte für Katzen auf den Weg bringen.

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Foto (oben): Tales&Tails

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.