Interview

“Wir hätten mutiger in den Markt gehen müssen”

"Der Standort Köln wurde von uns für die Gründung sowie die Startphase unseres Unternehmens gewählt, da Köln auf Platz drei der größten deutschen Universitätsstädte liegt. Alleine die Universität zu Köln ist mit rund 48.000 Studierenden eine der größten Universitäten der Bundesrepublik", sagt Lena Maria Poulios von Studirabatte.
“Wir hätten mutiger in den Markt gehen müssen”
Donnerstag, 1. Februar 2018VonAlexander Hüsing

Aus der Rabattplattform Studirabatte ist in wenigen Jahren ein kleines Unternehmen rund um Studithemen geworden. “Wir bieten – nicht nur für Großkunden – individuelle Kampagnen und unterstützen Unternehmen so bei der Verbreitung ihrer Marke unter den Studierenden”, sagt Mitgründerin Lena Maria Poulios. Und die Kölner haben noch viel vor: “Wir wachsen stetig, gesund und so kann es gerne weitergehen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unseren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen. Das gilt nicht nur für neue Partner, sondern auch für neue Nutzer”. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die Rheinländerin über Konsequenzen, Vergünstigungen und die Stadt Köln.

Im Jahre 2015 seid Ihr mit Studirabatte an den Start gegangen. Wo steht ihr heute?
Im Oktober 2015 sind wir mit unserer ersten Marke, studirabatte live gegangen. Seitdem ist viel passiert. Mittlerweile bieten wir auf www.studirabatte.com bundesweit über 1.000 Vergünstigungen aus über 55 Kategorien an und unser Unternehmen studigroup wächst kontinuierlich und gesund weiter. Wir sind die Informationsplattform für Studierende geworden, denn wir konnten unser Portfolio nicht nur um unseren neuen studiblog, sondern auch um studijobs sowie studitipps erfolgreich erweitern. Unternehmen, die Studierende als relevante Zielgruppe ansehen, kommen an unserer studigroup nicht vorbei. Wir bieten unseren Partnern/Kunden einen effizienten Zugriff auf diese junge und dynamische, klar definierte und wachsende Zielgruppe an.

Hat sich Euer Konzept in den vergangenen Jahren verändert?
Unsere Konzeption wächst mit den Anforderungen unserer Partner. Auch schon deshalb war die Erweiterung unseres Portfolios eine logische Konsequenz. Wir bieten – nicht nur für Großkunden – individuelle Kampagnen und unterstützen Unternehmen so bei der Verbreitung ihrer Marke unter den Studierenden.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Wir möchten mal wie folgt antworten: nobody is perfect, wir auch nicht! Jedoch haben wir seit der Gründung vieles gelernt. Zum Beispiel hätten wir in den ersten Gründungsmonaten mutiger in den Markt gehen müssen und uns nicht nur auf den Nischenmarkt mit unserem Portal für Studentenrabatte konzentrieren sollen.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Unser Ziel war es, uns von Anfang an professionell zu präsentieren, ob im Web, auf unseren Social-Media Kanälen oder offline. Das ist uns gelungen. Dadurch haben wir auch die Aufmerksamkeit von grossen Unternehmen auf uns gezogen und haben namhafte Partner für uns gewinnen können. So können unsere User bis heute von exklusiven Vergünstigungen profitieren.

Wo steht die studigroup in einem Jahr?
Wir wachsen stetig, gesund und so kann es gerne weitergehen. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unseren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen. Das gilt nicht nur für neue Partner, sondern auch für neue Nutzer. Die gute Nachricht für uns: Jedes Semester starten „Ersties“, die uns kennenlernen sollten. Das ist unsere Herausforderung für unsere Zukunft, auch über das nächste Jahr hinaus.

Reden wir über Köln, wo ihr zu Hause seid. Wenn es um Start-ups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Start-up-Standort?
Gerade wir als Kölner sehen das natürlich ein bisschen anders. Zugegeben, Berlin galt als Vorreiter-Stadt für Startups aber die Zeiten sind ja nun wirklich schon vorbei, denn auch andere Metropolen etablieren sich zunehmend als attraktive Standorte für Gründer. So auch Köln. Der Standort Köln wurde von uns für die Gründung sowie die Startphase unseres Unternehmens gewählt, da Köln auf Platz drei der größten deutschen Universitätsstädte liegt. Alleine die Universität zu Köln – nur eine von 18 Hochschulen direkt in Köln – ist mit rund 48.000 Studierenden eine der größten Universitäten der Bundesrepublik. Derzeit verzeichnet die Stadt Köln über 63.000 Studierende.

Was macht den besonderen Reiz der Start-up-Szene in Köln aus?
Köln wächst als Startup Metropole ebenso wie als Wirtschaftsstandort, der über eine dynamische Branchenvielfalt sowie eine ausgewogene Betriebsgrößenstruktur verfügt. Und genau das macht Köln so interessant. Die Domstadt bietet einen großen Einzugsbereich, dies ist vor allem der Suche nach neuen Arbeitgebern sehr zuträglich. Ferner sind viele Großstädte im Rheinland sowie das Ruhrgebiet in kürzester Zeit erreichbar. Auch die Startup-Szene in Köln – sowie das damit entstandene Netzwerk – hat sich gerade in den letzten Jahren stark entwickelt. Es werden viele Veranstaltungen für Gründer organisiert, die uns auch geholfen haben, uns erfolgreich zu vernetzen.

Was fehlt in Köln noch?
Nach wie vor quält uns die Frage: Wer hat die bessere Currywurst! Wäre Curry36 mit einer eigenen Currywurstbude hier in Köln, wüssten wir es! Voraussetzung wäre jedoch ein exklusiver Studentenrabatt über unser Portal.

In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

Kennen Sie schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!

Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.