Stefan Büssemaker im Interview

“Es gibt keinen Hype, weil man ein Start-up hat”

"Ich merke, dass der Start-up-Personenkreis in Köln einen sehr hohen Standard bedient. Es existiert ein wertvoller Austausch auf Augenhöhe. Es gibt keinen Hype, weil man ein Start-up hat, sondern hier wird richtig gearbeitet und das freut mich wirklich sehr", sagt Stefan Büssemaker von WaschMal.
“Es gibt keinen Hype, weil man ein Start-up hat”
Freitag, 6. Oktober 2017VonAlexander Hüsing

In Köln arbeitet Stefan Büssemaker seit dem Sommer des vergangenen Jahres an WaschMal, einer Art Gegenentwurf zu ZipJet und Co. Inzwischen ist das Start-up, das 5 Mitarbeiter beschäftigt, in 263 Städten unterwegs. Gründer Büssemaker bezeichnet sein Projekt als “Lieferando für die Reinigungsbranche”. Anders als die großen Konkurrenten setzt das WaschMal-Team nicht auf eigene Fahrzeuge und eigne Fahrer, die die Dreckwäsche bei den Kunden abholt. Im Köln-Interview spricht Büssemaker über

Reden wir über Köln. Wenn es um Start-ups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Start-up-Standort?
In Köln als Ort für Start-ups spricht auf jeden Fall der Startplatz am MediaPark. Hierüber kann man sich mit anderen Gründern vernetzen und erhält sehr viel Input wie man effizient Probleme lösen kann. Es existieren aber auch Veranstaltungen wie die StartUpCon, der WebMontag sowie viele kleine weitere Veranstaltungen zum Vernetzen. Das Schöne ist, dass in Köln eine sehr offene Mentalität herrscht und hier wirklich jeder jeden kennen lernen kann.

Was macht den besonderen Reiz der Start-up-Szene in Köln aus?
Ich merke, dass der Start-up-Personenkreis in Köln einen sehr hohen Standard bedient. Es existiert ein wertvoller Austausch auf Augenhöhe. Es gibt keinen Hype, weil man ein Start-up hat, sondern hier wird richtig gearbeitet und das freut mich wirklich sehr.

Was ist in Köln einfacher als in Berlin – und umgekehrt?
Ich habe sechs Monate in Berlin Mitte gearbeitet. Wenn man in Berlin zu einen Termin möchte, fährt man eigentlich immer 40 Minuten mit der Bahn und braucht dann noch weitere 10 Minuten um an den Ort anzukommen. Das ist in Köln ganz anders. Innerhalb von 10 Minuten bin ich in ganz Köln. Sei es mit der Bahn, Fahrrad, Auto oder Scoo.me!

Was fehlt in Köln noch?
In Köln fehlen aus meiner Sicht noch mehr Events, wo sich mögliche Investoren und Start-ups zusammen schließen können. Ich finde es ein bisschen schade, dass die meisten Events für Start-ups über 400 Euro kosten. Es sollten hier viel mehr Events geben, wo Start-ups eine kostenlose Bühne erhalten können.

In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

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Foto (oben): WaschMal

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.