"Drei Jahre Reifezeit"

Berliner talque-Gründer legen sich mit Slack und Co. an

"talque hat fast drei Jahre Reifezeit gebraucht und ist technisch schon sehr ausgereift. Es hat eine State of the Art Architektur, die beliebig flexibel ist. Im Gegensatz zu einem klassischen Teammessenger wie Slack oder MS Teams ist talque grundsätzlich ein Personal Messenger", sagt Mitgründer Tassilo Ott.
Berliner talque-Gründer legen sich mit Slack und Co. an
Freitag, 29. September 2017VonAlexander Hüsing

Unter dem Namen talque wollen Volker Braun und Tassilo Ott einen Business Messenger im Markt etablieren. “In den einzelnen Segmenten Team-Messaging, Event-Messaging sowie Messaging as a Service, die talque berührt, gibt es zahlreiche Wettbewerber. Durch den benutzerzentrierten Ansatz fügen sich aber die Einzelteile bei talque zu einem völlig neuen Konzept zusammen, das, wie wir gerade sehen, einen Markt zu haben scheint”, sagt Mitgründer Ott. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de erklärt Tassilo Ott die Idee hinter talque.

Welches Problem wollt Ihr mit talque lösen?
Jeder kennt die alltäglichen Fallstricke in der Geschäftskommunikation – mal eben eine Photoshopdatei an einen Kunden schicken, die nun mal 200 Megabyte groß ist. Oder einen passenden Terminslot in einer Projektgruppe aus internen und externen Teilnehmern finden, die alle eine unterschiedliche IT nutzen. Mal eben den Outlook Kalender durchstöbern ist also nicht, da zwei der externen Teilnehmer z.B. Google Mail verwenden. Wir rücken diesem Problem zu Leibe indem wir das beliebteste Kommunikationsmedium im privaten Bereich – den Messenger – fit für den Geschäftsalltag machen. Besonderer Augenmerk ist dabei bei uns, dass ich mit jedem Kontakt, dessen E-Mail Adresse ich habe, sofort ad-hoc kommunizieren kann, sich meine Kontakte also weder registrieren noch eine “weitere App” downloaden müssen. Sie bekommen die Nachricht zunächst per E-Mail. Abstimmungen und Downloads laufen über Buttons, die einen sofort in die Web-App bringen. Antworten sie auf meine Nachricht per Mail, wird diese Antwort direkt in den Chat gepostet. Für mich als den Versender spielt es keine Rolle, wie sie antworten. Ich erhalte eine Push Notification und sehe die Nachricht im Chat. Ich sehe auch, ob mein Kontakt meine Nachrichten gelesen hat, sogar, wenn er nur die zugehörige E-Mail gelesen hat. Mit einem Wort: ich habe alle Vorteile eines modernen Messengers sofort für alle Kontakte zur Verfügung.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet talque ein Erfolg?
talque hat fast drei Jahre Reifezeit gebraucht und ist technisch schon sehr ausgereift. Es hat eine State of the Art Architektur, die beliebig flexibel ist. Im Gegensatz zu einem klassischen Teammessenger wie Slack oder MS Teams ist talque grundsätzlich ein Personal Messenger. Ich als User stehe im Vordergrund. So steht mir die Welt offen, etwa als neueste Errungenschaft feste Communities oder Events. Der Clou ist nun aber, dass talque als voll ausgebauter Teammessenger auch im Anschluss an die Convention von den Teilnehmern genutzt werden kann/soll, und wir so womöglich auch long-tail Exposure und Traction generieren können. Ein anderes Beispiel ist talque-in-a-box, unser Websiteplugin. Damit wird es jedem, der eine Webseite hat, zukünftig ermöglicht, seinen Websitebesuchern einen direkten Messagingkanal zu ihm selber zu eröffnen. Sprich: ich als Betreiber erhalte die Nachricht, die mein Besucher auf dem taque-Plugin auf meiner Seite eingibt, direkt als Pushnachricht auf meinem Handy oder Desktop zugestellt. Ich kann sofort antworten, und es entwickelt sich ein direkter Livechat daraus, oder ich antworte später und der Besucher erhält meine Antwort als E-Mail. Geht er über den Link dann wieder in die Webapp, kann er wieder live mit mir chatten oder all die anderen Dinge tun, die mit talque möglich sind, z.B. einen Termin mit mir ausmachen. Ähnliche Lösungen gibt es natürlich schon für große Servicecenter, aber mit talque erhalte ich sie unkompliziert auch als einzelner Freelancer oder KMU.

Wo steht talque in einem Jahr?
In diesem Jahr möchten wir unsere Seedfinanzierung erfolgreich abschließen und unser Team damit binnen eines Jahres von sechs auf 18 Mitarbeiter aufstocken, die alle an der Weiterentwicklung und Vermarktung der Plattform arbeiten.

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Foto (oben): talque

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.