Interview

“Wir denken, dass triper entweder floppt oder abgeht”

"Wir wollen mit unserer Idee, Reisende mit lokalen Gastgebern zu verbinden, die latent vorhandene Gastfreundschaft in aller Welt aktivieren. Hierbei sprechen wir nicht von einem Problem, was es zu lösen gilt, sondern vielmehr von einer internationalen Herausforderung", sagt Dirk Bierschwale von triper.
“Wir denken, dass triper entweder floppt oder abgeht”
Donnerstag, 21. Dezember 2017VonAlexander Hüsing

Bereits Anfang 2016 haben wir triper, ein Social Media-Netzwerk für Reisende, auf dem Start-up-Radar vorgestellt. Nun ist das Start-up mit dem skurrilen Namen endlich offiziell am Start. Die Gründer haben ihr Unternehmen bisher ohne Kapitalgeber aufgebaut. “Wir waren jedoch in sehr konkreten Gesprächen mit Kapitalgebern. Mit einem Investor sogar über acht Monate, der uns aber am Ende plausibel und fair abgesagt hat, jedoch unsere Entwicklung zum Anlass nimmt, demnächst wieder ins Gespräch zu kommen. Wir sind da wirklich guter Dinge, das triper erfolgreich demnächst investiert sein wird”, sagt Mitgründer Dirk Bierschwale, der triper gemeinsam mit Jan Flessau und Axel Mittig hochzieht.

Ein Knackpunkt im triper-Konzept ist laut Bierschwale “die lange Laufzeit bis zum ROI”. Neben den allgemein gültigen Aspekt einer Onlinevermarktung, einem Online-Shop, einem angedachten Premium-Zugang für viele Extras, sei Big Data das Thema für triper. “Jedoch können wir erst gute und evaluierbare Daten nach eineinhalb bis zwei Jahren haben, die eben auch für unsere zukünftigen strategischen Partner wichtig werden.” Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Bierschwale triper einmal ausführlicher vor.

Welches Problem wollt Ihr mit triper lösen?
Wir wollen mit unserer Idee, Reisende mit lokalen Gastgebern zu verbinden, die latent vorhandene Gastfreundschaft in aller Welt aktivieren. Hierbei sprechen wir nicht von einem Problem, was es zu lösen gilt, sondern vielmehr von einer internationalen Herausforderung, den Reisenden ein zusätzliche Möglichkeit zu bieten, sein Zielort individuell abseits vom Mainstream zu erkunden und zugleich den potenziellen Gastgeber zu finden, der mit Begeisterung und Liebe seine „Hood bzw. seinen Alltag für eine Zeit mit Fremden, die zu Freunden werden können, zu teilen. Verglichen zu AirBnB oder anderen Vermittlern von Guides, spielt der Profitgedanke unter den Teilnehmern keine Rolle, weshalb unsere Gastgeber auch Hosts heißen. Unsere Hosts stellen Ihr Events und Einladungen bei triper kostenfrei ein und möchten so Ihren Beitrag zur besseren Völkerverständigung und sozialem Austausch, gerade in diesen Zeiten, leisten. Denn triper ist eine Haltung, weshalb wir uns auch das „Social Movement Network“ nennen. Generell ist die Nutzung von triper kostenfrei.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet triper ein Erfolg?
Wir denken, dass triper entweder total floppt oder eben völlig abgeht – dazwischen geht gar nix. Und vergleichen lassen wir uns auch nur schwer. ;)

Wer sind eure Konkurrenten?
Da wir nicht wirklich ein Produkt sind oder haben, somit uns auch nicht diesem Mammon-Gedanken, immer alles höher, schneller und grösser machen zu wollen, anpassen, denken wir, haben wir auch keine Konkurrenz im eigentlichen Sinne. triper ist, wie schon gesagt, eine innere Haltung und Einstellung zu Reisen. Das ist ganz individuell und eben nicht vergleichbar.

Wo steht triper in einem Jahr?
Wir wollen als Community so schnell wie möglich, aber eben auch nur organisch wachsen. Wenn wir bis dato 30 000 registrierte User haben, sind wir zufrieden.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.