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Aller Anfang ist schwer – und dann kommt der erste Umsatz!

"Auf unserer Webseite klickt sich ein Zahnarzt binnen weniger Minuten durch einen intelligenten Fragebogen, der alle Details beinhaltet, die sonst vor Ort mit einem Fachberater besprochen werden müssen", sagt Carsten Janetzky, Mitgründer von Zahnarzt-Helden.
Aller Anfang ist schwer – und dann kommt der erste Umsatz!
Freitag, 4. Mai 2018VonAlexander Hüsing

Jetzt kommt das beste Startup aus NRW! Denn Philip Pieper, Martin Wertgen und Carsten Janetzky, die Gründer von Zahnarzt-Helden, dürfen seit April diesen Titel tragen. Die Bielefelder wollen Zahnärzten dabei helfen, teure Geräte günstiger einzukaufen. “Wir sorgen für mehr Transparenz und preisliche Fairness für den Endkunden. Gleichzeitig helfen wir allen Fachberatern, ihren Job effizienter zu machen”, sagt Mitgründer Janetzky. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt der Zahnarzt-Helden-Macher das Konzept hinter der Plattform einmal ganz genau vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Zahnarzt-Helden erklären?
Wir helfen Zahnärzten dabei, teure Geräte wie den Behandlungsstuhl oder das Röntgengerät viel einfacher und günstiger einzukaufen. Momentan läuft das alles über den klassischen Vertrieb, Messen und stundenlange Eigenrecherche. Das kostet Zeit, Geld und Nerven, weshalb die Geräte viel teurer sind, als sie eigentlich sein müssten. Auf unserer Webseite klickt sich ein Zahnarzt binnen weniger Minuten durch einen intelligenten Fragebogen, der alle Details beinhaltet, die sonst vor Ort mit einem Fachberater besprochen werden müssen. Danach schmeißen wir eine Vergleichs-Datenbank an, vermitteln an die passenden Fachhändler und der Zahnarzt erhält nach wenigen Tagen geeignete Angebote. Fertig. So hat der Zahnarzt mehr Zeit für seine Patienten, der Fachberater für seine Kunden, und das Gerät kann günstiger angeboten werden.

Bei welcher Gelegenheit entstand die Idee zu Zahnarzt-Helden?
Mein Bruder ist Vertriebler für Medizintechnik im orthopädischen Bereich und auch dort läuft das genauso. Was ihn und seine Kollegen dabei am meisten frustriert ist, dass sie beim Arzt scheinbar immer ungelegen kommen, da dieser sich tagsüber natürlich mit Patienten beschäftigt. So entstand die Idee alle Standardfragen, die benötigt werden, um ein erstes Angebot zu machen, im Internet abzubilden. Wir sorgen also für mehr Transparenz und preisliche Fairness für den Endkunden. Gleichzeitig helfen wir allen Fachberatern, ihren Job effizienter zu machen.

Wie hat sich Zahnarzt-Helden seit der Gründung entwickelt?
Nach unserem Sieg bei der Founders Academy haben wir uns für das Founders Camp qualifiziert, dem sechsmonatigen Accelerator Programm der Founders Foundation, zu dritt in Vollzeit gestartet. Mittlerweile ist unser Team gewachsen und wir haben zwei weitere Pitch-Wettbewerbe, die Startup Night_OWL und jüngst das NRW Hub-Battle, gewonnen. Nun dürfen wir uns als bestes Startup aus NRW bezeichnen, was sich verdammt gut anfühlt – Startupchampion aus Nordrheinwestfalen. Außerdem konnten wir mit allen Marktteilnehmern sprechen, ein Grundrauschen für unser Unternehmen in der Dentalbranche erzeugen und erste Investoren für uns gewinnen.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Zahnarzt-Helden?
Unser Team ist mittlerweile auf sieben Leute angewachsen und wir stellen weiter ein. Im März haben wir mit 10.000 Euro das erste Mal Umsatz gemacht und sind stolz darauf, dass bislang etwa 200 Zahnärzte unser Angebot genutzt haben. Aber es wird noch besser: Die Akquisitionskosten, die wir für einen Zahnarzt aufwenden, erhalten wir um ein Vielfaches zurück.

Ihr sitzt in Bielefeld. Wie ist das Gründerleben im sogenannten “Startup-Hinterland” so?
Hier in Bielefeld entsteht gerade ein wirklich einzigartiges Ökosystem für B2B-Startups, dass schon jetzt Top-Entrepreneure aus Berlin anzieht. Unsere stark unterschätzte Region ist die Heimat von sehr großen Unternehmen wie Miele, Dr. Oetker, Schüco, Claas und Bertelsmann – die perfekte Infrastruktur z.B. für SaaS Startups, die diese als Pilotkunden gewinnen wollen. Mittlerweile haben wir die ersten zweistelligen Millionen-Bewertungen von Startups in unserer Region und ziehen dank der Founders Foundation, der Startup Gründerschmiede der Region, jährlich viele neue hoch. Bielefeld ist schon jetzt vielen VCs ein Begriff, an dem sie nicht vorbeikommen.

Wo steht Zahnarzt-Helden in einem Jahr?
Wir wollen Europas größter Vermittler für zahnmedizinisches Equipment werden und schon 2019 damit starten, weitere Länder zu validieren. Gleichzeitig entwickeln wir unser Geschäftsmodell von einem reinen Lead-Gen-Modell weiter. Wir möchten unsere Kundenbeziehungen durch zusätzliche Serviceprodukte intensivieren und Zahnarzt-Helden als eigenständige Marke etablieren.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.